02.06.2022

Ohana: Runtastic-Gründer investieren in Linzer Handy-Kinderschutz-App

Kinder benutzen bereits im Volksschulalter Smartphones. Ohana will Eltern mit seiner App unter anderem bei der Suchtprävention unterstützen.
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Florian Gschwandtner stieg mit 8Eyes bei Ohana rund um CEO Christian Orgler ein | (c) Ohana
Florian Gschwandtner stieg mit 8Eyes bei Ohana rund um CEO Christian Orgler ein | (c) Ohana

“Spätestens die Pandemie hat uns klar gezeigt, dass zu viel digitale Mediennutzung verheerende Folgen auf Kinder und Jugendliche hat, sei es durch Sucht, gefährliche Online-Trends oder körperliche Beschwerden”, sagt Christian Orgler. Er war zuletzt als Vice President Software Engineering bei Runtastic tätig und gründete nun in Linz gemeinsam mit zwei weiteren ehemaligen Runtastic-Führungskräften, Stephan Brunner und Kevin Snajda, das Startup Ohana. Dieses will mit seiner App den Kinderschutz am Smartphone zu verbessern.

Zeitlimits für die tägliche Gerätenutzung zur Suchtprävention

“Die neue App für iOS und Android nimmt Eltern einen Teil der Mental Load ab und schafft eine altersgerechte, sichere digitale Umgebung für den Nachwuchs. Bestes Beispiel dafür sind Zeitlimits für die tägliche Gerätenutzung zur Suchtprävention. Und zwar plattformübergreifend, einfach zu bedienen und mit Lerneffekt für Eltern und Kids”, heißt es vom Unternehmen. Die Jahresmitgliedschaft mit Zugriff auf alle Features koste dabei “deutlich weniger als ein Netflix-Abo”.

Das Ohana Gründer-Trio Christian Orgler, Stephan Brunner und Kevin Snajda | (c) Ohana
Das Ohana Gründer-Trio Christian Orgler, Stephan Brunner und Kevin Snajda | (c) Ohana

Standortbestimmung transparent gegenüber Kindern

Konkret können Eltern vom Smartphone aus mehrere Funktionen steuern. Nicht altersgerechte Inhalte, Webseiten und Apps werden automatisch blockiert, die Einstellungen können aber personalisiert werden. “Mit Zeitplänen lässt sich leicht einstellen, zu welchen Tages- und Nachtzeiten welche Apps benutzt werden dürfen, und zwar angepasst an den typischen Tagesablauf”, erklärt Co-Founder Stephan Brunner. Eine weitere Funktion ist die Standortbestimmung über das Gerät. “Den Gründern ist Transparenz gegenüber Kindern dabei sehr wichtig, deshalb erhalten diese bei Standortabfragen eine Benachrichtigung”, heißt es von Ohana.

Runtastic-Gründer stiegen zum Start bei Ohana ein

Gleich zum Start investierten nun die Runtastic-Gründer rund um Florian Gschwandtner mit ihrer Beteiligungsgesellschaft 8eyes einen nicht näher genannten Betrag in das Startup. Dieser kommentiert: “Christian, Stephan und Kevin haben hier einen Trend erkannt und sofort gehandelt. Ich bin überzeugt, dass Kinder den Umgang mit digitalen Medien durch die Begleitung einer App besser lernen können und Eltern dank der praktischen Features Sorgen abgenommen werden”. Im nächsten Schritt will Ohana Eltern Insights und Statistiken bereitstellen, wie sich die Nutzung des eigenen Kindes im Vergleich zu Gleichaltrigen verhält. Zudem soll es künftig auch Einstellungsmöglichkeiten für gängige Spielekonsolen & Plattformen geben.

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(c) Liquid AI - (v.l.) Mathias Ledhner, Eva Rus, Alexander Amini und Ramin Hasani von Liquid AI.

Liquid AI CEO Ramin Hasani war von 2016 bis 2020 “Machine Learning Researcher” an der TU Wien; sein CTO Mathias Lechner machte von 2018 bis 2022 am “Institute of Science and Technology Austria (ISTA) seinen PhD – davor in der österreichischen Hauptstadt seinen Master, ebenfalls an der Technischen Universität.

Liquid AI: Weniger Daten und Rechenleistung nötig

Nun vermelden beide ein 250 Millionen US-Dollar Investment für ihr Bostoner MIT-Spin-off (Liquid AI hat im Vorjahr bereits rund 46,6 Millionen US-Dollar an Startkapital erhalten): “Diese Finanzierung wird uns dabei helfen, die Entwicklung, Skalierung und Bereitstellung von ‘Liquid Foundation Models’ (LFMs: Allzweck-KI-Modelle, die weniger Daten und Rechenleistung benötigen) zu beschleunigen, unseren leichtgewichtigen, universell einsetzbaren KI-Modellen, die private, effiziente und zuverlässige KI auf Unternehmensniveau für alle ermöglichen”, teilen sie per Blogeintrag mit.

Das Ziel von Liquid AI, dessen Bewertung nun laut Bloomberg bei über zwei Milliarden US-Dollar liegt, ist es, das leistungsfähigste und effizienteste “KI-System in jeder Größenordnung” zu entwickeln.

“Wir sind stolz darauf, dass unsere neuen, branchenführenden Partner unserer Mission vertrauen; gemeinsam wollen wir souveräne KI-Erfahrungen für Unternehmen und Nutzer freisetzen”, sagt Hasani.

Skalierbarkeit

Seit der Gründung des KI-Startups hat das Duo daran gearbeitet, zu beweisen, dass ihre Wissenschaft und Technologie skalierbar sei: “Wir haben unsere textbasierten Modelle veröffentlicht, multimodale LFMs angekündigt und begonnen, unsere KI-Produkte mit wichtigen Partnern auf dem Markt zu testen, um ihre Wirkung in der Praxis zu demonstrieren”, heißt es weiter.

In der nächsten Phase möchte Liquid AI die Series-A nutzen, um ihre Recheninfrastruktur zu skalieren, die Produktbereitstellung im Edge- und On-Premise-Bereich zu beschleunigen, z. B. LFM-Inferenz- und Feinabstimmungs-Stacks, und um ihre KI-Angebote über Partnerschaften einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Liquid AI: Vorteile ausdehnen

“Wir werden unsere KI-Produkte in geschäftskritische Workflows in vielen Bereichen wie Unterhaltungselektronik, Telekommunikation, Finanzdienstleistungen, E-Commerce und Biotechnologie integrieren”, so das Team weiter. “Die Finanzierung wird auch die wissenschaftliche und technologische Entwicklung von Liquid AI beschleunigen und die Vorteile von LFMs auf mehr Modellgrößen und Datenmodalitäten ausdehnen.”

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