26.06.2020

Praxis-Insights: Wie die Bertelsmann Stiftung mit OKRs ihr Plattformmanagement reorganisiert

Wie hat die Bertelsmann Stiftung mit OKRs ihr Plattformmanagement reorganisiert? Antworten darauf und nützliche Praxis-Insights haben uns Peter Diekmann und Matthias Huntemann geliefert, die beide für die Implementierung der OKRs verantwortlich waren.
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OKRs
(vl.n.r.) Matthias Huntemann & Peter Diekmann von der Bertelsmannstiftung
kooperation

Peter Diekmann und Matthias Huntemann von der Bertelsmann Stiftung gaben dem Brutkasten in einem Interview nützliche Praxis-Insights, wie die Bertelsmann Stiftung mit OKRs ihr Plattformmanagement reorganisierte. Diekmann ist bei der Bertelsmann Stiftung für die digitale Kommunikation und Terminkoordination zuständig, Huntemann für die IT-Project Coordination und als solcher auch OKR Master. Die beiden Experten werden zudem beim OKR-Forum 2020 sprechen, das am 30. Juni stattfinden wird.

+++ Hier geht’s zur Anmeldung zum OKR Forum 2020 +++


Seit wann kommen bei der Bertelsmann Stiftung OKRs zum Einsatz und wie erfolgte die Implementierung?

2019 gab es ein Experiment für ein kleines, teamübergreifendes Softwareprojekt. Mit den daraus gesammelten Erfahrungen sind auf Seiten IT und Kommunikation erste strategische Ansätze für stiftungsübergreifende Projekte entstanden (Einführung von MS Teams, Relaunch der Website), ein operatives Projektteam probiert den OKR-Ansatz auf Teamebene aus. Eine organisationsweite Implementierung gibt es bisher nicht.

Was hat bei der Implementierung am Anfang gut geklappt, was nicht und welche Learnings habt ihr dabei gemacht?

Bei dem genannten Experiment haben wir so ziemlich alles falsch gemacht, was möglich war – von der Planung bis zum Review. Aber durch die gleichzeitige nebenberufliche Ausbildung von Peter zum Agile Coach und Matthias zum OKR-Master wurden die Fehler nachvollziehbar und unser Projektmanagement stabiler. Geholfen hat hier auch ein Training, in dem wir bewusst schlechte und gute OKRs verglichen haben sowie die Begleitung der ersten OKR-Zyklen durch einen externen Coach und Beobachter.

Wie tragen Sie die OKRs in die Organisation hinein und holen die Mitarbeiter an Bord?

Drei Worte bzw. Werte: Kommunikation, Transparenz und Beteiligung. Der Projekt-Relaunch der Website interessiert fast alle Mitarbeiter der Stiftung, daher haben wir unseren Projektansatz von Anfang an partizipativ gewählt. Es gab einen Visionsworkshop an dem sich alle MA beteiligen konnten, wir formulieren gemeinsam mit einem Soundingboard von 25 Kollegen unsere MOALs und machen regelmäßig offene Reviews. Außerdem bloggen wir regelmäßig im Intranet.

Welche Tools verwenden Sie für die Implementierung der OKRs

Wir nutzen für die Dokumentation der OKRs eine angepasste Excelliste, wo der Grad der Zielerreichung im Weekly dokumentiert wird. Für die offenen Review-Termine nutzen wir zurzeit Mural und Zoom.

Haben Sie drei Tipps für Unternehmen, die planen OKRs zu implementieren?

Transparente Kommunikation, Learning by doing, Mut zu Fehlern, Zeit für Reflektion und Retros, Retros, Retros.


=> zur Page des OKR-Forums 

*Disclaimer: Der brutkasten ist offizieller Kooperationspartner des OKR Forum 2020

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Das Wiener Startup PowerBot automatisiert den physischen Stromhandel an Strombörsen. Damit leistet es einen Beitrag zur Energiewende. CEO Helmut Spindler hat uns vergangenen April mehr über die Technologie erzählt.

Das SaaS-Unternehmen wurde im Jahr 2020 von Felix Diwok, Manuel Giselbrecht und Helmut Spindler gegründet. Mit dem Ziel, Handelsabläufe an den europäischen Strombörsen zu automatisieren und zu verbessern. Und damit die Energiewende voranzutreiben. CEO Spindler war jahrelang als Berater für Energiemarktfragen tätig. Als Spin-off der Energiemarktberatung Inercomp GmbH entstand dann 2020 PowerBot.

Exit an norwegischen Tech-Konzern

Am gestrigen Mittwoch verkündete das Wiener Startup, vom “europäischen Marktführer für Energiesoftware, Volue, offiziell übernommen” worden zu sein. Eine konkrete Summe wird nicht genannt. Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, den Markt “im algorithmischen kurzfristigen Stromhandel” anzuführen.

Das Käufer-Unternehmen Volue positioniert sich als Technologielieferant grüner Energie. Das norwegische Unternehmen arbeitet an Lösungen zur Optimierung von Produktion, Handel, Verteilung und Verbrauch von Energie.

Co-Founder Diwok hielt bislang 37,5 Prozent, Spindler und Giselbrecht je 18,74 Prozent. Auch das Partnerunternehmen der Armstrong Consulting GmbH unter Geschäftsführer Roger Armstrong hielt bislang 25,01 Prozent der Firmenanteile.

Schrittweise Integration

Mit dem Kauf des Wiener Energy-Startups soll das bestehende Portfolio von Volue erweitert werden. Die Integration soll Schrittweise erfolgen, ab Jänner 2025 sei die PowerBot-Lösung vollständig in das Volue-Portfolio integriert.

Volue-CEO Trond Straume wird in einem LinkedIn-Post von PowerBot zitiert: „Diese Übernahme ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, bis 2030 der führende SaaS-Anbieter für das globale Energiesystem zu werden. Die hochmoderne Plattform von PowerBot ergänzt den Volue Algo Trader perfekt, indem sie Quants befähigt und unsere Expansion über Westeuropa hinaus beschleunigt.“

Das Wiener Energy-Startup soll fortan die bestehende Lösung des Käufers – namentlich “Volue Algo Trader Power” ergänzen. Dabei handelt es sich um eine SaaS-Lösungen für den kurzfristigen Stromhandel, kurz für “Intraday”-Stromhandel.

“Keinen besseren Partner”

Wie PowerBot weiter vermeldet, soll die Integration die Entwicklung von traderfreundlichen Benutzeroberflächen und Lösungen für Unternehmen begünstigen. PowerBot wird dabei eng mit dem Team rund um die SaaS-Lösung Volue Algo Trader Power zusammenarbeiten.

Für das PowerBot-Team sei der Exit “nur der nächste wichtige Schritt auf dem Weg des Wachstums”, heißt es. Auch weiterhin soll das bestehende PowerBot-Team, darunter Helmut Spindler, Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer, “die Entwicklung des Produkts weiter vorantreiben und für Kontinuität und Innovation sorgen”. Das Startup will indes bereits baldige neue Produkte auf dem Markt verkünden.

Helmut Spindler, CEO von PowerBot, kommentiert: „Wir haben in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erlebt, und um weiter zu skalieren und zu internationalisieren, brauchten wir einen starken Partner. Volue ist aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnisse und seiner gemeinsamen Vision die perfekte Wahl. Ich könnte mir keinen besseren Partner vorstellen“.

Stärken kombinieren

Mittlerweile soll das Wiener Energy-Startup über 85 Kunden in 26 Ländern vorweisen. Handeln soll es derzeit an neun Börsen. Das Team sei 25-köpfig und in Wien sitzend. Auch die Zertifizierungen ISO 27001 und SOC2 Typ 2 – beides Zertifizierungen für Cybersicherheit und Datenschutz – weise man vor.

Roland Peetz, SVP von Volue Energy Software, fügt hinzu: „Indem wir unsere Stärken kombinieren, schaffen wir ein unübertroffenes Angebot, das den Anforderungen des sich schnell verändernden Stromhandelsmarktes gerecht wird.“

Aus dem Archiv: PowerBot-CEO Helmut Spindler im Studio

Der PowerBot-CEO und Mitgründer Helmut Spindler war zu Gast im brutkasten Studio.

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