21.08.2017

Open Data-Initiative: Wiener Öffi Daten gibt es nun für Google Maps

Über eine Milliarde Menschen benutzt Google Maps, den Kartendienst des US-Suchmaschinen-Giganten. Neben der Routennavigation für Fußgänger, Fahrzeughalter oder Fahrradfahrer, gibt es in vielen Städte die Möglichkeit, sich die geeignete Route mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzeigen zu lassen- in Wien war dies allerdings nicht möglich. Bis jetzt.
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Seit heute kann Google Maps auch in Wien für die Navigation mit den Öffis verwendet werden.

Die Karte von Google ist eine jener Anwendungen, die von Millionen Usern täglich verwendet wird. Ob in der eigenen Stadt oder in fremden Ländern, Google Maps ist für viele Menschen aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Die Karte navigiert Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer bis zum Zielort. In vielen Städten bietet sie auch Routen des öffentlichen Nahverkehrs. Wien fehlte bisher auf der Liste der verfügbaren Hauptstädte.

Google Maps Öffi-Routen nun auch für Wien

Google traf keine Schuld an den fehlenden Öffi-Routen. Denn die Stadt Wien stellte die Daten jahrelang nicht im richtigen Format zur Verfügung. Daher konnte man zwar Daten der S-Bahn und Regionalzüge abrufen, die Navigation mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie U-Bahn, Straßenbahn oder Bus blieb Usern allerdings verwehrt. Dies stieß auch bei Touristen auf Unverständnis.

Nun aber scheint sich die Stadt Wien bzw. die Wiener Linien doch dazu bereit erklärt haben, die Daten im vom Google akzeptierten Format zu publizieren. Denn seit wenigen Stunden können sich Google Maps-User in Wien geeignete Öffi-Routen anzeigen lassen.

Neue App der Wiener Linien

Die Wiener Linien haben zuletzt auch eine neue App gelauncht. “WienMobil” zeigt Usern die schnellste oder geeignetste Route per “Öffi” an. Citybike-Standorte werden zusammen mit car2go und DriveNow-Stationen ebenfalls angezeigt. Interessant: Man kann zwar ein Taxi bestellen, die Möglichkeit, ein Uber zu rufen, gibt es allerdings nicht.

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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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