11.01.2024

GPT Store: OpenAI mit Marktplatz für ChatGPT-Anwendungen gestartet

OpenAI ist am Mittwochabend mit seinem GPT Store gestartet - eine Art App-Store für spezifische Chatbots, die auf den GPT-Sprachmodellen basieren. Ein Monetarisierungsprogramm für Entwickler:innen von GPTs soll noch in diesem Quartal am US-Markt starten.
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Logo von OpenAI
Foto: Adobe Stock

Ursprünglich wollte OpenAI mit seinem GPT Store bereits Ende des Vorjahres starten. Nach den Turbulenzen rund um den vorübergehenden Abgang von CEO Sam Altman verzögerte sich der Start ins neue Jahr. Am Mittwochabend war es nun aber so weit: Der GPT Store ist da. Es handelt sich dabei um eine Art App Store für spezifische Chatbot-Anwendungen, die auf ChatGPT bzw. den zugrundeliegenden GPT-Sprachmodellen basieren.

Diese Anwendungen bezeichnet OpenAI ebenfalls als GPTs und sie sind bereits einige Monate verfügbar. “Mit GPTs können Sie ChatGPT für einen bestimmten Zweck anpassen”, schrieb das Unternehmen in seiner Ankündigung zum Start dieser GPTs vergangenen November.

Solche GPTs können beispielsweise darauf ausgerichtet sein, Feedback auf Texte zu geben, Anleitungen zum Umgang mit technischen Problemen zu erstellen oder Vorschläge für Social-Media-Postings zu machen. Tatsächlich existieren mittlerweile GPTs zu allen möglichen Themen. Nach Angaben von OpenAI sind seit dem Start im November bereits 3 Millionen solcher GPTs erstellt worden.

Keine Coding-Kenntnisse erforderlich

Das ist kein Wunder, denn sie sind grundsätzlich schnell erstellt: Um ein eigenes GPT zu schaffen, sind keine Coding-Kenntnisse erforderlich. Stattdessen kann man die Anforderungen in ein Chat-Interface des OpenAI-Tools GPT Builder eingeben – und die App wird dann auf Basis des Inputs erstellt. Zumindest für einfachere Anwendungen ist dies meist ausreichend, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erreichen.

Diese Anwendungen können auch öffentlich zugänglich gemacht werden – indem man einen Link zum jeweiligen GPT verschickt. Einen zentralen Platz, an dem man solche GPTs suchen und finden konnte, gab es bisher aber nicht. Dies ändert sich nun mit GPT Store. Verfügbar ist der GPT Store für zahlende User:innen von ChatGPT.

Monetarisierungsprogramm noch für erstes Quartal geplant

Für das erste Quartal 2024 stellt OpenAI ein Monetarisierungsprogramm für den GPT Builder in Aussicht. In einem ersten Schritt würden in den USA Ersteller von Anwendungen auf der Grundlage der Nutzung ihrer GPTs bezahlt, kündigte das Unternehmen an. Nähere Details sind noch nicht bekannt.

Klar ist aber schon jetzt: Ob der GPT Store mittelfristig für künstliche Intelligenz eine ähnliche Rolle einnehmen wird können wie die App Stores von Apple und Google für Smartphones, wird auch entscheidend von den Monetarisierungsmöglichkeiten abhängen.

Gleichzeitig zum Start der GPT Stores – aber unabhängig davon – startete OpenAI mit “ChatGPT Team” ein neues Angebot zur gemeinsamen Nutzung des Chatbots in Teams. Es beläuft sich auf 25 Dollar pro Person und Monat. OpenAI verspricht dabei, die Daten nicht zum Training von Sprachmodellen zu verwenden. Dies ist für Unternehmen aus datenschutzrechtlichen Gründen häufig relevant.

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Universität Innsbruck, Spin-offs
(c) Universität Innsbruck

Vergleicht man die österreichische Spin-off-Landschaft mit jener anderer Länder, erweist diese sich als mager – wären da nicht diverse heimische Universitäten, die proaktiv Spin-offs fördern, wie brutkasten berichtete. Die Universität Innsbruck gilt als einer dieser Innovationstreiber.

Spin-offs in Deutschland

Eine Studie aus dem Oktober 2023 zur Entrepreneurship Performance deutscher Hochschulen ermittelte die Anzahl an Gründungen aus Hochschulen von 2014 bis 2022 und weist diese Werte für die 20 am höchsten gerankten Universitäten in Deutschland aus. Zusammen waren diese 20 Universitäten Ursprung von knapp 4.800 Startups. Dabei gibt es eine ausgeprägte Spitzengruppe mit der TU München (810 Startups) ganz vorne, gefolgt mit weitem Abstand von der TU Berlin (466) und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT, 321).

Hierzulande hat sich die Universität Innsbruck seit der Gründung ihrer Beteiligungsgesellschaft im Jahr 2008 über die Uni-Holding an 39 Spin-offs beteiligt. Durch die neu gegründeten Unternehmen wurden seither mehr als 200 neue Arbeitsplätze geschaffen.

“Der Ansatz der Universität Innsbruck, akademisch getriebene Spin-offs wirksam zu unterstützen, zeigt Früchte”, sagt Rektorin Veronika Sexl. “Durch die Unternehmen wird spezialisiertes Grundlagenwissen zum Wohle der Gesellschaft transformiert und diesen strategischen Ansatz werden wir auch in Zukunft weiter forcieren.” Neben Studienangeboten im Bereich Entrepreneurship und dem gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Tirol betriebenen Gründungs- und Innovationszentrum InnCubator stellt die 2008 gegründete Beteiligungsgesellschaft Uni-Holding ein Kernelement der Strategie dar.

AQT und ParityQC als Aushängeschilder

Aktuell hält die Uni-Holding 23 Beteiligungen an Ausgründungen aus der Universität Innsbruck. Diese Unternehmen sind in den Bereichen Digitalisierung, Finanzen, Gesundheit, Ökologie und Technologie tätig. Neben den renommierten Ausgründungen im Bereich der Quantentechnologien – AQT und Parity QC – beschäftigt sich etwa das junge Spin-off QND – Quantum Network Design mit der Simulation von Quantennetzwerken, um die wesentlichen Grundsteine für eine industrielle Implementierung zu legen.

Beispiele der Innsbrucker Spin-offs

Innfoliolytix wäre ein weiteres Beispiel der Spin-off-Strategie: Das Startup macht Kapitalmarktanleger:innen aktuelle Forschungsergebnisse in Form von quantitativen Anlagestrategien zugänglich. Die Universitätsprofessoren Matthias Bank und Jochen Lawrenz vom Institut für Banken und Finanzen sind an der gemeinsamen Gründung und Entwicklung des Unternehmens mit der BTV AG und der Universität Innsbruck beteiligt; seit 2024 gilt Innfoliolytix als eine FMA-lizenzierte Wertpapierfirma. Im November 2024 wurde der vom Startup beratene und von der 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft verwaltete Fonds “Quant Global Plus” mit dem Österreichischen Dachfonds Award 2024 des GELD-Magazins in den Kategorien “Aktiendachfonds 1 Jahr” und “Aktiendachfonds 3 Jahre” ausgezeichnet.

KinCon biolabs wiederrum baut seine patentierte Plattformtechnologie weiter aus, um Pharmaunternehmen bei der Lösung medizinischer Herausforderungen, insbesondere bei Krebs und Morbus Parkinson, zu unterstützen. Das von Philipp Tschaikner und Eduard Stefan gegründete Unternehmen entwickelt eine zellbasierte Reportertechnologie, die strukturelle Veränderungen von schwer zu analysierenden Zielproteinen sichtbar macht. Wenn ein Wirkstoffkandidat an einen, spezifisch für das Zielprotein entwickelten Reporter bindet, beginnt der genetisch kodierte Reporter in den Zellen zu leuchten. Damit lasse sich die Wirksamkeit von Medikamentenkandidaten systematisch vorhersagen, sodass die Pharmaunternehmen neuartige Therapien schneller in die klinische Anwendung, d.h. zu den Patient:innen, bringen könnten.

Kartenspiel in USA lizenziert

Das von Physiker:innen an der Universität Innsbruck entwickelte Kartenspiel Seeker Chronicles konnte mittlerweile an den renommierten US-amerikanischen Spieleverlag Wise Wizard Games lizenziert werden. Es verbindet Wissenschaftsvermittlung mit Spielelementen. Dessen Erfinder:innen Hendrik Poulsen Nautrup, Lea Trenkwalder und Fulvio Flamini haben das Spin-off-Unternehmen OneStone Studios gegründet und arbeiten aktuell an Erweiterungen, einer digitalen Version des Spiels und mehreren neuen Spielen, alle mit dem Ziel, Wissenschaft der Gesellschaft näherzubringen.

Arbeitsbedingungen, Arbeitsorganisation und daraus resultierende Beanspruchungen mit dem Ziel zu betrachten, Arbeit “menschenzentriert” zu gestalten und hinsichtlich verschiedener Humankriterien in Unternehmen und Organisationen zum Wohle aller Beteiligten zu verbessern – das ist das Vorhaben von Humane Arbeit. Gegründet von Cornelia Strecker, Christian Seubert und Jürgen Glaser bietet das Spin-off arbeitspsychologische Beratung auf dem aktuellsten Stand wissenschaftlicher Forschung.

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