21.07.2022

Nord Stream 1 läuft wieder: War’s das jetzt mit der Gas-Knappheit?

Der mit Bangen erwartete Morgen des 21. Juli verlief recht unspektakulär. Die Pipeline Nord Stream 1 läuft wieder. War's das jetzt mit der Gas-Knappheit?
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Pipeline Gas Gas-Knappheit Nord Stream 1
(c) the blowup via unsplash

Mit viel Nervosität war dem Morgen des heutigen Tags entgegengeblickt worden. Seit 11. Juli stand die Pipeline Nord Stream 1 des russischen Konzerns Gazprom, mit der Erdgas nach Norddeutschland geliefert wird, still. Grund waren Wartungsarbeiten. Doch angesichts der denkbar angespannten politischen Lage war sich niemand ganz sicher, ob der Gashahn tatsächlich heute wieder wie angekündigt aufgedreht wird, oder verschlossen bleibt. Diese Situation war in den vergangenen Wochen einer der Haupt-Treiber für sehr viel Krisenrhetorik und-Politik zu einer möglichen Gas-Knappheit.

Nord Stream 1 läuft wieder – aber nicht “vollgas”

Seit heute früh ist klar: Ja, Nord Stream 1 läuft wieder, wie versprochen. Noch ist allerdings nicht sicher, welche Menge nun geliefert wird. Laut Medienberichten fließt aktuell – so wie schon vor den Wartungsarbeiten – nicht das gesamte vertraglich vereinbarte Volumen, sondern nur etwa 50 Prozent davon. Das ist nicht genug, damit Deutschland seine Speicher auffüllen und sich so einen Puffer für die nächste Krisensituation aufbauen kann. Es reicht aber aktuell für den laufenden Betrieb in Industrie und Co.

Keine faktische Gas-Knappheit, aber viel Druck

Es besteht also keine faktische Gas-Knappheit in Deutschland, die Gefahr einer solchen bleibt aber aufrecht. Die Vermutung liegt nahe, dass Russlands Präsident Wladimir Putin genau das will. Er behält auf diese Weise sein Druckmittel gegen den Westen und gleichzeitig bleibt der Gaspreis weit oben, was viel Geld für die Kriegskasse bringt. Sobald es kalt wird und es darum geht, ob Wohnungen beheizt werden können, wird dieses Druckmittel noch wirksamer. Und jedenfalls bekommen die Bevölkerungen der westlichen Länder durch die hohen Energiepreise und die Krisenstimmung ein bisschen etwas davon zurück, was die russische Bevölkerung durch die westlichen Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs durchlebt.

Österreich befüllte zuletzt Gas-Speicher

Auch in Österreich ist eine tatsächliche Gas-Knappheit aktuell übrigens keineswegs gegeben – unabhängig vom OMV-Deal mit Norwegen, der für noch mehr Versorgungssicherheit sorgen soll. Nordstream 1 hat vergleichsweise wenig Relevanz für den heimischen Gas-Import. In den vergangenen Wochen kam sogar ausreichend Gas ins Land, um die Speicher weiter anzufüllen. Gestern sprach Ministerin Leonore Gewessler von 50 Prozent Speicherstand, was etwa dem halben Jahresbedarf des Landes entspreche. Dieses Gas hat unterschiedliche Eigentümer:innen, es könnte aber im Notfall per Gesetz auf die gesamte Menge zugegriffen werden. Das wolle man natürlich verhindern, sagt die Ministerin.

Fazit: Gas-Knappheit bleibt aktuell

Fazit: Das Thema Gas-Knappheit bleibt bis auf weiteres aktuell. Faktisch wird es diese aber wahrscheinlich nicht sobald geben. In der politischen Spannung zwischen Russland und der EU sorgt der aufrechte Gasfluss bei gedrosselter Liefermenge für eine von Putin absichtlich hervorgerufene Patt-Situation. Wenn der russische Präsident den Gashahn abdreht, geht ihm relativ schnell das Geld aus und der Westen verliert den einzigen Grund, doch noch ein Auskommen mit ihm zu suchen. Wegen dieses künstlichen Drucks werden aber auch die Energiepreise oben bleiben. Außer der EU gelingt es, den Gesamt-Energiepreis zumindest teilweise vom Gaspreis abzukoppeln, aber das ist eine andere Geschichte.

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Marc Impact, Socual Startups, Finanzierung, Boris Marte
(c) Marlena König - Boris Marte, Vorstand der Erste Stiftung.

Unternehmen, die an Lösungen für soziale Probleme oder an Nachhaltigkeitsthemen arbeiten, haben oft Schwierigkeiten, geeignete Finanzierungen zu erhalten. Oft fehlt ihnen auch Know-how, um mit ihren Plänen Investor:innen zu überzeugen. Das “Marc Impact”-Programm möchte deswegen Social-Impact-Unternehmen und -Startups dabei unterstützen, diese Lücken zu schließen und sich gleichzeitig Finanzierungen für weiteres Wachstum zu sichern.

Marc Impact und die zwei Wege des Lebens

Dabei handelt es sich um eine Zusammenarbeit von der Erste Stiftung, Erste Social Finance Holding, IFUA Nonprofit Partner, dem Impact Hub Vienna (Alexis Eremia, Jakob Detering), welcher die lokale Umsetzung in Österreich durchführt und SIMPACT. Der offizielle Start erfolgte bereist am 6. Juni im Rahmen der Impact Days.

Marc Impact, Socialunternehmen, Social Startups
(c) Marlena König – Das Team hinter Marc v.r.n.l.: Florian Bauer (Erste Stiftung), Margit Mayr (Erste Social Finance), Zsuzsanna Pal (IFUA Nonprofit Partner), Adina Cretu (AmpliFY NGO), Johann Heep (Erste Group), Sonia Oprean (Synerb), Orsolya Csizmadia (Erste Magyarorszag), Gabor Lajos Nagy (SIMPACT), Ana Cretu (Erste Stiftung), Boris Marte (Erste Stiftung), Peter Surek (Erste Group/Erste Social Finance), Zoltan-Cristian Bereczki (Synerb).

“Es gibt zwei Wege, die man im Leben einschlagen kann: Der eine ist der sichere Weg, und der andere der neugierige. Wenn man den neugierigen Weg geht, und das machen Impact-Unternehmer, dann wird es schnell einmal nebelig. Man muss erst lernen, sich zurecht- und den richtigen Weg zu seinem Ziel zu finden. Dabei kann das Marc Impact-Programm unterstützen”, sagt Boris Marte, Vorstand der Erste Stiftung.

Know-how und Finanzierung

Konkret soll die Initiative Unternehmen innerhalb von acht Monaten mit wesentlichen Werkzeugen ausstatten – vom betriebswirtschaftlichem Know-how, das durch lokale Partnerorganisationen erarbeitet wird, bis hin zum Zugang zu Finanzierungen und einem unterstützenden Ökosystem durch Netzwerke und Partnerschaften, zu dem auch die weiteren Teilnehmer:innen des Programms zählen.

“Wir sind froh, die High-Impact-Unternehmen unterstützen zu können, um zur Schaffung resilienter Gesellschaften beizutragen. Mit unserer Expertise und den maßgeschneiderten Programmen werden wir Unternehmen auf ihrem Wachstumsweg begleiten und ihnen helfen, die Herausforderungen der Finanzierung und des Geschäftswachstums zu meistern”, erklärt Peter Surek, Geschäftsführer der Erste Social Finance Holding.

Marc Impact als Antwort auf geopolitischer Instabilität und wirtschaftlicher Not

Angesichts der Tatsache, dass fast 15 Millionen Menschen in Zentral- und Osteuropa von Armut bedroht sind, möchte das Programm Unternehmer:innen mit großer Wirkung dazu befähigen, dringende soziale und ökologische Herausforderungen zu bewältigen und den Wohlstand in der Region zu fördern.

Inmitten geopolitischer Instabilität, wirtschaftlicher Not und steigender Preise wurde, das wissen die Beteiligten, die Lebensgrundlage der Mitteleuropäer stark beeinträchtigt, wodurch sich Brüche im sozialen Zusammenhalt vertieft haben. Da die Region mit einer erheblichen Finanzierungslücke konfrontiert ist, um die Ziele der nachhaltigen Entwicklung zu erreichen, möchte Marc Impact wichtige Ressourcen und Orientierungshilfen bieten, um widerstandsfähige Gesellschaften zu schaffen und das Wirtschaftswachstum zu fördern.

Bewerbungsfrist bis September 2024

Das mehrphasige Programm startet erstmals im Oktober 2024 in Österreich, Ungarn und Rumänien. Die Bewerbungsphase endet im September 2024. Alle Infos zu den Bewerbungen findet man hier. Marc Impact soll in den Jahren 2025 bis 2027 auf Kroatien, Tschechien, die Slowakei und Serbien ausgeweitet werden. Mit 6. Juni ist die Bewerbung für Unternehmen in Österreich, Ungarn und Rumänien gestartet.

„Das Marc Impact Programm ist ein bedeutender Schritt zur Stärkung von High-Impact-Unternehmen und zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen mit innovativen Lösungen”, erklären Zsuzsanna Pál, Geschäftsführerin von IFUA Nonprofit Partner, und Gábor Lajos Nagy, Mitbegründer und Geschäftsführer der SIMPACT. “Unsere Mission ist es, Impact-Unternehmen an einem entscheidenden Punkt zu unterstützen, wenn sie bereit sind, zu skalieren und ihren sozialen Einfluss zu vervielfachen. Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Programmpartnern in jedem Land werden wir Hunderte von Unternehmern in sieben Ländern befähigen und so unseren eigenen positiven Einfluss erhöhen.”

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