04.02.2015

Österreich internationales Vorbild bei “grünen” Startups

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Grüne Startups sind in Österreich gut aufgehoben.

Zwei Jungs haben die starken Schneefälle zum Anlass genommen, ein Start-up ins Leben zu rufen-Geschäftsmodell: Schneeräumung, schnell, günstig und unkompliziert. Kaum waren die ersten Kunden da, wurde das Geschäft bereits von der Polizei zugedreht-den Gründern hätten die notwendigen Genehmigungen gefehlt, hieß es vonseiten der Ordnungshüter. Und diese könnten sie nur bekommen, wenn sie die entsprechende Ausbildung hätten, was nicht der Fall sei. Aus der Traum vom schnellen Geld.

Klingt bekannt? Mag sein; doch die Geschichte stammt nicht aus Österreich, sondern aus der oft gepriesenen Hochburg der Start-ups, dem Mekka der Gründer, dem Paradies der Bürokratiegeschädigten-den USA. Offenbar ist gründen auch in Amerika nicht so easy wie die meisten glauben.

Tatsächlich hat Serien-Unternehmensgründer und Business Angel Michael Altrichter recht: “Ich kenne kein Unternehmen, das nur deswegen gescheitert ist, weil es in Österreich und nicht in den USA gegründet wurde”, sagte der bekannte Entrepreneur unlängst im Interview mit dem Wirtschafts-Blatt. Und es gibt sogar Bereiche, in denen Start-ups gerade in Österreich viel bessere Chancen haben als auf anderen Märkten.

Ein solcher Bereich ist alles, was mit Umwelt, grünen Technologien oder Green Building zu tun hat: Hier gilt Österreich international als Vorreiter. Als in anderen Ländern noch die Atomkraft als Zukunftstechnologie galt, setzte man hierzulande bereits auf Wasserkraft, aber auch Windkraft und Fotovoltaik haben immenses Potenzial. Zwar wird gerade letzterer Bereich derzeit erst ansatzweise genutzt-aber wer, wenn nicht ein Start-up, kann ein Umdenken erreichen? Für einen Gründer gibt es doch nichts Besseres als immense Wachstumschancen vor der eigenen Haustür.

 

Autor: Wirtschaftsblatt

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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