17.07.2018

Online-Apotheke Vamida erhält Investment und fusioniert mit Apobag

Die Versandapotheken Vamida und Apobag fusionieren. Die Apothekerfamilie hinter Apobag investiert wiederum einen sechsstelligen Betrag in Vamida. Beide Seiten sprechen über die Zukunft der Apotheken und die gemeinsamen Pläne für die kommenden Jahre.
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Vamida
(c) Vamida. Die Apothekerfamilie Mittelbach investiert in Vamida.

Die Versandapotheke Vamida hat in einer Aussendung bekannt gegeben, einen weiteren Schritt in Richtung Wachstum zu gehen und die Online-Apotheke Apobag zu übernehmen. Vamida ging ursprünglich 2012 als erste Versandapotheke Österreichs an den Start. Apobag.com hingegen wurde bislang von der Familie Mittelbach von der Wiener Maria Lourdes Apotheke aus betrieben. Diese investiert überdies einen “hohen sechsstelligen Betrag und wird Gesellschafter der Vamida”, heißt es.

+++ Versandapotheke Vamída: Mitgründer Vitula kehrt als Geschäftsführer zurück +++

Vamida soll “klare Nummer eins in Österreich bleiben”

“Wir konnten eine traditionelle österreichische Apothekerfamilie mit jahrzehntelanger Erfahrung im Pharma-Großhandel als Partner gewinnen. In einem weiteren Schritt werden wir für unsere Kunden zusätzliche europäische Märkte identifizieren, um unseren Wachstumskurs fortzusetzen”, erklärt Marco Vitula, Gründer und Geschäftsführer der Vamida. “Über 97 Prozent aller Kunden sind derzeit mit unserem Service sehr zufrieden. Diesen hohen Servicegrad wollen wir auf 99 Prozent heben. Um das zu erreichen, werden wir an der Zustellgeschwindigkeit, am Produktangebot und an der Benutzerfreundlichkeit unserer Webshops arbeiten, um die klare Nummer eins in Österreich zu bleiben”, so Vitula.

“Skalierbarkeit von Vamida hat überzeugt”

Neben der Expansion in Europa steht auch die technische Zusammenführung beider Shops auf dem Plan. Dadurch wolle man den Grundstein für die künftige Multi-Shop-Strategie legen. “Der gesamte Apothekenmarkt befindet sich in einem radikalen Umbruch, welcher durch innovative und digitale Jungunternehmen heute stark mitbeeinflusst wird. Die beeindruckende Entwicklung und die Skalierbarkeit von Vamida hat uns überzeugt und wir freuen uns deshalb den weiteren Weg gemeinsam beschreiten zu können”, sagt Sigismund Mittelbach, Apotheker der Maria Lourdes Apotheke aus Wien.

Über Vamida
Vamida wurde im Jahr 2012 als erste Versandapotheke Österreichs gegründet ist mit 200.000 Kunden zugleich die größte ihrer Art am heimischen Markt. So überzeugte sie zum Beispiel die Business Angels Hansi Hansmann, Fred Kranich, Arnaud C. Enée und Philippe Prufer schon früh, die schließlich investierten. Der Gründer Marco Vitula war schon zuvor im E-Health-Bereich erfolgreich unterwegs. So hat er 2008 beispielsweise das Ärzteverzeichnis Arztsuche24 gegründet. Nur drei Jahre später folgte die Gründung von Diagnosia. Zudem ist er Betreiber des Portals Medikamio.

Über Apobag
Apobag.com entstand nach der Marktliberalisierung in Österreich von 2015 als Online-Shop der Wiener Maria Lourdes Apotheke. Mit über 3000 Medizinprodukten und 50.000 Kunden konnte sich das Unternehmen weit vorne am heimischen Markt platzieren. Apobag.com wird nun von der Vamida betrieben.


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Die Geschäftsführer der cycoders GmbH: CTO – DI (FH) Martin Guess, CEO – Thomas Mörth Bildrechte: cycoders GmbH
(c) cycoders GmbH - Die Geschäftsführer von cycoders Martin Guess und CEO Thomas Mörth.

Getuschel. Hinter vorgehaltener Hand wird geflüstert, Gespräche erst fortgesetzt, wenn die Führungskraft außer Hörweite ist. Man mutmaßt, man nimmt an. Man glaubt, dass die Firma Probleme hat und sich womöglich von Leuten trennen muss. Die Sorge wächst und man fürchtet, dass es einen treffen könnte. Und an die Arbeit zu denken, ist mit einem solchen Gefühl nur schwer möglich. So ähnlich geht es zu Krisenzeiten in Unternehmen zu, weiß Lolyo Co-Founder und CEO Thomas Mörth, der auch gemeinsam mit Martin Guess Geschäftsführer von cycoders ist. Er möchte mit seiner App Ängste von Mitarbeiter:innen lindern.

Lolyo mit direktem Draht

Die Idee dazu kam ihm vor ein paar Jahren, als er in seiner Werbeagentur kundenseitig den Wunsch verspürte, eine verbesserte digitale und interne Kommunikation zu entwickeln. “Es gab am Markt bereits einige Lösungen, aber die waren zu teuer oder zu kompliziert”, erzählt er. “Also haben wir entschieden, das wir uns der Sache annehmen.”

Heraus kam Lolyo, eine Mitarbeiter:innen-Mitmach-App als Kommunikationstool, das man aufs eigene Smartphone laden kann und so direkten Zugang zum Führungsteam erhält.

“Wenn man Mitarbeiter binden möchte, mitteilen, was man alles tut, dann war das bisher mit klassischen Kanälen schwierig”, so Mörth weiter. “So ein Tool ist heutzutage jedoch unverzichtbar und funktioniert nicht bloß einseitig, sondern auch umgekehrt. Es ist ein direkter Draht zur Unternehmensführung.”

Das Zeitalter der Verunsicherung

Gerade jetzt, wo Unternehmen Personal abbauen müssen oder zumindest die Gefahr dazu groß sei, herrsche in der Regel große Verunsicherung, weiß der Founder. “Das schlägt sich negativ in der Produktivität nieder, denn ängstliche Personen können nicht motiviert arbeiten.”

Die Folgen dieser negativen Gefühle können für alle Seiten verheerend sein: Die Arbeitsmoral verschlechtert sich und eine sinkende Produktivität, erhöhter Stress und Burnout-Gefahr schleichen sich ein und lähmen den täglichen Betrieb.

Mit den psychischen Folgen für die verbleibenden Mitarbeiter:innen hat sich Alexander Ahammer mit seinem Team vom VWL-Institut der Johannes Kepler Universität Linz in einer Studie beschäftigt. Eine der Erkenntnisse: Innerhalb eines Zeitraums von eineinhalb Jahren nach dem Personalabbau der untersuchten Firmen erfolgten 6,8 Prozent mehr Medikamentenverschreibungen sowie 12,4 Prozent mehr Krankenhaustage, erwähnte der Ökonom 2022 in einem APA-Gespräch. Dass diese Ängste Arbeitgeber:innen viel Geld kosten können, wurde auch in einer Studie der FH Köln aus dem Jahr 2000 belegt, wie Mörth erwähnt. “Diese Angst kann man aber mit den richtigen Instrumenten wegnehmen.”

Lolyo als mobiles Intranet

Lolyo ist im Detail ein mobiles Intranet, das Mitarbeitende miteinander vernetzt. Die drei primären Kanäle – News, Pinnwand und Chat – sollen dabei einen optimalen Informationsfluss garantieren. Zudem enthält die App eine Vielzahl an Features, die das Engagement erhöhen und interne formelle Abläufe wesentlich vereinfachen soll. Im Idealfall soll sie für alle Mitarbeitenden den Zugang zu allen digitalen Services des Unternehmens anbieten.

Insgesamt gibt es 30 verschiedene Features, die von Terminen, Formularen, Umfragen über automatische Übersetzung bis hin zum Start eines eigenen Podcast-Kanals verschiedene Angebote parat halten. Der Mitmach-Booster von Lolyo ist zudem als Anreiz gedacht, aktiv zu bleiben. Wenn man sich Nachrichten durchliest, liked oder kommentiert, erhält man Punkte, die dann in einem vom Unternehmen aufgesetzten “Goodies Store” eingelöst werden können. “Das ist unser USP”, sagt Mörth. “Wir haben diese Art von ‘Gamification’ von Anfang an integriert.”

300 Kunden

Seit dem Beginn im Jahre 2018 konnte Lolyo 300 Kunden (Anm.: darunter Liebherr, Efco, Recheis, Wutscher Optik) aus 15 Ländern für sich gewinnen. “Corona war für uns ein glücklicher Fall, denn die Unternehmen mussten umdenken”, erinnert sich Mörth. “Der Bedarf nach guter Kommunikation hat sich ja damals plötzlich erhöht.”

Auch die Mundpropaganda war für das 16-Personen starke Team wesentlich. “Wir sind ein kleines Unternehmen und nicht investorengetrieben”, erklärt der Founder. “Und haben keine Millionen an Marketing-Budget. Der Erfolg kam über unsere ‘Word of Mouth-Taktik’. Damit konnten wir bisher unseren Umsatz jährlich verdoppeln.”

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