Die Entscheidung des US-amerikanischen Obersten Gerichtshof, das verfassungsmäßige Recht auf Abtreibungen bundesweit zu kippen hat Ende Juni 2022 hohe Wellen geschlagen. Die Auseinandersetzung mit der Thematik hat nicht nur im Land selbst, sondern auch globale Auswirkungen gezeigt – so auch in Österreich. 

Viele Unternehmen in den USA positionierten sich schnell nach Bekanntwerden der Supreme Court-Entscheidung klar zu den Veränderungen, die dem Land bzw. einigen Bundesstaaten bevorstehen. So würden Firmen wie Tesla, Microsoft, Condé Nast, Levi Strauss, Netflix, PayPal, Airbnb, Starbucks, Reddit und JP Morgan Chase die Reisekosten ihrer Mitarbeiterinnen übernehmen, sollten diese für eine Abtreibung in einen anderen Bundesstaat reisen müssen. 

Österreichische Gründerinnen werden aktiv

Reaktionen auf die Entwicklungen in den USA zeigen sich auch in der österreichischen Startup-Szene. “Im Jahre 2022 haben solche Gesetze nichts verloren und gerade deshalb erschüttert uns die aktuelle Lage umso mehr und so stand schnell fest, dass wir gemeinsam dringend ein Projekt zu diesem Thema auf die Beine stellen wollen”, meint Influencerin Hannah Maylou. Gemeinsam mit Startup-Gründerin Sofia Surma (Vulva Shop) hat sie das Projekt “My Uterus – My Choice” ins Rollen gebracht, das die Thematik rund um Abtreibung in Form von nachhaltig produzierten Produkten im öffentlichen Raum sichtbar machen soll. 

Durch ein Verbot von Abtreibungen werde Frauen nicht der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen im allgemeinen, sondern speziell der Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen verwehrt, betonen Sofia Surma und Hannah Maylou. Dabei verweisen sie nicht zuletzt auf die Tatsache, dass Abtreibungen auch in Österreich und Deutschland noch illegal und lediglich unter gewissen Bedingungen straffrei sind.

“Es ist besonders wichtig, gerade jetzt, laut und sichtbar für das Recht über den eigenen Körper aufzustehen. Sexuelle und reproduktive Gesundheit sind ein Grundstein für die Gleichberechtigung der Geschlechter”, meint Surma ergänzend. Mit dem Verkauf von Taschen, T-Shirts und Postkarten solle das Ziel verfolgt werden, ungewollt schwangere Menschen in prekären Lebenslagen zu unterstützen. Nach erfolgreichem Abschluss der aktuell laufenden Crowdfunding-Kampagne soll der Verkauf starten und die Erlöse an einen ehrenamtlichen Verein gehen.