24.05.2023

Wie Gründer:innen über LinkedIn die Content-Maschine zum Laufen bringen

Gastbeitrag. Marvin Sanginés & Eva Egg von der Personal Branding Agentur notus erläutern, worauf es bei der Content-Erstellung ankommt und wie Gründer:innen über LinkedIn die richtigen Zielgruppen für sich erreichen.
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(c) Notus

Für Gründer:innen ist LinkedIn die perfekte Storytelling-Spielwiese: Founder-Geschichten und Success Stories finden nirgends mehr Anklang als hier. Und nirgends sonst sind die Chancen höher, mit dem Content die richtigen Personen zu erreichen. Ergo: potentielle Kund:innen und Investor:innen. Dafür reicht es jedoch nicht aus, nur paar Gedanken niederzuschreiben. Du brauchst eine Content-Maschine – ein System, mit dem du langfristig Inhalte generieren und diese zielführend posten kannst.

Nachdem wir uns im ersten Teil unserer Serie mit den Benefits von Personal Branding und dem Setup deines Profils beschäftigt haben, bringen wir heute besagte Content-Maschine zum Laufen. Wir geben dir Tipps an die Hand, wie du starke Inhalte kreierst, worauf es beim Veröffentlichen ankommt und zeigen Best Practices als Inspiration. So wird jeder Beitrag ein “Banger Content”, wie wir bei notus sagen.

Das Fundament: Erstelle einen Content Archetype

Bestimmt weißt du noch aus der Schule, was es mit dem roten Faden auf sich hat. Dieser spielt auch für dein Storytelling auf LinkedIn eine zentrale Rolle. Denn: Dein Content sollte deiner Absicht dienen. Eine klare Kommunikationslinie ist erforderlich.

Um diese Linie aufrechtzuerhalten, arbeiten wir bei notus mit dem Content Archetype. Er bildet die Foundation jeder Content-Strategie. Es handelt sich dabei um eine strukturelle Übersicht über Kommunikationsziele und inhaltliche Schwerpunkte.

  • Ein Content Achetype besteht aus drei Segmenten: Purpose Statement, Content Pillars und Content Ideas

Das Purpose Statement beschreibt dein Ziel: Was willst du mit deinem Content erreichen? Fasse deinen “Purpose” in einem kurzen Satz zusammen und vermerke ihn. Die Content Pillars sind die Grundlage deiner Posts und geben die Art des Inhaltes vor. Sie helfen dir bei der Themenfindung und bestimmen, in welche Richtung ein Posting geht. Anhand der Content Pillars überlegst du dir deine Content-Ideen.


Quelle: Notus

Einmal aufgesetzt dient der Archetype als Grundgerüst für die Content-Erstellung. Du kannst immer wieder darauf zurückkommen, um dir über neue Inhalte Gedanken zu machen und sie mit deinem Purpose Statement abzugleichen.

Tipp: Orientiere dich bei der Erstellung an deinen Zielen und Werten, die du im ersten Teil unserer Serie für dein Profil Setup definiert hast. Nutze ein Tabellenprogramm für die Auflistung der einzelnen Ideen – oder nutze einfach unsere Vorlage:

Copywriting Basics: So entstehen starke Beiträge

Dein Archetype steht? Well done! Jetzt ist es Zeit für deinen ersten (Banger) LinkedIn Post. Ein überzeugender LinkedIn Post besteht aus einer Hook, einem Body, einem Call to Action (CTA) und den Hashtags.

  • maximal 3.000 Zeichen
  • kurze Paragraphen
  • Mobile first
  • Teile ein Key Takeaway / Fazit
  • Interagiere mit deiner Zielgruppe
  • Educate, entertain, inspire
  • Benutze Emojis

Tipp: Je nach Ziel und Inhalt des Beitrags kann ein anderes Format sinnvoll sein. Wir empfehlen, Texte immer zusammen mit einem (persönlichen) Foto zu veröffentlichen.

Believe it or not: Selbst ein Stock-Foto kann bis zu 650 % mehr Engagements erzeugen als ein Textbeitrag allein. Auch Carousel-Beiträge haben gute Chancen auf hohes Engagement. Sie eigenen sich vor allem, um mehrere Punkte übersichtlich aufzuschlüsseln, wie etwa eine Auflistung von Tipps.

Unbedingt vermeiden: Beiträge von anderen teilen, externe Links im Text, zu viele Personen verlinken und übermäßige Hashtag-Verwendung!

Content Distribution: Mach deine Zielgruppe auf dich aufmerksam

Genauso wichtig wie der Inhalt eines Beitrags ist dessen richtige Distribution. Viele machen den Fehler, einfach drauf los zu posten – und vergeuden damit Potential. Gefragt sind Kosistenz und Regelmäßigkeit.

  • Poste mindestens einmal pro Woche, besser sind zwei bis fünf mal.
  • Wer täglich postet, erzielt ein acht mal schnelleres Wachstum als diejenigen, die wöchentlich posten – just saying.
  • Orientiere dich daran, wann deine Zielgruppe am aktivsten ist. Teste dafür unterschiedliche Zeiten und beobachte, welche Posts das höchste Engagement generieren.
  • Wenn du dir unsicher bist, poste wochentags zwischen 07:00 und 16:00 Uhr.
  • Diese Zeiten haben sich bewährt.

You’ve made it!

Ready, set, post: Du hast deine Content-Maschine erfolgreich gestartet! But wait: Mit der Veröffentlichung eines Beitrags ist es nicht nicht getan! Damit der gut performt, heißt es jetzt: liken, kommentieren und proaktiv das Netzwerk ausbauen. Wie du mit Community Management deine Sichtbarkeit erhöhst und relevante Profile auf dich aufmerksam machst, erfährst du in Teil 3 der notus Founder Branding Series.

Personal Branding as a Service: Mit notus zum Content Empire

Das Potential von LinkedIn vereint die Personal Branding Agentur notus in einem ganzheitlichen Personal Branding & Demand Generation Service. Der Ansatz: Durch ein professionelles Profil-Setup, eine kontinuierliche Content-Produktion und überzeugendes Storytelling wird nachhaltiges Wachstum ermöglicht. Gründer:innen wie Vicktoria Klich profitieren von dem holistischen Approach ebenso wie erfahrene Unternehmer:innen, Creator und Investor:innen. Lass uns sprechen, wenn auch du deine Content-Maschine zum Laufen bringen und deine Personal Brand auf das nächste Level heben möchtest!

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Ferry Fischer, Coach und Unternehmensberater (c) Ferry Fischer

Du siehst einen Golfprofi, wie er auf den letzten Löchern der finalen Runde ruhig und voller Konzentration den Fokus behält und das Turnier souverän gewinnt. Kann er das, weil er so talentiert ist oder weil er geheime Tricks kennt? Nein, er kann das, weil er sich selbst kennt und kontinuierlich seine mentale Fähigkeiten, die jede:r besitzt, entwickelt hat.

Selbstvertrauen kommt von Selbstbewusstsein. Je bewusster ich mir über meine Fähigkeiten und meine Schwachstellen bin (und natürlich auch, wie ich damit gut umgehen kann), desto mehr entwickle ich Vertrauen in mich selbst. Das ist ein Prozess stetiger Reflexion und Entwicklung.

Ich selbst halte mich für einen durchschnittlich talentierten Sportler und habe jeden Sport, den ich ausgeübt immer erst sehr spät begonnen. Dennoch war ich ehrgeizig und wollte was erreichen, also habe ich einen wichtigen Aspekt des Erfolges mehr entwickelt als die anderen. Die mentale Stärke. Und damit ist mir sowohl im Sport als auch im Beruf weit Überdurchschnittliches gelungen.

Hier stelle ich dir nun meine „Best Of Mental-Stärken“, bzw. Techniken vor, damit du auch davon profitieren kannst.

1. Resilienz: Der Umgang mit Rückschlägen

Im Sport ist Scheitern unvermeidbar – Golfer:innen, Tennisspieler:innen, etc. verlieren die allermeisten Turniere und gewinnen nur wenige. Mental starke Athlet:innen wissen: Eine Niederlage macht sie nicht zum Versager oder zur Versagerin, sondern gibt ihnen die Chance, zu lernen und zu wachsen.

Wichtig ist, dass ich weiß, dass ich es schaffen kann und von jeder Niederlage lerne. Unbeirrbar gehe ich meinen Weg, aber ich hinterfrage mich ständig und passe mich durch die Erfahrung des temporären Scheiterns an.

Wenn du im Golf den ersten Schlag gleich mal in den Wald schlägst und die Nerven bewahrst, mit dem Mindset „das braucht jetzt genau mich, um doch noch erfolgreich das Loch zu Ende zu spielen“, dann gibst du dem Erfolg eine gute Chance. Wenn du es dann schaffst, ist das Erfolgserlebnis umso größer. Schaffst du es nicht, dann nimmst du deine Learnings, gehst zum nächsten Loch und bist um ein Stück erfahrener, um mit einer ähnlichen Situation nun besser umzugehen (wie du das noch zwischen zwei Löchern schaffen kannst, zeige ich dir im Punkt 3).

Umsetzung für Founder:innen:

Lernperspektive einnehmen: Nach jedem Rückschlag bewusst analysieren: „Was lief gut? Was lief schlecht? Was lerne ich daraus?“ (am besten schriftlich, das verstärkt es noch) Fehlerkultur etablieren: Im Team kommunizieren, dass Fehler und Misserfolge ein natürlicher Teil des Wachstumsprozesses sind und Lessons Learned nach jedem Projekt etc. einfordern.

2. Klare Zielsetzung: Der Kompass zum Erfolg

Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, dann habe ich nie aufgegeben (und schon gar nicht aus Frust oder Enttäuschung), war jedoch stets bereit, mich aufgrund der Erfahrungen anzupassen. Das heißt, entweder habe ich mein Tun angepasst, um das Ziel zu erreichen oder ich habe das Ziel nach einer strukturierten Analyse der Fakten verändert oder verworfen (das ist für mich kein Aufgeben, sondern eine wohl durchdachte und selbstreflektierte neue Entscheidung).

Manchmal öffnen sich Möglichkeiten, die du nie für möglich gehalten hast und die sich erst ergeben, weil du dran geblieben bist. Solange ich an meine Vision glaube und bereit bin, mich, den Weg und die Rahmenbedingungen stets zu hinterfragen, kann mich nichts aufhalten. Das Ziel ist das Ziel, der Weg muss sich dem Ziel anpassen und ich mich auch.

Umsetzung für Founder:innen:

Sei dir klar, was du mit deinem Unternehmen erreicht haben willst: Setze dir nun (Zwischen-)Ziele, die dich dorthin bringen werden, und verfolge sie. Wenn du diese Ziele nicht erreichst, dann passe an (Schritte, Methoden, Zwischenziele). Aber verliere nicht das visionäre Ziel aus den Augen! OKR als Methode hilft da besonders gut!

Miss es oder vergiss es: Damit wir uns den Fortschritt nicht schönreden, was sehr leicht geschieht, müssen wir messen und laufend anpassen. Aber nie das große Ziel aus den Augen verlieren. Was leicht geht: genießen und dann mehr davon. Was schwer geht, noch einmal probieren und dann hinterfragen! Mein Motto dabei: „Face the brutal facts!“

3. Mentale Visualisierung: Erfolg beginnt im Kopf

Dabei gibt es zwei Ausrichtungen:

1. Mentales Vorerleben: Du siehst das Erreichen des Ziels vor Augen. Oder den erfolgreichen Abschluss mit Investor:innen.

Es zahlt sich aus, im Unterbewusstsein das Erfolgserlebnis im Vorhinein auszulösen, um dein Selbstbewusstsein zu stärken und den Fokus auf Erfolg zu lenken. Kein:e Slalomläufer:in der Welt würde den Slalom in Angriff nehmen, ohne vorher den erfolgreichen Lauf visualisiert zu haben. Würde er/sie das nicht machen, wäre ein Ausscheiden wohl das sichere Ergebnis.

Ich stelle mir vor schwierigen Gesprächen immer vor, wie das Gespräch zur Zufriedenheit beider gut endet. Nicht, wie es verläuft, denn das ist egal, Hauptsache es endet gut. Wenn dann das Gespräch oder die Verhandlung eine komische Richtung einnimmt, dann sage ich mir: „Interessant, wie sich das gerade entwickelt. Gut dass ich weiß, wie es ausgeht!“. Mit dieser Technik ist ein Erfolg nicht garantiert, aber die Erfolgswahrscheinlichkeit steigt enorm.

2. Mentales Umerleben: Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen real und imaginär Erlebtem. Es speichert beides als Erfahrung ab. Das können wir uns zu Nutze machen.

Wenn also etwas schief gelaufen ist, dann setze dich hin und erlebe die Situation so, wie sie optimal hätte verlaufen sollen. Spiele die Situation ideal durch und speichere so einen Erfolg ein, an den sich dein Unterbewusstsein dann in der nächsten ähnlichen Situation erinnern wird.

Umsetzung für Founder:innen:
Vorbereitung durch Visualisierung: Stelle dir vor einem Pitch oder einem schwierigen Gespräch vor, wie du souverän auftrittst und dein Ziel erreichst. Mentales Umerleben durchspielen: Nimm jeden Misserfolg her, analysiere, was schief gelaufen ist und wie du es hättest besser oder ideal machen können und spiele dann die Situation mit der Idealversion durch. Nimm die Erfolgsgefühle dabei war, das steigert noch den Effekt.

4. Selbstdisziplin: Die Kunst der konstanten Umsetzung flexibler Planung

Erfolg ist immer das Ergebnis des Tuns. Du kannst daher den Erfolg nicht machen, sondern nur ermöglichen. Machen kannst du aber deinen täglichen Beitrag. Daher überlege dir, was du jeden Tag ganz konkret tun kannst, um deinen gewünschten Erfolg zu schaffen. Setze dir Zwischenziele, um zu überprüfen, ob du den erwünschten Fortschritt erreichst. Erreichst du den Fortschritt nicht, dann überlege, ob das Ziel richtig gewählt ist und/oder ob das tägliche Tun ausreicht und passe bei Bedarf an.

Jetzt ist es wichtig, den täglichen Zweifel auszuschalten. Einmal in der Woche oder alle zwei Wochen darf angepasst werden. Täglich wird getan und abgehakt. Das funktioniert! Alleine durch das tägliche Abarbeiten des Plans deines eigenen Beitrags entsteht ein Erfolgserlebnis, das dich vorantreibt.

Wie ich mit Hockey im Alter von 21 Jahren begonnen habe und mir zum Ziel gesetzt habe, es in die erste österreichische Liga zu schaffen, war mir klar, dass mir technisch nahezu jeder Hockeyspieler, der von Kindheit an trainiert hat, überlegen sein wird. Was ich aber tun kann, war meine mentale Stärke und meine körperliche Kondition mehr zu entwickeln, als die anderen. Ich hatte einen genauen Plan für beides und nach 10 Jahren hatte ich es geschafft. Um die Zeit war ich sogar den österreichischen Nationalspielern, mit denen ich einmal trainiert habe, konditionell und mental überlegen. Ich habe in dieser Zeit jede Woche nach einem Plan trainiert und diese Pläne laufend nach meinen Fortschritten und Rückschritten angepasst. Heute würde man sagen, ich habe nach OKR trainiert. Das gab es damals aber noch nicht als Begriff.

Umsetzung für Founder:innen:
Routinen etablieren: Plane deinen täglichen Beitrag zum Erfolg und halte dich an diese Struktur. Überlegt anpassen: Passe deinen Plan nur in ruhigen Momenten an, nicht wenn unter der Woche Frust oder Zweifel aufkommen. Alles braucht seine Zeit, sich zu entwickeln und daher ist es wichtig, Pläne in Ruhe und überlegt zu erstellen und anzupassen. Wenn es aber keine messbare Entwicklung gibt, dann ist es auf jeden Fall Zeit, anzupassen.

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