12.06.2019

“Open Piano for Refugees” gewinnt “found! 2019”

Die Initiative "found!" fördert Startups, die ihren Schwerpunkt auf die Schaffung von Perspektiven für Geflüchtete legen. Sechs Social Entrepreneurs arbeiteten dafür in den letzten sechs Monaten an der Optimierung ihres Businessplans. Deloitte Österreich und Impact Hub Vienna verkündeten nun die diesjährigen Gewinner.
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Open Piano for Refugees
(c) Cochic Photography: 1. Platz: Open Piano for Refugees

Das found! Programm von Deloitte Österreich und Impact Hub Vienna hat sich zum Ziel gesetzt, Geschäftsideen zu fördern, die einen besonderen Mehrwert für Menschen mit Fluchthintergrund haben. Das Programm fand bereits zum dritten Mal statt. Anfang 2019 wurden aus zahlreichen Bewerbungen die sechs vielversprechendsten Startups ausgewählt.

+++ found!: Die 6 Finalisten-Startups 2019 stehen fest +++

In einer mehrmonatigen Inkubationsphase feilten die Finalisten laut Deloitte und Impact Hub gemeinsam mit Experten an ihren Businessplänen. Die Ergebnisse wurden nun einer Expertenjury in finalen Pitches vorgestellt. Im Anschluss kürte die Jury die diesjährigen Gewinner des “found!”-Programms. Bei der Wahl wurde laut den Initiatoren ein besonderes Augenmerk auf den “sozialen Beitrag der Geschäftsidee” gelegt. Den ersten Platz belegte schlussendlich “Open Piano for Refugees”, gefolgt von “Kicken ohne Grenzen” auf Platz zwei.

Open Piano For Refugees

Die Gewinner vonOpen Piano For Refugees” haben sich zum Ziel gesetzt, das Erlernen eines Musikinstruments für jeden leistbar zu machen. In ihrem Musikinstitut DoReMi werden unter anderem Geflüchtete als Lehrende angestellt. “Der erste Platz ist nicht nur eine große Unterstützung für unseren weiteren Weg, sondern auch eine Anerkennung für die Anstrengungen der letzten Jahre. Jetzt können wir voller Motivation den nächsten Schritt gehen und unser Angebot an neuen Standorten ausbauen“, so Udo Felizeter von Open Piano for Refugees.

Kicken ohne Grenzen

Der der zweite Platz ging an den Wiener VereinKicken ohne Grenzen”. Dabei handelt es sich ursprünglich um Fußballprojekt für junge Menschen mit Fluchterfahrung. Der Verein hat nun eine neue Initiative gestartet, die Jugendlichen den Einstieg ins Bildungssystem sowie das Arbeitsleben erleichtern soll. “Bei unserer Initiative Job Goals geht es um mehr als nur den Fußball. Wir freuen uns sehr, dass die Jury das Potenzial unseres Projekts erkannt hat”, so Karina Lackner von Kicken ohne Grenzen. “Unser Ziel ist es, Jungen und Mädchen gleichermaßen über den Sport abzuholen und fit für das Arbeitsleben zu machen.”

(c) Cochic Photography: 2. Platz ging an “Kicken ohne Grenzen”

Preisgeld in der Höhe von 15.000 Euro

Lena Gansterer, Geschäftsführerin des Impact Hub Vienna, erläuert: “Die Gewinnerteams sind mit besonders viel Herzblut bei der Sache. Sie setzen ganz auf spielerische Integration und haben schon bewiesen, dass sie damit viele Menschen erreichen können. Musik und Sport sind die richtigen Hebel, um kulturelle Hürden zu überwinden.”Das Siegerteam “Open Piano For Refugees” gewinnt ein Preisgeld in der Höhe von 15.000 Euro, sowie 50 Pro-Bono-Beratungsstunden. “Kicken ohne Grenzen” erhält für den zweiten Platz 10.000 Euro und ebenfalls 50 Pro-Bono-Stunden.

TRIGOS Award für found!

Ausgezeichnet wurde zuletzt übrigens auch die Initiative found! selbst. Deloitte und Impact Hub holten damit den TRIGOS Award 2019, mit dem jährlich heimische Unternehmen für verantwortungsvolles Wirtschaften ausgezeichnet werden.


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Die Levy Health-Gründerinnen (v.l.): Caroline Mitterdorfer, Silvia Hecher und Theresia Vilsmaier | © Levy Health
Die Levy Health-Gründerinnen (v.l.): Caroline Mitterdorfer, Silvia Hecher und Theresia Vilsmaier | © Levy Health

Wenn es mit dem Kinderwunsch nicht klappt, kann es oft sehr lange dauern, bis eine Diagnose gestellt wird und eine Behandlung gestartet werden kann. Dabei kann es genau auf diese Zeit ankommen, meinen die drei Gründerinnen des Startup Levy Health. Mit ihrer SaaS-Lösung werden Patienten und Kliniken dabei unterstützt, diesen Zeitraum zur Diagnose erheblich zu reduzieren – brutkasten berichtete bereits. So soll die “Time to Treatment” dadurch laut Startup von durchschnittlich 145 Tagen auf 45 Tage sinken.

Österreichische Levy Health-CEO mit intensiver persönlicher Erfahrung

Dazu erstellt die Software unter anderem auf Basis von Fragebögen und Laborwerten eine Vorauswahl von einer Handvoll plausiblen Unfruchtbarkeits-Diagnosen aus insgesamt 110 möglichen. Diese Art von Software ist im Medizinbereich mitunter schon gängig, konkret im Bereich Fruchtbarkeit aber neu. “Wir sehen Levy Health als einen virtuellen Therapie-Koordinator für Kinderwunschkliniken”, erklärt die aus Österreich stammende Co-Founderin und CEO Caroline Mitterdorfer. “Unsere Plattform kümmert sich um alles, von der Diagnostik bis zur Patientenaufklärung, so dass sich die Kliniken bereits bei der ersten Konsultation auf die Behandlungsplanung konzentrieren können.“

Mitterdorfer hat durch eine Gebärmutterhalskrebs-Diagnose im Alter von 28 Jahren intensive persönliche Erfahrungen mit dem Thema gemacht, bevor sie später gemeinsam mit Silvia Hecher und Theresia Vilsmaier in Berlin Levy Health gründete. Mittlerweile hat das Startup seinen Hauptsitz nach San Francisco verlegt, denn die USA sind der wichtigste Markt für das Unternehmen.

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In den USA holte sich Levy Health kürzlich auch weiteres Kapital. Unter dem Lead von XYZ Venture Capital investieren auch Atlantic Labs und Possible Ventures insgesamt 4,5 Millionen US-Dollar in das Startup, an dem auch der heimische VC Calm/Storm aus einer früheren Runde beteiligt ist. Das Kapital verwende man für den weiteren Aufbau des Teams und der Technologie, aber auch für die Finanzierung klinischer Studien in Bereichen wie Fruchtbarkeit und Einfrieren von Eizellen, sagt Mitterdorfer gegenüber dem US-Magazin TechCrunch.

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