25.01.2023

Konkurrenz für Netflix: Österreich bekommt “nonstop Kinoabo”

Netflix bekommt in Österreich Konkurrenz: Ab 9. März starten 18 Arthouse-Kinos das österreichweite "nonstop Kinoabo". Die Flatrate erlaubt unlimitierte Kinobesuche gegen einen monatlichen Fixbetrag.
/artikel/nonstop-kinoabo
Kino-Abo, Nonstop, 22 Euro ins Kino
(c) Stock.Adobe/Gorodenkoff - Ein neues Abo-Modell soll die heimischen Kinos retten.

Video-on-Demand war gestern, bald geht es mit Flatrate unlimitiert ins Kino: In Österreich starten 18 Programmkinos das neue “nonstop Kinoabo”. Ab 9. März 2023 können Kinogeher:innen unter 26 Jahren um 22 Euro, alle anderen um 24 Euro pro Monat ohne Limit in ausgewählte Kinos gehen. Für den Start der Kino-Flatrate haben sich 18 Kinos in Wien, Nieder- und Oberösterreich, Salzburg, Tirol und der Steiermark zusammengeschlossen. Der Abo-Vorverkauf soll schon am 15. Februar 2023 online starten.

Monatliche Flatrate soll Kinokultur beleben

Um dem Rückgang der Kinobesuche entgegen zu wirken und auf den Trend von On-Demand-Abos zu reagieren, nehmen österreichische Kinos ihre Zukunft nun selbst in die Hand: Seit zwei Jahren arbeiten Initiator:innen am zukunftsfähigen Konzept für eine landesweite Kino-Flatrate. Im Herbst 2022 gründeten 18 österreichische Kinos einen gemeinsamen Verein und die ausführende nonstop GmbH, wobei Martin Kitzberger als Kinoabo-Projektleiter die Geschäftsführung der GmbH inne hält.

Mit dem “nonstop Kinoabo” wollen teilnehmende Kinos ein System der Kollaboration und gegenseitigen Unterstützung schaffen: Die künftigen Abo-Einnahmen sollen den Kinos direkt zugute kommen. Außerdem soll das Abo die Kinovielfalt des Landes fördern und Besuchsbarrieren verringern. In der Anfangsphase wird nonstop von nationalen wie europäischen Fördergeber:innen unterstützt.

Diese Kinos sind im Abo enthalten

Zu den teilnehmenden Wiener Kinos zählen: Das Admiral Kino, das Burg Kino, das Filmhaus am Spittelberg, das Gartenbaukino, das Kino DeFrance, das Stadtkino im Künstlerhaus, das Top Kino, das Schikaneder sowie das Votivkino.

In den übrigen Bundesländern sind folgende Filmhäuser Teil der Kino-Flatrate: In Niederösterreich ist es das Kino im Kesselhaus Krem. In Oberösterreich sind gleich drei Kinos im “nonstop Kinoabo” inkludiert, nämlich das Moviemento (Linz), das City Kino (Linz) sowie das Kino Freistadt. In der Steiermark mit dabei sind das KIZ RoyalKino (Graz), in Salzburg “Das Kino” und in Tirol das Leokino sowie Cinematograph (beide in Innsbruck).

Abo-Inhaber:innen unter 26 Jahren sind um 22 Euro pro Monat für vier Monate gebunden, alle über 26 erwerben für 24 Euro pro Monat eine achtmonatige Bindung und unlimitierten Kinozugang zu den teilnehmenden Filmhäusern. nonstop bietet auch ein Jahresabo in der Höhe von 264 Euro, ergo 22 Euro pro Monat, an.

Inspiration aus europäischer Arthouse-Szene

In Europa verfolgen bereits mehrere Kinos ein ähnliches Modell, wie das niederländische Abomodell “Cineville”. Als Co-Initiatorin brachte Wiktoria Pelzer, Geschäftsführerin des Wiener Stadtkinos, das Abokonzept nach Österreich: “Die Idee einer solchen Kooperation zwischen Kinos, die zu einer starken Identifikation mit Arthouse-Kinos und hohen Mitgliederzahlen führt, war für mich einmalig. Die Cineville-Mitglieder waren auch nach den Lockdowns die ersten, die wieder ins Kino strömten. Seitdem hat mich der Wunsch, dieses Konzept auch in Österreich umzusetzen, nicht mehr losgelassen.”

Die Renaissance des Kulturkinos

Die Initiator:innen sind überzeugt, dass die Kinoszene mit dem nonstop Kinoabo eine Art Renaissance erleben könnte: nonstop soll Besuchsbarrieren verringern und einen Fokus auf regionale Produktionen und das Programm städtischer Arthouse-Kinos legen.

Selbiges bestärkt Michael Stejskal, Geschäftsführer des Votiv Kinos und Vorstandsmitglied des nonstop-Vereins: “Das ‘nonstop Abo’ vereint die ganze Vielfalt des internationalen Arthauskinos und des österreichischen Filmschaffens.” Vor allem die Entdeckerfreude an neuen Filmgenres interessierter Kinobesucher:innen und solchen, die es noch werden wollen, solle mit dem nonstop-Kinoabo gefördert werden, so Stejskal.

Flatrates auch für Blockbuster?

Mit der Initiative setzt nonstop einen Fokus auf überregionale Kollaboration und Regionalität. Ob und inwiefern sich große Kinoketten mit Blockbustern aus Hollywood an dem “nonstop Kinoabo” ein Beispiel nehmen und Kinogeher:innen wieder vermehrt an Bord holen werden, wird sich zeigen.

Deine ungelesenen Artikel:
vor 19 Stunden

“Nur wenn unsere Unternehmen hierbleiben, können sie auch zum Klimaschutz beitragen”

Bei der Sicherung regionaler Produktion vor Ort geht es nicht nur um Arbeitsplätze und den Erhalt des Wohlstands, sondern auch um Umweltschutz.
/artikel/oecolution-themenpartnerschaft
vor 19 Stunden

“Nur wenn unsere Unternehmen hierbleiben, können sie auch zum Klimaschutz beitragen”

Bei der Sicherung regionaler Produktion vor Ort geht es nicht nur um Arbeitsplätze und den Erhalt des Wohlstands, sondern auch um Umweltschutz.
/artikel/oecolution-themenpartnerschaft
Elisabeth Zehetner | (c) Oecolution
Elisabeth Zehetner | (c) Oecolution

*Diese Themenpartnerschaft erschien zuerst in der neuen Ausgabe unseres Printmagazins. Eine Downloadmöglichkeit findet sich am Ende des Artikels.

Zu strenge Klimagesetze für Unternehmen können dem Klima schaden – das klingt auf den ersten Blick paradox, ist aber bei genauerer Betrachtung völlig logisch. Denn durch Überregulierung und Bürokratie, kombiniert mit hohen Lohnnebenkosten und Energiekosten, drohen regionale Betriebe abzuwandern.

“Es wäre nicht nur mit Blick auf Arbeitsplätze, Ausbildung und Wohlstand verantwortungslos, diese Betriebe etwa durch eine zu rigide Klimagesetzgebung und überbordende Bürokratie sowie hohe Energiekosten aus Österreich zu vertreiben. Die Menschen sehen klar, dass das auch Klima und Umwelt schaden würde, weil in anderen Regionen nicht so umweltfreundlich produziert wird“, sagt Elisabeth Zehetner, Geschäftsführerin von oecolution. Die Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, in Österreich Klimaschutz und wirtschaftlichen Erfolg im Einklang miteinander zu fördern.

Ein besonders wichtiges Ziel ist dabei, regionale Betriebe zu sichern. Dazu hat oecolution die Aktion “Regional produzieren statt Wohlstand verlieren!” ins Leben gerufen. Bekannte Leitbetriebe mit starker regionaler Verankerung und einer aktiven Klimaschutzstrategie, wie Baumit aus Niederösterreich, Sappi in der Steiermark, Miba aus Oberösterreich, Bachmann electronic aus Vorarlberg oder die Schwechater Kabelwerke, präsentieren sich im Rahmen der Aktion als “Klimahelden”, die den Wohlstand vor Ort auf umweltverträgliche Art und Weise sichern; weitere Betriebe können dafür nominiert werden.

“Die Politik muss den Rahmen vorgeben, wie ein Unternehmen nachhaltig agieren kann”

Für Petra Merkel von den Schwechater Kabelwerken (SKW) ist klar, warum ihr Betrieb sich an der Aktion beteiligt: “Die Politik muss den Rahmen dafür vorgeben, wie ein Unternehmen hier nachhaltig agieren kann. Man muss sich bewusst sein: Wenn wir hier in Europa strengere Regeln einführen, schaden wir unserer eigenen Wirtschaft. Und es kommt dann so weit, dass die Produkte aus China angeliefert werden, was natürlich weniger nachhaltig ist, als wenn das Ganze regional produziert wird.” Denn bei SKW wird viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt – das Unternehmen betreibt eine Photovoltaikanlage am Fabriksdach und setzt in der Mobilität auf E-Bikes und E-Firmenautos. „Außerdem sind die Kabel, die wir verkaufen, so nachhaltig produziert, wie es derzeit technisch möglich ist“, so Merkel.

Auch für Miba hat Klimaschutz einen hohen Stellenwert und wird mit zahlreichen Maßnahmen in die Tat umgesetzt. “Ich glaube, wenn wir nachhaltig den Standort sichern wollen, braucht es Unternehmen, die in die Zukunft denken”, sagt Oliver Hierschläger von Miba. Dann könne auch hier in Österreich Verantwortung übernommen werden. “Ich bin persönlich davon überzeugt, dass man Innovation und Klimaschutz nicht auf andere Länder und Kontinente abwälzen kann. Besonders beim Klimaschutz braucht es uns alle auf der Welt. Wir teilen uns eine Erde und einen Himmel”, so Hierschläger.

“Weniger Bürokratie, gezielte Steuererleichterungen und Anreize für Investitionen”

Doch wie kann sichergestellt werden, dass die regionalen Betriebe weiter positiv vor Ort wirtschaften können? “Damit Unternehmen hierbleiben, müssen wir dafür sorgen, dass sie konkurrenzfähig bleiben. Das heißt, wir brauchen weniger Bürokratie, gezielte Steuererleichterungen und Anreize für Investitionen”, meint Elisabeth Zehetner. Besonders wichtig seien Maßnahmen, um die Energiekosten zu senken und die Infrastruktur – vor allem im Bereich Energieversorgung und Verkehrsanbindung – zu verbessern. “Nur so schaffen wir ein Umfeld, in dem Unternehmen nicht nur überleben, sondern auch erfolgreich sein können“, so die oecolution-Geschäftsführerin.

Auch damit österreichische Unternehmen zu “Klimahelden” werden können, brauche es die richtigen Rahmenbedingungen, betont Zehetner: “Dazu gehören ein innovationsfreundliches Mindset, Investitionsanreize für neue Technologien und eine gut ausgebaute Infrastruktur, zum Beispiel bei den Energienetzen für Strom und Wasserstoff oder im Schienengüterverkehr.” Die Politik müsse Unternehmen dabei unterstützen, durch gezielte Anreize und weniger bürokratische Hürden in klimafreundliche Lösungen zu investieren.

Doch aktuell drohe eine negative Entwicklung, warnt die oecolution-Geschäftsführerin: “Unsere Unternehmen stehen durch hohe Lohnnebenkosten, Bürokratie und sinkende Investitionen unterimmensem Druck. Insbesondere die Industrie leidet unter steigenden Produktionskosten und einer sinkenden Wettbewerbsfähigkeit. Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, droht unser Wirtschaftsmodell zu erodieren.“ Genau zu diesem Gegensteuern soll auch die Kampagne “Regional produzieren statt Wohlstand verlieren!” beitragen – denn letztlich ist für Zehetner klar: “Wenn unsere Unternehmen hierbleiben und sich weiterentwickeln, tragen sie nicht nur zur wirtschaftlichen Stabilität bei, sondern auch zu einem effektiven Klimaschutz.“

Sichere dir das brutkasten-Magazin in digitaler Form!
Trag dich hier ein und du bekommst das aktuelle brutkasten-Magazin als PDF zugeschickt und kannst sofort alle Artikel lesen! Du erhältst mit der Anmeldung künftig auch Zugang für unseren Startup-Newsletter, den wir drei Mal pro Woche verschicken. Du kannst dich jederzeit unkompliziert wieder abmelden.
Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Konkurrenz für Netflix: Österreich bekommt “nonstop Kinoabo”

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Konkurrenz für Netflix: Österreich bekommt “nonstop Kinoabo”

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Konkurrenz für Netflix: Österreich bekommt “nonstop Kinoabo”

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Konkurrenz für Netflix: Österreich bekommt “nonstop Kinoabo”

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Konkurrenz für Netflix: Österreich bekommt “nonstop Kinoabo”

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Konkurrenz für Netflix: Österreich bekommt “nonstop Kinoabo”

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Konkurrenz für Netflix: Österreich bekommt “nonstop Kinoabo”

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Konkurrenz für Netflix: Österreich bekommt “nonstop Kinoabo”

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Konkurrenz für Netflix: Österreich bekommt “nonstop Kinoabo”