19.06.2023

Olivenbäume auf der Blockchain: Shermin Voshmgir über neue Projekte & das Landleben in Portugal

Ihr Buch "Token Economy" ging dieses Jahr in die dritte Auflage. Außerdem verrät Shermin Voshmgir im brutkasten-Gespräch ihr aktuelles Blockchain-Projekt für digitale Nachhaltigkeitsnachweise.
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Die Wirtschaftsinformatikerin Shermin Voshmgir vor ihrem Haus in Portugal © Voshmgir
Die Wirtschaftsinformatikerin Shermin Voshmgir vor ihrem Haus in Portugal © Voshmgir

Wer Shermin Voshmgir googelt, kommt um den Begriff “Tokenisierung” nicht herum. Doch nach wie vor klingt dieser Begriff aus der Welt der Blockchains für viele eher kryptisch. Mit ihrem Buch “Token Economy” möchte Voshmgir dies ändern und die Welt rund um Tokens, Blockchain und Web3 erklären. Jüngst hat sie die dritte Auflage ihres Buches veröffentlicht.

Dass sich seit der Erstauflage 2019 einiges in der Branche verändert hat, erkennt man auch daran, dass die neueste Version aufgrund des Umfangs in drei Teile aufgeteilt wurde. Im brutkasten-Gespräch erzählt Shermin Voshmgir vom Bücher schreiben, dem Landleben in Portugal und von ihrem neuesten Blockchain-Projekt: Der “Data Driven Farm”.

Die drei Teile der dritten Auflage ‘Token Economy’: ‘Money, NFTs & DeFi’, ‘DAOs & Purpose Driven Tokens’ und ‘Web3 Infrastructure’

Was ist ein Token?

Tokens setzt man häufig mit der Kryptobranche oder dem Web3 in Verbindung. So auch Shermin Voshmgir. Ihrer Meinung nach sind Tokens die Hauptanwendung von Blockchain-Netzwerken und “der nächsten Generation Internet”, dem Web3. “Was in der ersten und zweiten Generation des Internets die Webseiten waren, das sind heute die Tokens. Und Tokens können alle möglichen Rechte repräsentieren”, meint Voshmgir. Es gehe also nicht nur um das Repräsentieren von Geld oder Vermögenswerten – wie ein Großteil der Menschen anscheinend annimmt – sondern auch um identitätsbezogene Daten oder Stimmrechte.

Digitale Zertifikate, die beispielsweise Aktien repräsentieren, sind allerdings nichts Neues. “Das Neue ist, dass ich diese digitalen Zertifikate jetzt auf einer öffentlichen Infrastruktur verwalten kann. Das führt zu sehr viel mehr Effizienz im Finanzsystem und macht das System auch viel transparenter”, meint Voshmgir. Die Wirtschaftsinformatikerin fokussiert sich aber nicht nur auf das Finanzsystem. 

Ihrer Meinung nach sind vor allem die nicht fungiblen Token (NFTs) – also jene Tokens, die einzigartige Eigenschaften haben – die spannendste Anwendung in der neuen Tokenökonomie. Dabei gebe es nicht nur die allseits bekannten Kunst-Tokens, sondern auch Daten-Tokens im Energiebereich, wie beispielsweise Kilowattstunden-Tokens. Die jeweiligen Informationen werden dann über die Blockchain dezentral verwaltet.

Blockchain und portugiesisches Landleben

Shermin Voshmgir lebt seit der Corona-Pandemie in Portugal. Dort hat sie ein Stück Land gekauft und arbeitet, gemeinsam mit ihrem Partner Tom Fürstner von der RDDL Foundation, an einem Blockchain–Projekt unter dem vorläufigen Namen “Data Driven Farm”. 

2020 sorgte die ehemalige Direktorin des Instituts für Kryptoökonomie der Wirtschaftsuniversität Wien für Aufsehen, nachdem Plagiatsvorwürfe zu ihrer Doktorarbeit aus dem Jahr 2001 aufkamen. Nach ihren Stationen in Wien und Berlin (u.a. als Gründerin des Blockchainhubs Berlin) zog es die Wirtschaftsinformatikerin nach Portugal. 

Dabei ist sie nicht die einzige Vertreterin der Blockchain-Branche, die in dem südeuropäischen Land eine neue Heimat gefunden hat. Sie selbst habe schon immer vom Leben auf dem Land geträumt. Dass so viele Krypto-Leute das Leben in Portugal wählen, könne sie ebenfalls verstehen. Schließlich sei Portugal ein wunderschönes Land, in dem ständig die Sonne scheint. 

Was jedoch nicht außer Acht zu lassen ist, sind die steuerlichen Erleichterungen, die das Land auf der iberischen Halbinsel bietet. Portugal versucht bereits seit Jahren, sich zu einem Anziehungspunkt für die Tech-Industrie zu entwickeln. Vor allem die Krypto-Branche ist dafür bekannt, dass sie diesen Anreizen folgte. Da Voshmgir auf einer Farm abseits der Großstädte lebt, bekomme sie von dem Zuzug in Lissabon und Co. allerdings kaum etwas mit.

Olivenhain auf Shermin Voshmgirs Farm in Elvas, Portugal

Digitale Nachhaltigkeitsnachweise für Olivenbauern

Im Rahmen der “Data Driven Farm” suchen Voshmgir und Fürstner nach Wegen, wie man Tokenisierung für digitale Nachhaltigkeitsnachweise einsetzen kann. Beispielhaft verweist Voshmgir auf ESG-Tokens, die nachweisen, dass ein bestimmter Baum auf ihrer Farm (weiterhin) steht und nicht gefällt wurde. Sie erklärt:

“Auf Basis von wissenschaftlichen Werten kann man versuchen einzuschätzen, inwieweit die Art oder das Alter eines Baumes zu Bindung von CO2 beiträgt. Auf meinem Stück Land stehen viele alte Olivenbäume. Hierzu kann man errechnen, inwieweit einer dieser alten Olivenbäume zum Erhalt der lokalen Biodiversität, Wasserbindung und in letzter Folge zur CO2-Bindung im Boden beiträgt.”

Viele ihrer Nachbarn hätten ihr empfohlen, die alten Bäume zu fällen, um mit neuen jungen Olivenbäume später mehr Ertrag zu erhalten – für Voshmgir der ökologische Wahnsinn. Schließlich müsse man junge Bäume über mehrere Jahre gut bewässern, bevor sie ertragsreich sind, während die alten Bäume mit ihren tiefen Wurzeln nur wenig Bewässerung benötigen. Voshmgir suchte also nach einem finanziellen Anreiz für die lokalen Landwirte, “damit sie diesen ökologischen Wahnsinn – der gängige Praxis zu sein scheint – nicht betreiben”.

Sämtliche wissenschaftlichen Daten, die im Zusammenhang mit dem Baum stehen, können in Form von digitalen Nachweisen der Baum Wallet zugewiesen werden. Die Forscherin schlägt vor, dass man dies beispielsweise “Proof of Tree”, “Proof of Biodiversity Protection”, “Proof of Water Retention” oder “Proof of CO2 Capture” nennen kann: “Je nachdem könnte man dann entsprechend viele tokenisierte ESG-Zertifikate ausschütten, die unterschiedliche Aspekte wie Biodiversität, CO2-Bindung, Wasserbindung und andere Bodenqualitätswerte berücksichtigen.”

Schnittstelle von Web3, Sensortechnologie, Ökologie & AI

Die Kritik am globalen Zertifikatenhandel sieht Voshmgir als berechtigt. Schließlich passiere hier viel Greenwashing und Korruption. An die grundsätzliche Idee des Systems glaubt sie aber dennoch – es müsse nur verbessert werden. “Wir versuchen mit unserem Projekt einen Prototypen zu bauen, mit dem genauere tokenisierte Nachhaltigkeitsnachweise geliefert werden können, die auf einer Web3-Infrastruktur öffentlich einsehbar sind”, meint sie.

Voshmgir und Fürstner experimentieren mit der Kombination aus Biodiversity-Token, Water-Retention-Token, CO2-Token usw. und arbeiten damit an der Schnittstelle von Web3, Sensortechnologie, Ökologie und AI (Artificial Intelligence). Mit Blick in die Zukunft erklärt Voshmgir: “Das langfristige Ziel ist es, herauszufinden, wie wir den Bauern und Bäuerinnen zusätzliche Einkommensquellen über diese digitalen Nachhaltigkeitszertifikate ermöglichen können.”

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Rituale, Rituale der Startup-Welt, Ritual, Howard, Factinsect, Hadia, Storebox, Instahelp, monkee, Dental Armor, Coinpanion
(c) Hello Again/zVg/Hadia/Die Abbilderei/Storebox/schon nice gmbh/Victor Malyshev - (o.v.l.) Franz Tretter von Hello Again, Romana Dorfer von Factinsect, Anna Lauda von Hadia, Bernadette Frech von Instahelp/ Johannes Braith von Storebox, Saad Wohlgennannt von Dental Armor und Martin Granig von monkee.

Dieser Artikel ist im brutkasten-Printmagazin von Dezember 2024 erschienen. Eine Download-Möglichkeit des gesamten Magazins findet sich am Ende dieses Artikels.


Ein Pythonkopf aus Stein ragt aus der Dunkelheit hervor. In Kreisen angeordnete, farbenfrohe Speerspitzen verzieren den kalten Höhlenboden; manche davon stammen aus Hunderte Kilometer entfernten Gegenden. Am Ende der Höhle erstreckt sich ein kleiner, versteckter Raum, der Platz für eine Person bietet; üblicherweise versteckt sich ein Schamane darin und spricht zu seinem Stamm, sodass es scheint, die steinerne Schlange selbst lasse donnernde Worte erklingen.

Diese Verehrung des majestätischen Reptils fand vor rund 70.000 Jahren in der Kalahari-Wüste am Fuße der Tsodilo Hills im heutigen Botswana statt. Dies hat im Jahr 2012 die Archäologin Sheila Coulson herausgearbeitet und, so heißt es, damit das älteste wissenschaftlich belegte Ritual der Welt entdeckt.

Seitdem haben sich Rituale in Gesellschaften im Großen und Kleinen gehalten und weiterentwickelt – von religiösen Gepflogenheiten über politisches Zeremoniell bis hin zu privaten, sich wiederholenden Gewohnheiten sind sie in tausendfacher Weise etabliert. Das Küssen des Balls im Sport, das Aufstehen mit dem „richtigen Fuß“, Salz über die Schulter werfen, auf Holz klopfen, Dinge nicht verschreien, Braut und Bräutigam nicht vor der Hochzeit sehen, zu bestimmten Jahreszeiten fasten, den Jahreswechsel laut feiern oder die zum Ritual gewordene Morgen-Rou­tine wiederholen.

Spiritualität und Ordnung

All dies lässt sich komprimiert und per Definition in zwei Bedeutungen unterteilen: in eine spirituelle Handlung und in ein „wiederholtes, immer gleichbleibendes, regelmäßiges Vorgehen nach einer festgelegten Ordnung“. Exakt diese Ordnung (also die zweite Definition) ist es, die auch manchen Startup-Gründer:innen dabei hilft, den stressigen Joballtag zu bewältigen, Klarheit zu schaffen und Erfolge zu erreichen.

Sohlen und Poster

So zeigt sich etwa Johannes Braith vom österreichischen Scaleup Storebox als großer Anhänger davon, sich klare Ziele zu setzen und diese zu visualisieren.

„Dabei halte ich es für wichtig, einerseits eine große Vision zu definieren und diese in kleinere Meilensteine herunterzubrechen“, sagt er. „Diese verhältnismäßig kleinen Meilensteine sind leichter zu erreichen, greifbarer und man kann entsprechend auch früher Erfolge verbuchen. Das Wichtigste ist, konstant dranzubleiben. Erfolg ist kein Sprint, sondern ein Marathon.“

Das Visualisieren definierter Ziele wurde bereits früh als Ritual bei Storebox eingeführt: Im Office des Logistikunternehmens prangen Vision und Werte als Poster an der Wand und OKRs (Objectives and Key Results) werden in Echtzeit mittels Soll/Ist-Vergleich auf Bildschirmen angezeigt.

Zudem gibt Braith noch eine weitere Besonderheit aus seiner Ritualwelt preis: „Habe ich ein Etappenziel für mich definiert, schreibe ich es mir auf die Sohlen meiner Schuhe“, sagt er. „Das hilft mir, mich daran zu erinnern, dass jeder kleine Schritt zählt.“

Der Knopf des Erfolgs

Franz Tretter, Gründer des Kundenbindungs-Startups Hello Again, nutzt Rituale dazu, um Ziele und Kultur in seinem Team zu verankern. Dazu gehört ein „Global Success Button“, der bei jedem neuen Kunden gedrückt wird, mit anschließender Feier im Büro. Mitarbeiter:innen, die remote arbeiten oder unterwegs sind, werden per Mail oder Smartphone ebenso informiert; „einfach, damit man Bescheid weiß“, sagt Tretter.

Auch etwas namens „Howard 1000“ gehört zum regelmäßigen Ritual des Linzer Teams dazu. Dabei handelt es sich um eine Wand bestehend aus 1.000 Kästchen mit einer besonderen Bedeutung. „Wir haben diese aufgebaut, als wir 120 Kunden hatten. Mit jedem Kunden, den wir gewonnen haben, haben wir ein Logo hinzugefügt und haben nun knapp 900 Kästchen voll“, erklärt Tretter.

Und zu guter Letzt sind bei Hello Again die „Compliment Cards“ ein weiteres internes Ritual: „Wertschätzung ist total wichtig bei uns“, erklärt Tretter. „Wir haben eigene Kärtchen beim Eingang, da schreibt man gelegentlich etwas Nettes drauf und legt es am Abend Kollegen auf den Tisch. Die freuen sich am nächsten Morgen.“

An diesen beiden Beispielen bemerkt man bereits eine kleine Gemeinsamkeit, die zwischen den Zeilen mitschwingt: Wiederkehrendes, etwas Konstantes ist nicht bloß eine Orientierungshilfe für Startup-Gründer:innen, sondern kann als einer von mehreren Bausteinen eines spezifischen Mindsets gesehen werden; eines Mindsets, das von einem ruhigen Leadership-Skill zeugt und deutlich zeigt, dass manchmal das wilde Gefüge in einem selbst sowie auch das Äußere, das sich unter Mitarbeitenden am Arbeitsplatz entwickelt, gepflegt werden muss.

Gemeinschaft fördern

Das weiß auch Anna Maria Lauda von Hadia, einem Wiener Verein, der weibliches Unternehmertum in Afghanistan fördert. Ihr hilft eine tägliche zehnminütige Meditation, den Tag entschleunigt, entspannt und fokussiert zu beginnen.

„Dadurch kann ich klarere Prioritäten setzen und produktiver arbeiten“, sagt sie. „Früher lag mein Schwerpunkt vor allem auf individuellen Praktiken wie dem Selbstmanagement und der strikten Zeitplanung durch To- do-Listen. Doch im Laufe meiner Reise als Gründerin habe ich erkannt, dass Flexibilität und der wertvolle Austausch mit dem Team genauso entscheidend sind. Heute schätze ich Rituale, die nicht nur den persönlichen Fokus stärken, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl fördern.“

Daher veranstaltet Lauda wiederkehrende Onlinemeetings mit ihren Weberinnen in Afghanistan. „Regelmäßige Check-ins mit den Frauen sind inspirierend und motivierend. Allzu leicht verliert man in der Hektik des Alltags den Bezug zu den Menschen, für die man arbeitet. Und diese Gespräche erinnern mich daran, was unser gemeinsames Ziel ist und wie viel wir schon erreicht haben“, sagt sie.

Saad Wohlgenannt, Gründer und CEO des Zahn-Startups Dental Armor und der Kryptobörse Coinpanion, hatte im Lauf der Zeit verschiedene Rituale, die er jedoch mittlerweile fast alle ab- gelegt hat; darunter eine wöchentliche „Rückschau“, um zu überlegen, was er besser machen könnte, oder Journaling (Anm.: Blick nach innen mit schriftlicher Aufzeichnung, was in einem vorgeht).

Heute plant er an jedem Geburtstag, was er im kommenden Jahr erreichen möchte. Meistens setzt sich der Founder dabei ein monetäres Ziel für sein Business sowie ein paar persönliche Ziele, wie etwa einen neuen Sport zu erlernen, ein Land zu bereisen oder ein bestimmtes Problem zu lösen.

„Die wichtigsten Rituale, die mir langfristig helfen, meine Ziele zu erreichen, haben meistens den Effekt, mich kurzfristig vom Arbeiten abzuhalten“, sagt er. „Zum Beispiel beginne ich meinen Tag mit ein paar Mobility-Übungen, Liegestützen, Klimmzügen und einer kalten Dusche – erst danach schaue ich in meine E-Mails und starte richtig durch. Ab 20.30 Uhr ist mein Handy auf ‚Nicht stören‘, und dann bin ich nur noch schwer erreichbar.“

Drei und nicht mehr

Romana Dorfer beschäftigt sich mit ihrem Startup Factinsect damit, die Fülle an Fake News im Netz aufzulösen und User:innen gesicherte Informationen zur Verfügung zu stellen. Sie selbst hat sich früher oft viele, unspezifische und große Ziele vorgenommen, die jedoch innerhalb eines Tages kaum zu erreichen waren. Dabei waren Fortschritte nur schwer messbar und am Ende des Tages wurde kein Ziel erledigt, wie sie gesteht. Dadurch ist oft das Gefühl entstanden, wenig erreicht zu haben.

Heute greift sie maximal auf drei Vorhaben pro Tag zurück. „Der Vorteil ist, dass ich fast immer alle Ziele für den Tag erreiche und dadurch meine Motivation steigt. Meistens arbeite ich dann noch an weiteren Themen“, sagt Dorfer.

Bei Martin Granig, Gründer der Spar-App monkee und Vater einer siebenjährigen Tochter, sehen die Morgen oftmals chaotisch aus. Um dem entgegenzuwirken, hat er eine Morgenroutine entwickelt: „Ich stehe meist 30 Minuten früher auf. Das gibt mir die Gelegenheit, mich in Ruhe im Bad fertig zu machen“, sagt er. „Während des Zähneputzens mache ich ein paar Übungen, um den Kreislauf in Schwung zu bringen, bevor ich Frühstück für meine Tochter und Kaffee für meine Frau und mich zubereite. So habe ich noch ein paar ruhige Momente für mich, bevor der Trubel beginnt.“

Am Ende seines Arbeitstags führt der Gründer einen kurzen Check-in durch und klärt für sich, was er heute schaffen möchte, was er tatsächlich geschafft hat und was er noch anpassen muss.

„Das hilft mir, mein Time-Boxing im Kalender zu optimieren, gerade für die Aufgaben, die zwar wichtig sind, aber erst in der Zukunft anstehen“, erklärt er. „Ich habe gelernt, dass es notwendig ist, solche Dinge bewusst zu planen, bevor sie von den dringenden, aber weniger wichtigen Aufgaben verdrängt werden.“

Raus aus der Bubble

Für Granig gibt es zudem noch ein persönliches Highlight der Woche: Freitagabend-Basketball. „Das mag zwar kein typisches Gründer-Ritual sein, aber für mich ist es essenziell. Es hilft mir, Stress abzubauen, den Kopf frei zu bekommen und in einer entspannten Atmosphäre mit Freunden zu lachen. Danach starte ich erfrischt ins Wochenende – und am Montag wieder voller Energie in die neue Woche“, so der Tiroler, der früher oft von „dringenden Dingen“ stark getrieben war, die dazu führten, dass wichtige strategische Aufgaben oftmals zu kurz kamen.

„Man arbeitet in so einem Fall zu viel ‚in the business‘ statt ‚on the business‘“, sagt er. „Heute habe ich meine Timeboxing-Routine deutlich verbessert, damit genau diese wichtigen Dinge nicht untergehen. Früher musste ich auch keine Rücksicht auf Familie und Kind nehmen. Das hat sich natürlich geändert, und ich musste Wege finden, trotz all der Verantwortung auch noch Zeit für mich zu schaffen. Daher meine Morgenroutine und mein Freitagabend-Basketball. Dort geht es einfach nur ums Spielen und um entspannte Gespräche über deutlich unkompliziertere Dinge als Startups, Karriere oder Business. Das tut gut und gibt mir Energie.“

Ankerpunkte fürs Wesentliche

Ähnlich ergeht es Instahelp-Founderin Bernadette Frech. Für die Gründerin des Grazer Health-Startups sind Rituale bewusste Ankerpunkte, um den Fokus auf dem Wesentlichen zu halten – im Beruf wie im Privatleben.

„Eines der wichtigsten Rituale habe ich mit meinen Kindern: Jeden Morgen beginnen wir den Tag mit einer vollen Minute Umarmung, ohne Worte, nur Nähe. Das stärkt unsere Bindung und gibt uns einen liebevollen Start in den Tag“, sagt Frech. „Abends reflektieren wir gemeinsam: Beim Rückenkraulen sprechen wir über Belastendes, bei der kitzligen Fußmassage teilen wir schöne oder lustige Momente und bei der Kopfmassage besprechen wir, wofür wir dankbar sind und was uns gut gelungen ist.“

Ambition vs. Balance

Auch bei ihr haben sich Rituale über die Jahre verändert und sich immer wieder ihren Lebensumständen angepasst. Früher, als berufliche Ambitionen im Vordergrund standen, hatten Frechs Rituale viel mit persönlicher Effizienz und beruflicher Zielerreichung zu tun. Heute, als dreifache Mama und Unternehmerin, haben sich die Prioritäten verschoben.

„Es geht mir jetzt viel stärker darum, eine Balance zwischen Karriere und Familie zu finden, ohne den Fokus auf meine eigene mentale Gesundheit zu verlieren“, erklärt sie. Das Ritual mit ihren Kindern sei ein Beispiel dafür, wie sich Rituale an neue Lebensphasen anpassen.

„Früher hätte ich vielleicht nicht gedacht, dass eine Umarmung am Morgen oder ein Ritual vor dem Schlafengehen so kraftvoll sein könnten. Heute sind es genau diese Momente, die mich erden und mir und meinen Kindern Energie geben“, erzählt sie. „Was sich jedoch nie geändert hat, ist meine wöchentliche psychologische Beratung. Sie ist seit Jahren eine Konstante, die mich sowohl beruflich als auch persönlich auf Kurs hält, auch wenn sich die Themen im Laufe der Zeit wandeln.“

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AI Summaries

Olivenbäume auf der Blockchain: Shermin Voshmgir über neue Projekte & das Landleben in Portugal

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Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Der Inhalt des Artikels zeigt, dass Blockchains und Tokens möglicherweise disruptive Technologien sein können, die verschiedene Branchen und Bereiche beeinflussen können. Insbesondere wird auf die mögliche Verwendung von Tokenisierung für digitale Nachhaltigkeitsnachweise im Landwirtschaftsbereich eingegangen, was darauf hindeutet, dass diese Technologie auch dazu beitragen kann, ökologische und soziale Nachhaltigkeit zu fördern. Darüber hinaus werden die steuerlichen Erleichterungen in Portugal als Anreiz für Krypto-Unternehmer erwähnt, was auf mögliche Auswirkungen auf die Wirtschaftspolitik hinweist.

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Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Der Artikel zeigt, wie die Tokenisierung auf Blockchain-Netzwerken genutzt werden kann, um Nachhaltigkeitsnachweise für den Olivenanbau zu generieren und somit ökologischen Wahnsinn zu vermeiden. Dies hat das Potenzial, den Markt für nachhaltige Produkte zu vergrößern und die landwirtschaftliche Industrie insgesamt effizienter und transparenter zu gestalten. Darüber hinaus könnte dies auch dazu führen, dass landwirtschaftliche Betriebe zusätzliche Einkommensquellen aus diesen digitalen Nachhaltigkeitszertifikaten generieren können.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Der Artikel zeigt, wie die Blockchain-Technologie zur Tokenisierung von nicht fungiblen Token (NFTs) genutzt werden kann, um ein breites Spektrum an Vermögenswerten darzustellen, beispielsweise identitätsbezogene Daten und Stimmrechte. Interessant für Investoren könnten Projekte sein, die auf dieser Technologie basieren, wie beispielsweise die “Data Driven Farm”, die digitale Nachhaltigkeitszertifikate auf Basis von wissenschaftlichen Werten ausgibt. Dies könnte zukunftsweisend für den Bereich der Nachhaltigkeitsinvestitionen sein.

Olivenbäume auf der Blockchain: Shermin Voshmgir über neue Projekte & das Landleben in Portugal

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Als Politiker:in sollten Sie sich mit dem Thema Blockchain und Tokenisierung auseinandersetzen, da dies eine immer wichtigere Rolle in der digitalen Wirtschaft spielt und auch im Bereich der Nachhaltigkeit Anwendung findet. Die Tokenisierung von Nachhaltigkeitsnachweisen könnte ein interessanter Ansatz sein, um ökologisch sinnvolles Handeln zu belohnen und gleichzeitig die Transparenz und Effizienz in der Wirtschaft zu erhöhen. Auch in Bezug auf die Förderung der Tech-Industrie kann es für Politiker:innen wichtig sein, sich mit den steuerlichen Anreizen zu beschäftigen, die Länder wie Portugal bieten.

Olivenbäume auf der Blockchain: Shermin Voshmgir über neue Projekte & das Landleben in Portugal

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Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Der Artikel behandelt die Rolle von Tokens in der Blockchain-Technologie und den Einsatz von Tokenisierung für digitale Nachhaltigkeitsnachweise. Dabei stellt die Blockchain-Expertin Shermin Voshmgir ihr neuestes Projekt “Data Driven Farm” vor, an dem sie zusammen mit ihrem Partner Tom Fürstner arbeitet. Das Ziel des Projekts ist es, den Bauern und Bäuerinnen zusätzliche Einkommensquellen über digitale Nachhaltigkeitszertifikate zu ermöglichen. Sie experimentieren mit der Kombination von Token, Sensortechnologie, Ökologie und AI an der Schnittstelle von Web3. Insgesamt zeigt der Artikel, dass die Blockchain-Technologie nicht nur eine Rolle im Finanzsystem spielt, sondern auch für andere Bereiche wie Nachhaltigkeit und Landwirtschaft eingesetzt werden kann.

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Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

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Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

  • RDDL Foundation

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