28.10.2015

Oliver Samwer: “Habe drei Zutaten: Ideen, Menschen und Kapital”

/artikel/oliver-samwer-habe-drei-zutaten-ideen-menschen-und-kapital
© Rocket Internet: Oliver Samwer ist CEO und Co-Founder von Rocket Internet.

Die Paten des Internets” werden die drei Samwer-Brüder von Joel Kaczmarek in seinem gleichnamigen Buch genannt. Ein gewaltiger Titel – so wie auch das “Rocket-Internet-Imperium“, das sie aufgebaut haben. Den abwertenden Copycat-Vorwurf mussten sich die Samwers dabei oft genug anhören. „Die Leute, die das sagen, müssen selbst so originell sein wie Einstein”, meint Oliver Samwer dazu im Interview mit Marco Rodzynek. Und wie schwierig es ist, aus einer Idee ein gutes Geschäftsmodell zu entwickeln, müsse ebenfalls anerkannt werden. 

Marc, Oliver und Alexander Samwer heißen die drei Brüder, die 1999 ins Internet-Business eingestiegen sind. Die Kölner gründen “Alando”, eine Kopie der Verkaufsplattform eBay, ziehen die Plattform erfolgreich auf und verkaufen.

Oliver Samwer vor das Mikro zu bekommen, gestaltet sich als nicht einfach, umso erfreulicher war es, dass er im Zusammenhang mit der NOAH Konferenz in Berlin dieses Jahr, tiefe Einblicke gab. Jener Mann, der sich angeblich in einer eMail selbst, als den “aggressivsten Mann im Internet” bezeichnet hat.

“Ich mag 98 Prozent meiner Tage. Die anderen zwei Prozent sind die bei Ikea”, so Oliver Samwer von Rocket Internet.

So wie er von sich selbst das Beste gibt, verlangt er es auch von den anderen. Ob er sich denn auch manchmal ausgebrannt fühle?, fragt Rodzynek mit Verweis auf Arianna Huffington, die am Abend zuvor über Burnout gesprochen hatte. “Nein”, antwortet Samwer fest. „Dieses Burnout-Ding ist nichts für mich.“ Und er hat wahrscheinlich auch eine Antwort darauf, wieso: “Ich mag 98 Prozent meiner Tage”, meint er. “Die anderen zwei Prozent sind die bei Ikea”, scherzt der Familienvater.

NOAH-Berlin-2015_IMG_8703_by_Carolin-Weinkopf
© Carolin Weinkopf

Ikea mag Samwer wirklich gar nicht: “Sie fahren fünf Kilometer hin, um diese Köttbullar zu essen, dann kommen Sie völlig fertig nach Hause – und das war dann der Samstag nach einer harten Woche!”, klagt er. Hinfahren werde er trotzdem wieder, zum Spielen mit den Kindern.

Als Wolkenkratzer-Campus bezeichnet Samwer auch den “Rocket-Tower” in der Charlottenstraße in Berlin-Kreuzberg mit Blick auf Checkpoint Charlie. Ein Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort. In den zwei miteinander verbundenen Gebäuden soll Europas größter Startup-Campus entstehen. Die Hälfte der Fläche (immerhin 22.000 m2) möchte man selbst nutzen, der Rest werde vermietet.

Allzu oft wird Oliver Samwer dort wohl nicht anzutreffen sein. Wie viel Zeit er denn in Berlin verbringe?, wird er gefragt. Der Unternehmer und knapp über vierzig Jährige antwortet daraufhin nur kurz: „Mein Hauptjob ist es, mit der Lufthansa zu fliegen.” Wer Samwer kennt, weiß, dass dieser nicht immer zum Scherzen aufgelegt ist.

“Ich bin ein Bäcker. Und ich backe meine Kuchen aus drei Zutaten: Ideen, Menschen und Kapital.“, meint Oliver Samwer, Beruf: Baker-Entrepreneur.

Wahrscheinlich muss man auch größtenteils hart sein, wenn man ein Unternehmen wie Rocket aufbauen will: 2007 gegründet, beschäftigt die Firma heute über 30.000 Mitarbeiter in mehr als 110 Ländern auf sechs Kontinenten.

Wie sich Oliver Samwer wohl selbst beschreiben würde?, fragt man sich vielleicht. „Ich bin ein Bäcker“, sagt er, als er über seine Startup-Schmiede spricht. Tatsächlich. „Und ich backe meine Kuchen aus drei Zutaten: Ideen, Menschen und Kapital.“ Dabei sei eine der Zutaten meist immer knapp. Um die “Bäckerei” drehe sich auch sein Leben: “Ich bin kein Investor. Ich bin eigentlich ein Baker-Entrepreneur.”

NOAH Conference, Day 1. 9 June 2015, Berlin, Germany. Image ©Dan Taylor/Heisenberg Media - http://www.heisenbergmedia.com/
©Dan Taylor/heisenbergmedia.com

Wie man weiß, gelingt dabei hin und wieder ein Kuchen weniger gut. Das weiß auch Samwer. Sehr viel nachdenken tut er darüber nicht, denn er tue selten nichts und denke über die Vergangenheit nach.

Deine ungelesenen Artikel:
vor 18 Stunden

Tset: Wiener Scaleup holt sich 12,7 Mio. Euro Investment

Die Software von Tset hilft Industrie-Kunden bei Produktkosten- und CO2-Emissionsberechnungen. Die aktuelle Series-A-Kapitalrunde ist schon das zweite Investment in dieser Höhe.
/artikel/tset-wiener-scaleup-holt-sich-127-mio-euro-investment
vor 18 Stunden

Tset: Wiener Scaleup holt sich 12,7 Mio. Euro Investment

Die Software von Tset hilft Industrie-Kunden bei Produktkosten- und CO2-Emissionsberechnungen. Die aktuelle Series-A-Kapitalrunde ist schon das zweite Investment in dieser Höhe.
/artikel/tset-wiener-scaleup-holt-sich-127-mio-euro-investment
Tset
Das in Wien und Kuchl ansässige Scaleup wurde 2018 von Andreas Tsetinis und Sasan Hashemi gegründet | (c) tset

Kunden wie die BMW Group (brutkasten berichtete), Lego oder Thyssenkrupp setzen auf die SaaS-Software des Wiener Scaleups Tset. Diese verspricht sofortige Einblicke, wie Designänderungen die Produktkosten sowie den CO₂-Fußabdruck und soll frühzeitig Optimierungspotenziale aufzeigen. Die Lösung könne von der frühen Entwicklungsphase bis zur Serienproduktion eingesetzt werden, so das Scaleup. Das Ergebnis für den Kunden sei eine höhere Marge sowie Transparenz hinsichtlich der Emissionen.

Automobilbranche besonders spannend für Tset

Zu einem besonders spannenden Markt innerhalb des großen Industrie-Bereichs wurde für Tset die Automoilbranche. Neben der oben erwähnten BMW Group ist etwa auch der milliardenschwere deutsche Auto-Zuliefer-Riese Brose nicht nur Kunde, sondern über seinen VC-Arm auch Bestandsinvestor beim 2018 von Andreas Tsetinis und Sasan Hashemi gegründeten Wiener Scaleup. Der Konzern war 2022 bei einer 13 Millionen Euro schweren Kapitalrunde (erst im Frühling 2023 kommuniziert) – brutkasten berichtete – als strategischer Investor eingestiegen.

Auf 13 Millionen Euro 2022 folgen 12,7 Millionen Euro 2024

Nun holt sich Tset in seiner Series A-Finanzierungsrunde mit 12,7 Millionen Euro einen annähernd gleich hohen Betrag. Das Kapital kommt neben Bestandsinvestor Brose Ventures auch vom Schweizer VC Carbon Removal Partners und der deutschen Ingenics Holding. Letztere soll auch Consulting-Leistungen im Bereich Cost Engineering und Total Cost Ansatz, inklusive CO₂-Fußabdruck der hergestellten Produkte, einbringen, heißt es vom Scaleup. Das Kapital soll in die Weiterentwicklung der Software, den Ausbau des Partner-Ökosystems und ins strategische Wachstum fließen.

Tset-Gründer: “Auf Wachstum und Expansion in neue Regionen und Branchen nun optimal vorbereitet”

Die Gründer Hashemi und Tsetinis kommentieren in einer Aussendung: “Durch die Regulierung der CO₂-Emissionen und den immer intensiveren Wettbewerb in der Automobilindustrie wächst der Bedarf nach unserer Software. Auf dieses Wachstum und die Expansion in neue Regionen und Branchen sind wir nun optimal vorbereitet. Nach unseren Erfolgen im europäischen Raum arbeiten wir jetzt verstärkt auch am Markteintritt in Nordamerika und Asien.”

Expansion in weitere Branchen geplant

Dazu soll der Vertrieb kontinuierlich ausgebaut und die Expansion in andere Branchen wie die Maschinenbau- oder die Haushaltsgeräteindustrie sowie den Industriebau verstärkt werden. Aktuell beschäftigt Tset an seinen zwei Standorten in Wien und Kuchl mehr als 100 Entwickler:innen und Industrieexpert:innen.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Oliver Samwer: “Habe drei Zutaten: Ideen, Menschen und Kapital”

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Oliver Samwer: “Habe drei Zutaten: Ideen, Menschen und Kapital”

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Oliver Samwer: “Habe drei Zutaten: Ideen, Menschen und Kapital”

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Oliver Samwer: “Habe drei Zutaten: Ideen, Menschen und Kapital”

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Oliver Samwer: “Habe drei Zutaten: Ideen, Menschen und Kapital”

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Oliver Samwer: “Habe drei Zutaten: Ideen, Menschen und Kapital”

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Oliver Samwer: “Habe drei Zutaten: Ideen, Menschen und Kapital”

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Oliver Samwer: “Habe drei Zutaten: Ideen, Menschen und Kapital”

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Oliver Samwer: “Habe drei Zutaten: Ideen, Menschen und Kapital”