19.10.2020

DHDL-Startup Nui verkauft Adventskalender zu einem happigen Preis

Nui Cosmetics war von Anfang an profitabel, ist aber heute bei "Die Höhle der Löwen" auf der Suche nach einem Investment.
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Heute wird Swantje van Uehm (32) vom Startup Nui Cosmetics versuchen, die Investorinnen und Investoren der Vox-Gründershow von ihren natürlichen und veganen – aber auch stylischen – Kosmetikprodukten zu überzeugen.

Lippenstift mit Schildlaus-Blut

Begonnen hat die gesamte Story mit dem roten Lippenstift. Denn in den vielen herkömmlichen Produkten ist Karmin, das Blut der Schildläuse, enthalten. Alternativen aus der Naturkosmetik hatten aber nicht die gewünschten modernen Farben in ihrem Angebot. Also kreierte Swantje van Uehm ihren eigenen Lippenstift ohne synthetische Inhaltsstoffe und ohne Karmin.

Nui: Ein kleines Kosmetik-Imperium

Mittlerweile umfasst ihr Sortiment 13 Kategorien, darunter Produkte für die Augen oder den Teint. Eine weitere Innovation ist ihr Packaging: Für Produkte wie Eyeshadow, Bronzer und andere hat Swantje van Uehm eine patentierte Verpackung entwickelt, die aus recyceltem Material besteht und in Deutschland hergestellt wird.

Für besonders große – und spendierfreudige – Fans hat Nui Cosmetics im eigene Webshop außerdem einen Adventskalender im Angebot. Dieses “streng limitierte” Produkt kostet 354 Euro und enthält dem Webshop zufolge Produkte im Wert von 600 Euro. Ergänzend zu den enthaltenen Produkten betont man hier auch, dass die Verpackung per se wiederverwendet werden kann – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit: “Daher haben wir einen Adventskalender entwickelt, den Du auch noch nach Weihnachten weiter- und wiederverwenden kannst! Er bietet viel Stauraum und ist ein Eyecatcher in jedem zu Hause. Verwende ihn wieder, um Dein Make-up oder Schmuck darin aufzubewahren.”

Die Erwartung an die “Höhle der Löwen”

Nui Cosmetics war von Beginn an profitabel, wie es unter anderem in einer Presseaussendung von Vox heißt. Swantje van Uehm erhofft sich durch einen Deal mit den Löwen vor allem einen strategischen Partner, mit dem sie ihre Produkte weiterentwickeln und die Marketing- und Vertriebsmaßnahmen ausbauen kann. Das Angebot der Gründerin an die Löwen: 250.000 Euro für 20 Prozent ihrer Firmenanteile. 

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Pixelrunner FireStart P4 Therapeutics - Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Schon seit 2022 ist das Jungunternehmen an Bahnhöfen und in ausgewählten Firmen vertreten – darunter etwa im 42 Vienna oder in der Uniqa. Mit seinem 360-Grad-Verpflegungskonzept hat sich das Güssinger Startup Foodie Fridge, hinter dem die Venvie GmbH unter Geschäftsleitung von Alexander Billasch steht, bereits ein Standing in der modernen Nahversorgung erarbeitet.

Bei Foodie Fridge handelt es sich um eine automatisierte Lösung zur Firmenverpflegung und unkomplizierten Versorgung im öffentlichen Raum. Konkret bietet das Startup kleine Automatenrestaurants mit “Gourmet-Anspruch”.

Zu jeder Tages- und Nachtzeit sollen Hungrige per Knopfdruck “hochwertige Mahlzeiten” erwerben können. Im Kühlschrank enthalten sind fertige, hochwertige Gerichte, wie das Startup auf seiner Website preisgibt. Darunter vegetarische, vegane sowie fisch- und fleischhaltige Wochenmenüs. Indes beruft sich das Startup auf regionale Zucht und österreichischen Anbau. Auch Snacks, Drinks und Riegel finden sich im Kühlschranksortiment.

Konkurs statt Angebots-Erweiterung

Erst im vergangenen Juni vermeldete das Startup, sein bestehendes Angebot ausbauen zu wollen und “dieses Jahr durch einen Postversand in Kooperation mit dem Next Day Fresh Service der Österreichischen Post” zu ergänzen.

Finanziell scheint die Rechnung des Startups jedoch nicht aufgegangen zu sein. Wie der Kreditschutzverband KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband AKV am heutigen Dienstag vermelden, musste das Güssinger Startup Konkurs anmelden. Das Verfahren wurde über Eigenantrag eröffnet. Eine Fortführung der GmbH dürfte somit nicht vorgesehen sein (prinzipiell könnte auch im Laufe des Verfahrens noch ein Sanierungsantrag eingebracht werden).

“Engagiert gestartet”, dann “sprichwörtlich untergegangen”

Auf brutkasten-Anfrage äußert sich Geschäftsführer Alexander Billasch zum laufenden Konkursverfahren:

“Wir sind mit Foodie Fridge sehr engagiert und erfolgreich gestartet. Auf der Habenseite stehen Partnerschaften mit renommierten Unternehmen wie Sodexo, Lieferando, Edenred und der ÖBB. Wir konnten einige Firmen von unserem Verpflegungskonzept überzeugen. Was nicht ausreichend funktioniert hat, ist der öffentliche Bereich. Öffentliche Plätze unterliegen strengen Auflagen und sind nur schwer oder mit hohen Investments zu bekommen. In Tullnerfeld sind wir außerdem mit dem Bahnhof sprichwörtlich untergegangen.”

Preissensibilität und Manufakturqualität

Überdies nennt Geschäftsführer Billasch nicht nur ein geringeres Pendleraufkommen als Grund für ausbleibenden Umsatz: “Auf der Firmenseite haben uns hybrides Arbeiten (keine ausreichende Frequenz) und mangelnde Bereitschaft, in Mitarbeiterverpflegung zu investieren (trotz steuerlicher Anreize), zu schaffen gemacht. Zwei Lohnrunden mit überdurchschnittlicher Kollektivvertraglicher Erhöhung sowie die derzeitige wirtschaftliche Lage beeinflusst unser Thema sehr stark. Dazu kommt hohe Preissensibilität auf Endkundenseite. Wir haben lange versucht, Manufakturqualität auf niedrigem Preisniveau zu halten, aber die meisten Kunden sind leider nur bereit, Industriepreise zu bezahlen. Da konnten wir mit unserer Produktionsmenge nicht dagegenhalten.”

Auch über eine mögliche Zukunft von Foodie Fridge schafft Geschäftsführer Billasch Klarheit: “Wir nehmen sehr viel an Erfahrung mit, eine Fortführung des Unternehmens ist in dieser Form aber nicht geplant.”

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DHDL-Startup Nui verkauft Adventskalender zu einem happigen Preis

  • Heute wird Swantje van Uehm (32) vom Startup Nui Cosmetics versuchen, die Investorinnen und Investoren der Vox-Gründershow von ihren natürlichen und veganen – aber auch stylischen – Kosmetikprodukten zu überzeugen.
  • Mittlerweile umfasst ihr Sortiment 13 Kategorien, darunter Produkte für die Augen oder den Teint.
  • Eine weitere Innovation ist ihr Packaging: Für Produkte wie Eyeshadow, Bronzer und andere hat Swantje van Uehm eine patentierte Verpackung entwickelt, die aus recyceltem Material besteht und in Deutschland hergestellt wird.
  • Für besonders große – und spendierfreudige – Fans hat Nui Cosmetics im eigene Webshop außerdem einen Adventskalender im Angebot. Dieses “streng limitierte” Produkt kostet 354 Euro und enthält dem Webshop zufolge Produkte im Wert von 600 Euro.
  • Swantje van Uehm erhofft sich durch einen Deal mit den Löwen vor allem einen strategischen Partner, mit dem sie ihre Produkte weiterentwickeln und die Marketing- und Vertriebsmaßnahmen ausbauen kann.
  • Das Angebot der Gründerin an die Löwen: 250.000 Euro für 20 Prozent ihrer Firmenanteile.

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