04.07.2024
SCHLAFWÜRFEL

Österreichische Founder gründen insolventes DHDL-Startup in Wien neu

Das Schlafwürfel-Startup Sleeperoo wagte sich 2018 in die "Höhle der Löwen", ergatterte dort sogar ein Investment; geriet aber 2023 in finanzielle Schwierigkeiten. Im April des Vorjahres musste man Insolvenz anmelden. Nun haben es österreichische Founder in Wien neu belebt.
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(c) Sleeperoo - Sebastian Gasperi (l.) und Felix Hiebeler von Sleeperoo.

Sleeperoo wurde von Karen Löhnert und Dennis Brosseit in Hamburg gegründet. Es entwickelt einen Schlafcube, den man für “besondere Übernachtungen” mieten kann. Etwa mit einem durchsichtigen Dach unterm Sternenhimmel, am Strand oder im Fußballstadion. Diese Idee der Übernächtigungsvermietung brachte 2018 den Ursprungs-Gründer:innen in der Höhle der Löwen ein Investment von Dagmar Wöhrl in Höhe von 200.000 Euro für 24,9 Prozent Beteiligung ein.

Sleeperoo mit Minus

Wie businessinsider berichtete, gab die Löwin jedoch wenige Monate danach ihre Anteile zurück, aus Unstimmigkeiten zur Zukunft des Geschäftsmodells, wie es hieß. Eine kleine private Equity-Firma stieg später ein und Sleeperoo generierte 2021 rund 400.000 Euro an Umsatz. Dennoch stand am Ende ein Minus von rund 400.000 Euro zu Buche. Diese finanziellen Schwierigkeiten führten schlussendlich zur Insolvenz, die im Vorjahr abgewickelt wurde.

(c) Sleeperoo – Der Schlafcube von Sleeperoo.

Nun aber haben Felix Hiebeler, Gründer des Kajak-Startups Heiuki, Stefan Karpe von Gloryboards und ein dritter Gesellschafter, der nicht namentlich genannt werden möchte, das Startup übernommen. Alle drei Founder halten 33,33 Prozent Anteile.

Deal gescheitert

Geschäftsführer Sebastian Gasperi weiß, dass das Projekt Sleeperoo damals das Versprechen eines Investors hatte, der in das Übernachtungs-Startup einsteigen wollte. Ihm nach waren Löhnert und Brosseit auch auf das in Aussicht gestellte Kapital angewiesen gewesen, doch der Deal scheiterte, da der potentielle Investor in seinem Hauptgeschäft zwei Wochen später selbst Insolvenz anmelden musste.

“Leider ist Sleeperoo in die Insolvenz geschlittert, weil es zu hohe Fixkosten hatte”, erklärt Gasperi dem brutkasten. “Mit zu vielen Mitarbeitern (Anm.: dreizehn). Als das Insolvenzverfahren abgeschlossen war, hat der Verwalter nach Personen gesucht, die das übernehmen wollen. Felix wurde kontaktiert und hat die Chance genutzt.”

Zweite Chance für Sleeperoo

Das österreichische Team hat das Konzept des ehemals deutschen Startups eins zu eins übernommen und ist überzeugt, dass das, was einst gescheitert ist, jetzt gelingen wird.

“Weil wir junge, neue kreative Ansätze haben, neue Denkmuster sowie Handlungen und wir einiges von unseren Vorgängern lernen konnten”, betont Gasperi.

Eines der größten Learnings, die das Quartett mitgenommen hat, ist, dass man zu hohe Fixkosten vermeiden möchte und nicht zu viele Mitarbeiter:innen einstellt, wie es damals der Fall war.

“Wir fokussieren darauf, dass wir das ganze System wieder aufbauen und nächstes Jahr die Expansion angehen”, so der Geschäftsführer weiter.

Zehn Standorte bereits buchbar

Aktuell verfügt Sleeperoo über zehn Standorte, neun in Deutschland und einen in Salzburg, und möchte heuer noch Österreich ausweiten. Dabei bleibe das Geschäftsmodell mit den Schlafcubes gleich, allein gelte es nun interne Abläufe zu optimieren.

“Wir sind auch langsam auf der Suche nach gewissen Mitarbeitern und wollen stressfrei die richtigen Personen finden”, sagt Gasperi. “Buchungen allerdings sind bereits möglich.”

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CEO Martin Lublasser und CTO Stephan Perrer (c) Anywhere.Solar

Anywhere.Solar bietet Photovoltaik-Überdachungen für Parkplätze. Dabei setzen die beiden Salzburger Gründer Martin Lublasser und Stephan Perrer auf die Nutzung bereits versiegelter Flächen zur Solarstromgewinnung. So will das Startup einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten.

Nur ein Jahr nach der Gründung expandierte das Startup bereits in die USA und nach Deutschland – brutkasten berichtete. Nun präsentiert Anywhere.Solar seine neueste Produktlinie: Voltwings Trucks & Busses.

Anywhere.Solar nutzt versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom

Das neueste Produkt von Anywhere.Solar bietet eine modular aufgebaute Überdachungslösung mit Photovoltaik, die speziell auf die Anforderungen großer Fahrzeuge wie LKWs und Busse zugeschnitten ist. Mit einer Einfahrtshöhe von viereinhalb Metern nutzt das Startup versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom und schützt gleichzeitig Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen. In Kombination mit Ladetechnik soll die Anlage es ermöglichen, zunehmend elektrifizierte Nutzfahrzeuge direkt vor Ort mit selbst erzeugtem Strom zu versorgen.

Die erste Voltwings Trucks & Busses-Anlage wurde bereits im Oktober in Oberösterreich realisiert. Die 30 Meter lange Überdachung dient hier als Schutz für die Ladestationen von E-Bussen. Ein weiteres Projekt wurde im Salzburger Lungau umgesetzt. Hier gibt es die Möglichkeit, Privat-Fahrzeuge zu laden und vor Witterungen zu schützen.

Neues Voltwings-System fokussiert sich auf modularen Aufbau

Die Modelle von Anywhere.Solar sind als Baukastensystem konzipiert und lassen sich daher flexibel an unterschiedliche Parkplatzflächen anpassen. Besonders soll sich das Voltwings-System durch seinen modularen Aufbau auszeichnen. So soll es den typischen Planungsaufwand bei PV-Carports deutlich verringern und eine schnelle Montage ermöglichen, so CEO Lublasser. „Wir haben im Endeffekt ein optimiertes Serienprodukt entwickelt, dass in der Umsetzung so flexibel ist wie eine Individuallösung. Diese Flexibilität ist absolut neu im Bereich der Fahrzeugüberdachungen”, ergänzt CTO Perrer.

Zusätzlich soll das Voltwings-System auch die Kosten für Planung und Installation senken. Mit diesem neuen Produkt möchte Anywhere.Solar die Energiewende „einfach und effizient vorantreiben“.

Gründer wollen “Beitrag zur Energiewende” leisten

Neben der Einführung ihrer neuen Produktreihe verkündete das PV-Startup auch seinen Erfolg beim Gewinn-Jungunternehmer:in-Award, wo es den zweiten Platz erreichte. Perrer freut sich über die Auszeichnung: „Das ist eine sehr schöne Auszeichnung, die uns auch sehr stolz macht und aufzeigt, dass wir mit unserer Lösung auf dem richtigen Weg sind“.

Anywhere.Solar wurde Anfang 2022 von den Salzburgern Martin Lublasser und Stephan Perrer gegründet. Gemeinsam verfolge man die Vision einer Welt, “in der nachhaltige Energie nahtlos in die Lebensräume der Zukunft integriert“ wird, heißt es von den Gründern. Parkplätze und Verkehrsinfrastrukturen würden ein großes Potenzial haben, mit Photovoltaik-Lösungen einen “entscheidenden Beitrag zur Energiewende zu leisten”, ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen. Auch für die Zukunft bleibt ihr Ziel klar: Anywhere.Solar will Solarenergie überall verfügbar machen.

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