12.06.2017

Österreichische Lotterien starten “Lotti”: Per Chat zum Jackpot

Seit wenigen Tagen kann man die Gewinnabfrage von Spielen der Österreichischen Lotterien via Facebook Messenger und Amazon Alexa abfragen. Das Unternehmen setzte dabei auf eine interne Entwicklung. Dem Brutkasten beantwortet das Team welche Challenges zu bewältigen waren.
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Gewinnabfragen oder Ziehungsergebnisse kann man künftig direkt im Facebook Messenger und per Alexa abfragen (c) Fotolia/GaudiLab

Mit “Lotti – dein Lotterien Bot“ erweitern die Österreichischen Lotterien ihr Customer Support-Team. Künftig kann man Ziehungsabfragen, Gewinnauskünfte und andere Informationen per Messenger erfragen oder Amazons Alexa um Auskünfte bitten. Fragt man “Lotti” persönliche Fragen, bekommt man auch humorvolle Antworten. Die Frage nach dem Befinden, beantwortet der Chatbot mit “lottoschweinchenwohl”. Alexa-Geräte können überdies Quicktipps per Sprachbefehl erstellen.

Neuer Kommunikationskanal

„Ziel war es, unseren digitalaffinen Spielteilnehmern einen neuen zusätzlichen Kommunikationskanal anzubieten, über den sie schnell und unkompliziert Antworten auf ihre Fragen bekommen, und das rund um die Uhr“, so Bettina Glatz-Kremsner, Vorstandsdirektorin der Österreichischen Lotterien, die im Unternehmen für Innovation zuständig ist.

Drei Monate hat die Entwicklung des digitalen Assistenten gedauert und wurde intern von einem interdisziplinären Team aus Marketing, Kundenservice und IT sowie beratender Unterstützung der Webagentur Cyberhouse designt. „Lotti ist noch am Anfang ihrer Karriere und wird laufend trainiert und weiterentwickelt.“, so Glatz-Kremsner.

Erstmals präsentiert wurde der Chatbot übrigens bereits weit vor dem Launch bei einem Community-Meetup in Wien im Sektor5, wo man sich ein erstes Feedback geholt hat.

Dem Brutkasten haben die Österreichischen Lotterien nun beantwortet, wieso man sich für eine interne Entwicklung entschieden hat und welche Herausforderungen zu lösen waren.

Der Lotterien Bot wurde in-house entwickelt. Viele andere Konzerne haben sich für eine externe Entwicklung entschieden. Was waren im Rückblick die Vor-und Nachteile dieser Entscheidung? 

Beginnen wir mit den Vorteilen: der größte Vorteil ist sicher, dass Know-how in diesem sehr spannenden, zukunftsträchtigen Bereich aufgebaut werden konnte und laufend weiter entwickelt wird. Die notwendige weitere Betreuung und das Training können durch die in-house Entwicklung in die IT Struktur des Unternehmens eingegliedert werden. Bezahlt werden diese Vorteile mit einer etwas längeren Anlaufzeit, für die Einarbeitung in die Materie. Um diesen Nachteil etwas abzufedern haben wir uns für das punktuelle Consulting durch Cyberhouse entschieden.

Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit über mehrere Ebenen hinweg kann auch kompliziert sein. Oft haben gerade Kundenservice-Marketing-und IT komplett andere Vorstellungen. Wie schafft man es ein solch innovatives Projekt in einem Konzern zu managen? Und wie kam die Idee ursprünglich zustande, einen Lotterien-Bot zu machen? 

Der Fokus wurde hier auf ein kleines schlagkräftiges Team gelegt. Kompliziert war und ist das Training des Bots, aber nicht die Zusammenarbeit. Das Thema Conversational Interfaces wurde durch den Innovationsbereich im Unternehmen, der auch seit längerem “Pepper” als Mitarbeiter hat, auf den Radar gebracht. Wir entschlossen uns zu einer Prototyp Phase in der alle Bereiche des Unternehmens, von den Casinos bis zu Tipp3 hinsichtlich möglicher Anwendungen für Bots evaluiert wurden. Die Lotterien haben sich als erstes für die Umsetzung eines Service Bots entschieden. 

Wie wichtig war es, dem Bot einen Charakter zu geben? Wird es in Zukunft möglich sein, direkt über den Bot Spieltipps abzugeben, oder wird es Spiele direkt in Lotti geben? 

Lotti fügt sich in die Familie der digitalen Services der Lotterien ein. Dem Bot auch einen Charakter, einen persönlichen Touch und ein Gesicht zu geben war einer der wesentlichen Faktoren, die sich im Rahmen des Prototypings und im Austausch mit der Bots Community herauskristallisiert haben. Wie sich Lotti weiterentwickeln wird hängt unter anderem von den User Interaktionen ab. Es gibt noch weitere Ideen, aber wir lassen uns selbst überraschen wohin die Reise geht. 

Danke.

Link: Lotti

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Jumug Carbon Recovery Ataleo Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Das Unternehmen ilvi mit Sitz in Gleisdorf, Steiermark, digitalisiert mit seiner Hardware-Software-Kombination die Erfassung von Vitalwerten von Patient:innen. 2018 gab es dafür eine knapp siebenstellige Kapitalspritze unter dem Lead von eQventure. Wie nun der KSV (Kreditschutzverband) bekannt gab, wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Graz beantragt.

ilvi: Sanierungsplanquote von 20 Prozent

Es gibt 37 Gläubiger, elf Dienstnehmer:innen und rund 165.000 Euro Aktiva, bei 1,6 Millionen Euro Passiva. Das Unternehmen bietet eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplanvorschlages an.

Zu den Gründen für die Insolvenz zählen, dass die Umsatzerlöse der ilvi GmbH für das Jahr 2024 nicht erzielt werden konnten. Zudem wurde ein gewährtes Darlehen schneller verbraucht als ursprünglich angenommen. Eine weitere Darlehensvergabe war nicht möglich. Gespräche mit potentiellen Investoren führten ebenfalls zu keinem positiven Abschluss.

2018 gegründet

Zur Geschichte: Die ilvi GmbH wurde am 16. August 2018 von Erwin Berger und Christoph Kauer als Spin-off der Berger Medizintechnik GmbH gegründet. Nach mehreren Wechseln an der Spitze wird das Unternehmen seit dem 14. Mai 2024 durch Geschäftsführer Franz Salomon selbstständig vertreten.

Das Medtech fokussierte sich auf Softwareentwicklung im Bereich der Medizintechnik, insbesondere im Bereich mobiler Datenerfassung im Gesundheitsbereich. Darauf basierend entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Medizintechnikprodukte.

Die mobilen Softwarelösungen hingegen zielen darauf ab, die Lebens- und Versorgungsqualität der Patient:innen zu verbessern und gleichzeitig die Gesundheitsversorgung der Zukunft sicherzustellen. Der “Personal Digital Assistant”, der Gesundheitswerte direkt am Krankenbett erfasst, via Bluetooth mit unterschiedlichen Geräten kommuniziert und Daten an das Krankenhaus-Informationssystem überträgt, soll die Arbeitsprozesse des Pflegepersonals digitalisieren und dadurch zugleich optimieren.

Fortführung von ilvi geplant

Die ilvi GmbH beabsichtigt das Unternehmen unter Umsetzung einiger Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen fortzuführen: “Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann”, sagt Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Unternehmensinsolvenz Graz.

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