28.04.2023

notarity: Wiener Startup sichert sich Millionen-Investment

Notarity hat seit seiner Gründung nach eigenen Angaben über 10.000 E-Beglaubigungen auf seiner Plattform durchgeführt. Nun schloss das Startup eine Finanzierungsrunde ab. Dabei holte das Wiener Unternehmen einen siebenstelligen Betrag.
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Das notarity Gründer-Team.
Das notarity Gründer-Team.

Das Wiener Startup notarity holt zehn neue Investor:innen an Bord. Insgesamt lukriert das 2021 gegründete Unternehmen einen siebenstelligen Betrag. Nach eignen Angaben ist das Unternehmen mit der Finanzierungsrunde zum höchstbewertetem Legal-Tech-Startup Österreichs geworden.

notarity will Beitrag für Österreich leisten

Seit seiner Gründung im Jahr 2021 hat das Startup insgesamt über 10.000 E-Beglaubigungen für Unternehmen und Personen aus 50 Nationen auf seiner Plattform durchgeführt. Laut CEO Jakobus Schuster würden österreichische Notariatsakte in der ganzen Welt “hohes Ansehen” genießen.

Notarity sieht durch seine Dienstleistung, die Notare unterstützt einen wichtigen Beitrag zur “Bereich E-Government und E-Justice für Österreich geleistet”. Generell zähle Österreich zu einen der wenigen Ländern weltweit, in denen Beglaubigungen und Beurkundungen bereits vollständig elektronisch abgewickelt werden.

100 Signaturen täglich

Mittlerweile bietet bereits jede sechste österreichische Notariatskanzlei Termine über notarity.com an. Konkret würden aktuell über die Webanwendung rund 100 Dokumente täglich bei Notar:innen aus Österreich online signiert.

Mit dem siebenstelligen Investment, an dem sich unter anderem Bernhard Niesner (Busuu), Reinhold Baudisch (durchblicker) sowie Gerhard Hinterkörner (Tante Fanny) und Alfred Karl (Alka) beteiligt haben, hat notarity nun weitere Wachstumsschritte auf nationaler und internationaler Ebene geplant.

Auch GoStudent-Manager investiert

So hat man in den vergangenen Wochen und Monaten das Team mittlerweile verdoppelt. Weiter geplant sind ein neuer Website-Launch sowie weitere Produkte. Darunter ist auch ein neuer Use Case für Banken, der es ermöglichen soll, dass Immobilien-Beglaubigungen nun schneller abgewickelt werden. “Mit diesem neuen Produkt können wir den Prozess für die Kund:innen um bis zu sechs Wochen beschleunigen”, sagt Schuster im brutkasten-Gespräch. Weitere Dienste, die grenzüberschreitende Beglaubigungen beschleunigen, sind ebenfalls geplant.

Am Investment beteiligt haben sich außerdem noch GoStudent-Manager Bernhard Haberl und -Investor Werner Becher, das Investmentkonsortium Founders of Europe, die MAGNET Privatstiftung, Steuerberater David Gloser (ECOVIS Austria) sowie die Immobilien- und Technologieinvestoren Mantaray Holding von Nikolaus Stadler und Mike Pocket Holding von Michael Taschner. Big Cheese Ventures von Mark Kasletter und Benjamin Ruschin stockt zudem sein Investment weiter auf. Die vier Unternehmensgründer Jakobus Schuster, Alexander Gugler, Max Pointinger (zuvor bei brutkasten) und Sebastian Wodniansky-Wildenfeld, behalten ihre Anteile.

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Markus Fuhrmann von Gropyus (rechts oben), Prewave (rechts unten), Storyblok (mitte), enspired (links unten), Marcus Bauer von CycloTech (links oben)

Mit mindestens einer halben Milliarde Euro an Investments ist es auch für 2024 zum Jahresende wieder Zeit für den brutkasten-Investmentrückblick. Insgesamt konnten wir 104 Investments verzeichnen.

Disclaimer: Die Darstellung zählt die Investments, die der brutkasten-Redaktion bekannt sind. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Redaktion bemüht sich darum, Investments in österreichische Startups zu verfolgen, darüber zu berichten und diese aufzubereiten.

Knapp die Hälfte der von uns verzeichneten Investments wurden jedoch ohne exakten Betrag kommuniziert. Ausgehend von den jeweils angegebenen Untergrenzen ("siebenstelliges Investment" = 1 Mio.) ergibt sich die halbe Milliarde Euro als Mindest-Gesamtvolumen.

Gropyus: mit 100 Mio. Euro wieder Nr.1

Mit 100 Mio. Euro, konnte sich das Proptech-Startup Gropyus wie bereits im Vorjahr erneut das größte Investment sichern (brutkasten berichtete 2023). Daneben konnten aber viele weitere heimische Start- und Scaleups größere Investmentrunden abschließen. So freute sich Storyblok bereits im Mai über eine Finanzierung über 80 Mio. US-Dollar (entspricht etwa 75 Mio. Euro), im Juni dieses Jahres wurden 63 Mio. Euro in Prewave investiert.

Bei den aktivsten Investoren gibt es keine große Überraschung. Insgesamt viermal wurde die Wiener Venture-Capital-Gesellschaft Speedinvest als Geldgeber der heimischen Startups genannt. Auch Business Angel-Legende Hansi Hansmann ist mit seiner Hans(wo)mengroup zumindest viermal als Investor erwähnt worden.

Die Branche mit der insgesamt größten Investmentsumme bleibt der Software-Bereich. Rund 160 Mio. Euro erhielten heimische Software-Startups, gefolgt von den Proptech-Startups mit 101 Mio. Euro - der Betrag ist jedoch fast zur Gänze auf Gropyus zurückzuführen.

Investitionen: Unbekannte Beträge

Bei insgesamt 55 der 104 vermerkten Investments wurde keine exakte Summe genannt, wodurch nur eine Annäherung an das tatsächliche Volumen möglich ist. Bei 14 Startups wurde überhaupt Stillschweigen über die Summe vereinbart.

Unsere Auswertung zeigt, dass sich die meisten heimischen Investments im siebenstelligen Bereich befinden, dicht gefolgt von sechsstelligen Förderungen. Investitionen darüber oder darunter sind eher die Ausnahme.

Gendergap: Männerteams bekommen mehr

Betrachtet man die Investments nach Geschlecht der Founderteams, ist ein eindeutiger Gendergap bemerkbar. Im ersten Halbjahr 2024 wurde nur in zwei Startups investiert, die von einer Frau geführt sind. Zum Jahresende konnten nur zwei weitere Investitionen in Startups von Frauen vermerkt werden.

Auswertungen und sämtliche Grafiken erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Berücksichtigt wurden nur österreichische Unternehmen. Da Fördersummen aus den Meldungen nicht differenziert werden können, wurden diese stellenweise mitgerechnet.

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