23.08.2021

1,1, Mio. Förderung: Ondewo und Frequentis bauen KI für Notrufe und Flugsicherung

Das Startup und das ATX-Unternehmen kamen über ein Programm der aws zusammen und werden nun mit ihrem zweiten Projekt von der FFG gefördert.
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Frequentis AG: Das gemeinsame Projektteam mit Ondewo
(c) Frequentis AG: Das gemeinsame Projektteam mit Ondewo

Man wolle die “Mensch-Maschine-Kommunikation auf das nächste Level bringen”, hieß es vom Wiener Startup Ondewo gegenüber dem brutkasten schon vor einigen Jahren. Das Zauberwort dabei ist Conversational AI, also künstliche Intelligenz, die Sprache sinnerfassend verstehen und entsprechend antworten kann. Diese setzt das Unternehmen in unterschiedlichen Feldern ein. Über das aws-Programm Industry-Startup.Net kam es zu einer Kooperation mit Frequentis, dem im ATX Prime notierten Weltmarktführer für sichere Kommunikationsnetze. In der Zusammenarbeit werden nun zwei Projekte umgesetzt.

Ondewo-KI verarbeitet Notrufe und hilft Fluglotsen

Zunächst habe man innerhalb weniger Wochen nach dem ersten Treffen gemeinsam einen KI-Prototyp für Spracherkennung und natürliches Sprachverständnis entwickelt, der in Notrufzentralen eingesetzt werden soll, heißt es in einer Aussendung: “Künstliche Intelligenz versteht die Nachricht des Anrufers in Millisekunden und erkennt mithilfe der von Oondewo entwickelten Call Center-KI-Plattform die Eckdaten zum Notfall, wie Zeit, Ort, beteiligte Personen oder Art des Unfalls. Diese Daten werden dann an die Frequentis-Software weitergegeben”.

Für das zweite Projekt haben sich die Partner nun eine Förderung über 1,1 Millionen Euro aus dem Luftfahrtforschungs- und Technologieprogramm “Take Off” der FFG geholt. Dabei geht es um die Automatisierung der Kommunikation zwischen Fluglotsen und Piloten auf Basis künstlicher Intelligenz. “Eine klare Situationsüberwachung und -korrektur ermöglicht es dann den Fluglotsen, sich auf sicherheitskritische, komplexe Situationen mit einem geringeren Stresslevel und mehr Zeit zu konzentrieren”, heißt es von den beiden Unternehmen.

Frequentis als heimischer Startup-Collaboration-Vorreiter

Es ist nicht die erste Kooperation zwischen Frequentis und einem Startup. Im Gegenteil: Das Wiener Technologie-Unternehmen war in dem Bereich einer der Vorreiter in Österreich und startete bereits den 1990er -Jahren erste Initiativen zur Zusammenarbeit mit jungen Unternehmen. Bereits 2001 eröffnete man dann ein Statup-Center in Wien, um Jungunternehmern die nötige Infrastruktur zu bieten und den Übergang von der Universität zum erfolgreichen Entrepreneurship zu unterstützen. Mehr als 80 Unternehmen wurden seitdem dort gehostet. Zuletzt wurde das Gebäude modernisiert. Bei der Neueröffnung im Dezember 2020 war Ondewo der erste Partner.

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Der neue NanoPro VT (c) UpNano

Dank der 2PP-3D-Technologie (Zwei-Photonen-Polymerisation) kann UpNano hochpräzise Strukturen im Mikro- und Nanobereich drucken. Dadurch wird die Herstellung großer Mengen von bislang nicht realisierbaren Mikroteilen für industrielle Produktionsprozesse möglich. Darüber hinaus bietet das Unternehmen die Möglichkeit, lebende Zellen für biologische Anwendungen zu drucken – brutkasten berichtete.

Mit dem neuen NanoPro VT führt UpNano nun ein vollständig integriertes, auf 2PP-Technologie basierendes Servicemodell ein. Dieses Angebot stellt laut eigenen Angaben den „weltweit ersten Service für die Serienfertigung von 2PP-3D-gedruckten Mikroteilen“ dar.

NanoPro ermöglicht hohe Skalierung von industriellen Mikroteilen

Die präzise Fertigung von Prototypen mittels 2PP-3D-Druck hat die Entwicklungsprozesse in zahlreichen Industrien transformiert. Allerdings gab es bisher immer einen entscheidenden Nachteil: Die langen Produktionszeiten. Mit der Einführung des NanoPro-Services möchte UpNano genau dieses Problem lösen. Das Angebot soll neue Möglichkeiten in der Skalierung und Massenfertigung industrieller Mikroteile eröffnen. Dabei setzt NanoPro auf ein effizientes und kostensparendes Verfahren, um die Produktion von Polymer-Kleinteilen mit 2PP-3D-Druck zu skalieren.

Zum Launch äußert sich UpNano-CEO Bernhard Küenburg: „Wir sind sehr stolz darauf, unseren Kunden mit der Nutzung dieses Hochleistungsdruckers den allerersten voll integrierten Service für die Produktion von Mikroteilen, die bisher nicht produzierbar waren in industriellen Mengen anbieten zu können. […] Ob Prototyping, Batch- oder Serienproduktion – wir bieten maßgeschneiderte Lösungen bis hin zur weltweiten Auslieferung“.

Hohe Leistungsfähigkeit

Das patentierte Drucksystem NanoPro VT erlaubt eine Leistungsfähigkeit von 32 Megavoxel (Millionen Volumenpixel) pro Sekunde. Laut CTO Peter Gruber eröffnet dies die Möglichkeit, „Millionen identischer Teile zu drucken – oder eine gleiche Anzahl mit individuellen Merkmalen. Dazu bietet der NanoPro VT eine Detailauflösung von unter 100 nm. Auch die Möglichkeit, 200 mal 200 Millimeter große Substrate vollflächig zu bedrucken ist bislang einzigartig“.

Mit der Einführung des integrierten NanoPro-Services können Nutzer:innen der NanoOne-Serie ihre Designs nun nahtlos in die Serienfertigung überführen. Erste Schritte wie die Designerstellung und das Drucken von Prototypen werden dabei intern durchgeführt, wobei Kund:innen während des gesamten Prozesses von eine:r Expert:in unterstützt werden. CEO Küenburg hebt hervor, dass Kund:innen durch diesen Service „keinen Reinraum, keine Post-Processing-Geräte und auch in keine eigene Messtechnik oder Qualitätskontrolle für den 2PP 3D-Druck investieren müssen“.

UpNano will Produktionsprozesse beschleunigen

Das Wiener Startup UpNano positioniert sich als High-Tech-Unternehmen mit Fokus auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung hochauflösender 3D-Drucker. Dabei bietet UpNano seinen Kund:innen ein umfassendes Gesamtpaket aus Hardware, Software und optimierten Druckmaterialien, um die Fertigung von polymeren Mikroteilen zu ermöglichen. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 verfolgt das Unternehmen das Ziel, Produktionsprozesse zu beschleunigen, die Detailauflösung kontinuierlich zu verbessern und das verfügbare Material-Portfolio stetig zu erweitern.

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