14.10.2019

OKR Forum 2019: Wie Unternehmen mit OKRs ihre Ziele erreichen

Welchen Beitrag kann der agile Planungs- und Steuerungsansatz "Objectives & Key Results" (OKRs) leisten, damit Unternehmen ihre Ziele effizienter erreichen? Diese Frage stand im Zentrum des OKR Forums 2019, das am 10. Oktober 2019 bereits zum dritten Mal in Wien stattfand.
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OKR Forum
(c) Daniel Gressler

Egal ob als NGO, Konzern, Startup oder als Privatperson – mithilfe von OKRs kann man Ziele besser setzen und auch umsetzen. Das war ein zentrales Learning des diesjährigen OKR Forums im Talent Garden in Wien. OKRs steht für Objectives and Key Results und ist ein agiler Planungs- und Steuerungsansatz.

+++ Das müssen Startups bei der Umsetzung von OKRs beachten +++

OKR Forum 2019

Das von Wonderwerk organisierte OKR Forum fand bereits zum dritten Mal statt. Die beiden Vortragenden Jürgen Ratzenböck von jobs.at und Matija Striga von willhaben.at teilten ihre Erfahrungen mit OKRs und beantworteten zahlreiche Fragen aus dem Publikum.

Über 70 Interessierte folgten der Einladung von Wonderwerk, um mehr über die Implementierung von OKRs zu lernen und die Gelegenheit zum Vernetzen zu nutzen. Als Kooperationspartner durfte Wonderwerk den Brutkasten, das Controller Institut, Austrian Startups und den Talent Garden begrüßen.

Bedeutung von OKRs im Dachraum steigt

OKRs helfen dabei, den richtigen Fokus zu setzen, die Ziele der Mitarbeiter mit denen der Organisation zu vereinen und die Reaktionsfähigkeit der Organisation zu erhöhen. Dieser moderne Controlling-Ansatz ist gegenwärtig bei zahlreichen innovativen und sehr erfolgreichen Unternehmen wie Twitter, Airbnb, Uber u.v.a. im Einsatz und findet auch in der DACH-Region immer mehr Verbreitung, etwa bei BMW, Siemens, Red Bull, der Bertelsmann Stiftung oder tourradar.

Learnings bei willhaben.at und jobs.at

Im Rahmen einer Keynote und einer anschließenden Panel-Diskussion gab Matija Striga, Business Development Manager bei willhaben.at, den anwesenden Teilnehmern Einblick, wie sein Unternehmen OKRs implementiert hat. willhaben.at verwendet OKRs bereits im dritten Jahr. Die größte Herausforderung im Rahmen der Einführung sei die reibungslose Abstimmung zwischen den unterschiedlichen Teams im Unternehmen gewesen, so Striga. Dafür verfügen die jeweiligen Teams bei willhaben.at über eigene OKR-Owner, die für das Tracking verantwortlich sind und sich mit den anderen Teams absprechen.

Im Gegensatz zu willhaben.at ist Jürgen Ratzenböcks Team von jobs.at mit zwölf Mitarbeitern relativ klein. Als Lead Web Developer ist er gemeinsam mit seinem Produktmanager für die Einhaltung der OKRs verantwortlich. Damit auch die anderen Mitarbeiter die OKRs verinnerlichen, sei Transparenz entscheidend. Zum Einsatz kommen dafür Tools, um die OKRs nicht nur virtuell, sondern auch physisch im Büro zu visualisieren, so Ratzenböck.

OKR Community Treffen

Wie die Veranstalterin, Franziska Graf, Innovation Consultant bei Wonderwerk, abschließend erläuterte, würden immer mehr Unternehmen in Österreich die Relevanz von OKRs erkennen. Um künftig noch mehr Aufmerksamkeit auf diese Thematik zu lenken, veranstaltet Wonderwerk eigene OKR Community Treffen. Das nächste findet im Wonderwerk Büro am 12.12. um 17:00 Uhr statt. Anmeldung unter:  [email protected]


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Das femble-Founderteam Lina Graf und Daniel Steiner (c) Michael Engele

Sie überfluten soziale Medien: Falsch-Informationen rund um Gesundheit und Medizin. Was sich als Gefahr für uninformierte User:innen entpuppt, bietet Chancen für neue Geschäftsfelder. Gegen Fake-News und für mehr verifizierte Information setzen sich immer mehr Mediziner:innen in sozialen Kanälen ein. Ein neues Berufsfeld wurde allmählich geboren: die “Health-Influencer:innen”.

Femble macht Ärzte zum “verifizierten Influencer”

In den vergangenen Monaten entstand damit ein Trend, der eine medizinische Fachausbildung mit der Nahbarkeit des Influencer-Seins kombiniert. Und ein Trend, der leider sowohl Chancen als auch Fehlerquellen beinhaltet.

Diesem Problem nimmt sich das Tiroler FemTech-Startup femble an. Es will die Beziehung zwischen Ärzten und Patient:innen stärken – und generativer KI einen sicheren und verifizierten Platz in der Gesundheitsbranche bieten.

Das in Volders nahe Hall in Tirol gegründete Startup hat sich zum Ziel gesetzt, Mediziner:innen einen vertrauenswürdigen Influencer-Status zu verleihen. Basierend auf der Erkenntnis: Patient:innen wollen Infos über soziale Kanäle, aber am liebsten nur von ihren eigenen Ärzten. Mit einer neuen Idee transformierte Femble sein ursprüngliches Geschäftsmodell – und holte sich dafür ein sechsstelliges Investment.

Zyklus-App wird zu Info-Plattform

Femble wurde im November 2020 gegründet. Ursprünglich wollte das Startup eine B2C-App für Zyklusbeschwerden aufbauen – basierend auf der persönlichen Gesundheitsgeschichte von Co-Founderin Graf. Der Plan ging auf: Nach kurzer Zeit entstand eine Community von über 40.000 Frauen und Dutzenden Ärzten. Die Intention: Frauen sollten sich schnelle und von Ärzten verifizierte Infos über Schmerzen während und rund um die Monatsblutung holen können.

Schritt für Schritt bauten sich Graf und Steiner vom Inntal aus eine Community aus mehreren Tausend Userinnen auf. Der Content war User-orientiert, aber anonym. Die Infos waren verifiziert, aber unpersönlich.

Patient:innen wollen Infos “nur von ihrem Arzt”

Das damalige Modell stieß an seine Grenzen. Das Founderteam erkannte Lücken – unter anderem dank umfangreichen Feedbacks von involvierten Mediziner:innen:

Man wolle Patientinnen effektiver informieren und begleiten, Behandlungszeiten verkürzen und Wissen über Basisfragen effizienter und sicherer verbreiten. Eine Thematik, die sich nicht nur auf den Sektor Frauengesundheit beschränkt, sondern in der gesamten Health-Branche zu verantworten ist.

Mit diesem Wissen startete femble seine Reise zu einer “Recommender Engine” für personalisierte Gesundheitsinhalte. Das Ziel: Frauen bei individuellen Beschwerden gezielt zu unterstützen.

Pivot soll Fake News bekämpfen

Ende 2024, vor gut zwei Monaten, hat sich das Team dazu entschieden, das Geschäftsmodell von femble zu transformieren. “Wir führen etliche Gespräche mit Nutzerinnen und Ärzten und haben dabei verstanden, dass Gesundheitsinformation nicht von beliebigen Ärzten kommen sollte, sondern von den eigenen”, erzählt Co-Founder Daniel Steiner.

Die Zyklus-App mit anonymisierten Gesundheitstipps war Geschichte. Die neue femble-Version positioniert sich seither als Plattform für Ärzt:innen mit der Intention, deren Beziehung zu Patientinnen “grundlegend neu zu denken und effizienter zu gestalten.”

Mediziner:innen werden zu Influencer:innen

“Mit femble ermöglichen wir es Ärzten, zu vertrauenswürdigen Health-Influencerinnen für ihre eigenen Patientinnen zu werden”, so Co-Founderin Lina Graf. Aktuell beobachte das Founderteam einen Trend “hin zu exklusiven digitalen Communities, und das Aufkommen von generativer KI in Videos wird diesen Wandel beschleunigen”. Umso wichtiger sei es, verifizierte Informationen über vertrauenswürdige Quellen bereitzustellen.

Die Vorteile von medizinischer Fachausbildung und der Nahbarkeit des Influencer-Seins mit gezielter Zielgruppen-Ansprache trugen Früchte: Nur zwei Monate nach dem Pivot berichtet das Startup bereits von positiver Resonanz vonseiten der Community. Insbesondere im Bereich Frauengesundheit stoßen die Lösungen von femble bei Ärzt:innen und Kliniken auf Interesse, heißt es.

Für das laufende Jahr 2025 nimmt man sich einen weiteren Pivot vor: Ein neuer Übersee-Standort ist geplant – die USA sind im Visier. Dazu dient das im letzten Jahr eingeholte Investment im Rahmen einer Angel-Runde. Rund 350.000 Euro soll von mehreren Angels in das Tiroler FemTech geflossen sein. An Bord sind europäische Business Angels, wie das Startup gegenüber brutkasten anmerkt.

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