23.01.2018

öKlo: „Wir machen Scheiße zu Geld – und zwar doppelt!“

Startup-Portrait. Auf dem von öKlo-Firmengründer Niko Boganzidis organisierten Rise & Shine Festival kam ihm die Idee Komposttoiletten herzustellen. Mit Eigenkapital und einer „sauberen Idee“ hat das junge Unternehmen jetzt den Grundstein für die nächsten Schritte gelegt.
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öKlo: Das Team
(c) öKlo: Das Team

Beim vergangenen Startup Live setzt sich die öKlo GmbH gegen die Konkurrenz durch. Das liegt zum einen wohl an der direkten und sympathischen Art von Geschäftsführer Boganzidis und natürlich auch an der Idee. “Wir machen Scheiße zu Geld und das doppelt. Wir vermieten Komposttoiletten und verkaufen dann die Komposterde.” Der zweite Teil wird noch nicht aktiv umgesetzt, aber mit dem Verkauf der Toiletten hat die Firma bereits eine heiße Marktlücke entdeckt.

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Non olet – öKlo stinkt nicht

Die öKlo-Toiletten sind aus Holz und völlig geruchlos. Das bietet sich speziell für Dorffeste und generell kulinarische Veranstaltungen im Freien an, wo die bisherigen WCs oft für starke Geruchsbelästigung gesorgt haben. Obwohl die Idee humorvoll erscheint, was die Firma auch gern als Marketingstrategie nutzt, soll doch die hohe Qualität und die Kundenorientierung im Vordergrund stehen.

Aktuell verdient die Firma Geld ausschließlich durch die Vermietung der Toiletten. Wie erwähnt, soll im weiteren Verlauf auch die Komposterde verkauft werden. Gesetzliche Rahmenbedingungen, wie etwa das Recht, was man mit menschlichen Ausscheidungen überhaupt machen darf, wurden bereits geklärt.

Gegenwind als Rückenwind

Der Start gestaltet sich nicht einfach. Bei einer Gala in Niederösterreich gewinnt öKlo bei einem Kreativwettbewerb. Zitat des Bürgermeisters: “Eigentlich interessieren mich mobile Toiletten überhaupt nicht. Wir haben das hässlichste WC im ganzen Weinviertel am Hauptplatz stehen und damit bin ich zufrieden.” Dennoch ist das Team rund um Boganzidis froh in Österreich zu gründen. “Es gibt viele ambitionierte Menschen, die uns unterstützen, damit ein nachhaltiger Betrieb entstehen kann”, sagt der Gründer.

Langfristige Ziele

Das Team kennt sich seit der Volksschule, funktioniert privat und beruflich miteinander. Bei der Formulierung der Ziele ist man sich einig. “Wir würden gerne ein Firmengebäude beziehen und eine Kompostanlage bauen. Natürlich steht dann noch Personal an. Wir wollen eben eine richtige Firma werden.” Die Finanzierung lief bis jetzt zu 100 Prozent aus der eigenen Tasche. Das kann so natürlich nicht bleiben und so ist man gerade aktiv am Netzwerken.

Das Feedback bis jetzt sei überwältigend. “Wir hätten nie gedacht, dass ein WC-Unternehmen so gut ankommen kann.” Das Händeschütteln und Netzwerken sehen die jungen Firmengründer als notwendiges Übel. “Wir nehmen aktuell viele Termine wahr, aber das hält natürlich auch von der Arbeit ab. Es gibt so viele Möglichkeiten aktuell, da muss man auch den Fokus bewahren.”

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ready2order, Schweiz
(c) ready2order - Markus Bernhart und Arnold Blüml von ready2order.

Das Wiener Fintech ready2order hat sich seit 2015 auf die Entwicklung modularer Point-of-Sale- und Payment-Anwendungen für kleine Unternehmen spezialisiert und zählte im Vorjahr bereits über 10.000 Firmen in Deutschland und Österreich zu seinen Kunden. Nun aber wird die Kassensoftware des Fintechs auch gezielt in der Schweiz angeboten, um den Bedürfnissen von kleinen Unternehmen in Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungssektor gerecht zu werden, wie es heißt.

ready2order: Schweiz als Ausgangspunkt

“Die Schweiz war für uns immer ein interessanter Markt”, erklärt ready2order CEO Markus Bernhart. “Trotz fehlendem Marketing haben wir bereits eine dreistellige Zahl an Kunden gewinnen können. Dies zeigt klar, dass es den Bedarf gibt und es ist für uns auch der richtige Zeitpunkt, unsere Präsenz im Markt auszubauen und unsere Kassenlösung offiziell anzubieten. Zudem sehen wir die Schweiz durch ihre Mehrsprachigkeit als perfekten Ausgangspunkt für eine Expansion in weitere europäische Länder.”

Zuchetti-Exit 2023

Eine wichtige Rolle bei der Expansion spielt die Unterstützung durch die Zucchetti-Gruppe, zu der ready2order seit Juli 2023 gehört – brutkasten berichete.

“Zucchetti ist bereits seit vielen Jahren mit der Kassensoftware TCPOS in der Schweiz vertreten und kennt den Markt sehr gut. Diese Erfahrung und das starke Partnernetzwerk vor Ort sind für uns von großem Vorteil”, so Bernhart weiter. Zudem würden sich durch die Synergien innerhalb der Gruppe zusätzliche Möglichkeiten eröffnen: „Als Zucchetti-Gruppe können wir verschiedene Kassensysteme für unterschiedliche Kundensegmente anbieten, was uns hilft, neue Marktchancen gemeinsam zu nutzen.”

ready2order: Zunächst nur Deutsch und Englisch

Zu Beginn wird sich ready2order auf die deutschsprachige Schweiz konzentrieren. “Unser Kassensystem unterstützt mehrere Sprachen, aber um den Markteintritt zu vereinfachen, setzen wir zunächst auf Deutsch und Englisch. Diese Region bietet uns operative Synergien, die den Start erleichtern”, erklärt Chief Growth Officer Arnold Blüml.

Die langfristigen Ziele von ready2order in der Schweiz sind für Blüml klar: “Als Innovationsführer möchten wir in den nächsten Jahren einen signifikanten Marktanteil erreichen”, sagt er. “Dabei spielt neben der Kundenzahl vor allem die Kundenzufriedenheit eine zentrale Rolle, die wir kontinuierlich messen werden.”

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