24.04.2024
F&E

Österreich: Forschungsquote steigt um 0,08 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

Österreich steigert seine Forschungsquote und möchte den Weg in die Top 5 Nationen weltweit weiter intensivieren. EU-weit hat man erneut das Podest erreicht.
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Forschungsquote
(c) Stock.Adobe/WhoisDanny - Österreich bei der Forschung im europäischen Spitzenfeld.

Heute veröffentlichte die Statistik Austria ihre Schätzung zur Forschungsquote 2024. Sie liegt heuer bei voraussichtlich 3,34 Prozent, was eine Steigerung des Vorjahres darstellt (3,26 Prozent). Insgesamt werden die F&E-Ausgaben für 2024 auf 16,6 Milliarden Euro geschätzt, womit ein Rekordwert für Investitionen in Forschung und Entwicklung am österreichischen Standort verzeichnet werden kann (2023 waren es noch 15,6 Milliarden Euro). Österreich hält damit die dritthöchste Forschungsquote in der EU.

Forschungsquote: Österreich weltweit in Top 10

“Forschung und Entwicklung sind wegweisend für die Zukunft unseres Landes und insbesondere für die laufende und anstehende Transformation von besonderer Bedeutung”, sagt Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher. “Die Globalschätzung zeigt, dass Österreich seinen Wachstumstrend bei den F&E Ausgaben fortsetzen kann. Auch dank der Zukunftsorientierung des Budgets 2024 von Finanzminister Magnus Brunner kommen wir damit dem Ziel, unsere Forschungsquote kontinuierlich zu verbessern sowie Platz 1 in Europa bei der Forschungsquote einzunehmen, einen bedeutenden Schritt näher.”

Für den europäischen Vergleich liegen Zahlen aus dem Jahr 2022 vor: Hier rangiert Österreich innerhalb der EU auf Platz 3 hinter Belgien und Schweden – und weltweit auf Platz 8.

Ziel 2030: Top 5

Das Klimaschutzministerium ist in Österreich der größte öffentliche Geldgeber für angewandte Forschung. Im Rahmen des Forschung, Technologie und Innovations-Paktes (FTI) 2024 bis 2026 stellt das Klimaschutzministerium 1,85 Milliarden Euro für Forschung, Technologie und Innovation zur Verfügung. Das entspricht gegenüber dem vorangegangenen FTI-Paket (2021-2023) einer Steigerung von fast sieben Prozent. Dazu kommen in den Jahren 2024 bis 2027 noch 505 Millionen Euro an Forschungsförderungen des Klima- und Energiefonds (KLIEN).

Damit liege Österreich auf Kurs, das Ziel zu erreichen, das man sich in der FTI-Strategie 2030 gesetzt hatte: Österreich will in der Forschungsquote weltweit unter die Top 5. 1993 lag sie noch bei 1,45 Prozent, seit 2014 erfüllt die Republik den europäischen Zielwert von drei Prozent.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler dazu: “Forschung sucht nach Antworten auf die drängendsten Fragen unserer Zeit. Und das kann sie nur, wenn sie dafür die entsprechenden Rahmenbedingungen und Mittel hat. Das Klimaschutzministerium ist in Österreich der größte öffentliche Geldgeber für angewandte Forschung. Wir finanzieren Forschung und Innovation für die gesamte grüne und digitale Transformation und die Steigerung der österreichischen Wettbewerbsfähigkeit.”

Zwei Drittel der heimischen F&E Investitionen von Unternehmen finanziert

Allgemein finanzieren sich die F&E-Ausgaben in Österreich aus verschieden Quellen: Zum einen stiegen die Forschungsausgaben der öffentlichen Hand um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 5,6 Milliarden Euro. Zum anderen werden zwei Drittel der heimischen F&E Investitionen von der unternehmerischen Seite gestemmt.

So stammen 2024 voraussichtlich rund 51 Prozent (8,4 Milliarden Euro) von heimischen Unternehmen inklusive der Ausschüttung der Forschungsprämie in der Höhe von rund einer Milliarde Euro. Weitere rund 16 Prozent (2,6 Milliarden Euro) entfallen auf das Ausland, allen voran auf Unternehmen, deren Tochterunternehmen in Österreich F&E betreiben. Die Finanzierung durch den heimischen Unternehmenssektor anteilig am BIP steigt somit von 1,40 Prozent auf 1,49 Prozent.

“Die Zahlen zeigen, dass unternehmerische Forschung weit mehr als die Hälfte aller Investitionen im Forschungsbereich ausmacht. Unternehmen tragen daher maßgeblich dazu bei, innovative Lösungen zu entwickeln, die nicht nur die Effizienz unserer Industrie steigern, sondern auch nachhaltige Antworten auf globale Herausforderungen bieten”, so Kocher weiter.

Anteil der Hochtechnologie steigt

Innerhalb des Unternehmenssektors dominieren weiterhin mittelhochtechnologische Branchen, zugleich steigt der Anteil der Hochtechnologie. Zuletzt wurden Unternehmen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor allem bei der Transformation in eine nachhaltige und digitale Zukunft durch die Klima- und Transformationsoffensive des Bundes unterstützt.

Auch Henrietta Egerth-Stadlhuber, FFG-Geschäftsführerin, findet den Unternehmensanteil an diesen Ausgaben bemerkenswert und verweist auf die Förderungen durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG, die dabei eine entscheidende Rolle spielen.

Sie sagt: “Die Hebelwirkung der FFG auf die Wirtschaftsausgaben für F&E ist deutlich erkennbar und trägt maßgeblich dazu bei, dass Unternehmen vermehrt in innovative Forschungsprojekte investieren. Ein Euro FFG-Basisprogrammförderung generiert im Schnitt der letzten drei Jahre acht Euro an zusätzlichen Erträgen bei den Unternehmen.

Umso wichtiger sei es jetzt, wie zuletzt gemeinsam mit der WKÖ und Unternehmensvertretern gefordert, die Mittel der Basisprogramme auf mindestens 330 Millionen Euro pro Jahr zu erhöhen, um trotz gestiegener Kosten weiterhin exzellente Forschung zu ermöglichen.

IV-Generalsekretär zur Forschungsquote: “Nicht auf Lorbeeren ausruhen”

IV-Generalsekretär Christoph Neumayer betont indes, wie wichtig es sei, dass sich Österreich nicht auf den bisherigen Lorbeeren ausruhe, sondern seine Anstrengungen in Forschung, Entwicklung und Innovation weiter vorantreibe.

“Die Gefahr den Anschluss zu verlieren, ist gerade in diesem dynamischen Bereich sehr hoch. Es gilt konsequent vorne dabei zu sein und neue Technologien und Entwicklungen rasch aufzugreifen. Hinzu kommt, dass der Technologiewettbewerb nicht an den Grenzen der EU Halt macht – im Gegenteil, gerade aus USA und Asien ist ein massiver Wettbewerbsdruck deutlich spürbar”, so der IV-Generalsekretär per Aussendung.

Neumayer unterstreicht das Ziel, F&E-Investitionen weiter auszubauen und Österreich als Technologienation und Innovation-Leader ganz vorne zu positionieren. Dazu müsse die Technologieoffensive massiv vorangetrieben und ausgebaut werden. Das bedeute auch, dass die Budgets der FTI-Pakte deutlich angehoben werden müssen, um dadurch Schlüsseltechnologien und industrielle Kernthemen zu stärken.

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Notariatskammer-Präsident Michael Umfahrer und notarity-CEO Jakobus Schuster | (c) ÖNK/Klaus Ranger Fotografie / notarity
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Es war eine Nachricht, die für viel Aufsehen in der heimischen Startup-Szene sorgte: Die Österreichischen Notariatskammer (ÖNK) klagte das Wiener Startup notarity, das seit 2022 eine Plattform für die Online-Durchführung notarieller Dienstleistungen betreibt. Mit dieser hat das Unternehmen nach eigenen Angaben rund ein Viertel der heimischen Notariate als Kunden. Damit steht das Startup auch in direkter Konkurrenz zur IT-Tochter der Kammer, die ebenfalls ein derartiges System anbietet.

Streitpunkt: Notarielle Dienstleistungen angeboten oder nur vermittelt?

In der Klage brachte die ÖNK mehrere Punkte ein, in denen das Geschäftsmodell von notarity ihrer Ansicht nach nicht den geltenden gesetzlichen Regelungen entspreche. Ein zentrales Argument war dabei, dass das Startup über seine Seite direkt notarielle Dienstleistungen anbietet und verrechnet. Dabei handle es sich aber lediglich um eine Vermittlung der besagten Dienstleistungen, die von Notariaten ausgeführt werden, argumentierte man bei notarity bereits damals und legte ein selbst in Auftrag gegebenes Gutachten vor.

In einigen weiteren beanstandeten Punkten setzte das Unternehmen noch vor Prozessstart Änderungen um. Dabei betonte CEO Schuster mehrmals öffentlich, dass man sich um eine außergerichtliche Einigung bemühe.

Zwei Hauptpunkte der ÖNK-Klage abgewiesen

Nach drei Verhandlungen bis Juni liegt nun das Urteil durch das Handelsgericht Wien vor. Das Urteil in erster Instanz ist noch nicht rechtskräftig. Dabei wurden die zwei Hauptpunkte der ÖNK-Klage abgewiesen, die das Kerngeschäft von notarity, die Vermittlung notarieller Dienstleistungen, betrafen. In einigen Unterpunkten, die konkrete Geschäftspraktiken, etwa Kostentransparenz und Werbung, betreffen, wurde der Kammer vom Gericht Recht gegeben. “Den sich aus der Stattgabe dieser Eventualbegehren ergebenden Änderungsbedarf hat notarity aber bereits weitgehend im vergangenen Winter umgesetzt”, heißt es dazu in einer Aussendung des Startups.

notarity-CEO Schuster: “Damit können wir unser Geschäft fortsetzen”

“Wir sind froh, dass das Handelsgericht Wien uns in allen für uns wesentlichen Punkten Recht gegeben hat. Damit können wir unser Geschäft fortsetzen”, kommentiert notarity-Co-Founder und CEO Jakobus Schuster.

Auch ÖNK sieht sich bestätigt

Doch auch die ÖNK sieht sich in einer Aussendung bestätigt. Das Handelsgericht habe die Rechtsansicht der ÖNK “in wesentlichen Punkten” bestätigt, heißt es dort. “Das Erstgericht hat wesentliche Elemente des Geschäftsmodells und des Werbeansatzes von Notarity für unzulässig erklärt”, heißt es von der Kammer. “Mit dem vorliegenden Urteil ist klar, dass das geltende Recht auch bei technischen Weiterentwicklungen von Tools im Bereich der Digitalisierung strikt zu beachten ist”, kommentiert ÖNK-Sprecher Ulrich Voit. Ob seitens der Kammer Berufung in den abgewiesenen Punkten eingelegt wird, wurde noch nicht bekanntgegeben.

notarity-Gründer äußert sich konsensorientiert

Grundsätzlich begrüße man die “Entwicklung von technischen Systemen zur weiteren Digitalisierung der Notariate”, sagt Voit aber. Auch notarity-CEO Schuster äußert sich konsensorientiert. Bedenken der Notariatskammer habe man von Anfang an ernst genommen “und die konstruktiven Hinweise von österreichischen Notaren für eine mögliche einvernehmliche Lösung dieser Angelegenheit und zum Teil auch zur weiteren Verbesserung unserer Dienste bereits vergangenen Winter umgehend umgesetzt”.

Schuster betont in seinem Statement auch einmal mehr den Wunsch, mit der Kammer doch noch auf einen grünen Zweig zu kommen: “Daher würden wir uns freuen, wenn die Kammer jetzt auch umgekehrt mit uns als Startup eine Gesprächsbasis findet, damit wir die Zukunft des Notariats gemeinsam gestalten können. Wir sind jederzeit offen für Dialog und Zusammenarbeit.”

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