31.07.2018

Niederösterreichisches Spielwaren Startup Bioblo erhält Österreichisches Umweltzeichen

Das Tullner Startup Bioblo hat als erster österreichischer Spielwarenhersteller überhaupt das Österreichische Umweltzeichen erhalten. Im Gespräch mit dem Brutkasten erzählt Mitgründer Stefan Friedrich über die Anfänge des Unternehmens und die Besonderheit des wabenförmigen Spielzeugs.
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Bioblo, Spielwaren, Nachhaltig, Umwelt
(c) Bioblo - Die Bioblo-Gründer Dietmar Kreil, Stefan Friedrich und Hannes Frech produzieren nachhaltiges Spielzeug.

Bioblos sind bunte Spiel- und Konstruktionssteine mit einer Wabenform. Sie bestehen zu 60 Prozent aus Holzspänen, die aus der heimischen Forstwirtschaft stammen, und zu 40 Prozent aus Recyclingkunststoff (Upcycling von Mehrwegtrinkbechern, wie sie bei Festivals verwendet werden). Die Idee zu Bioblo ist rund zehn Jahre alt. Mitgründer und Bio-Kunststofftechniker Hannes Frech hat die Bausteine für seine Tochter erfunden und ist vor drei Jahren an den Werbexperten und Co-Founder Stefan Friedrich herangetreten.

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Bioblo: Piatnik als Partner

“Er hat die Idee aus der Schublade gezogen und ich war sofort dabei”, sagt Friedrich, der Frech von einem anderen Projekt kannte. Das bis dato selbst finanzierte Startup zog 2015 Designer Dietmar Kreil hinzu und Bioblo war geboren. Ein Jahr später gewann man mit dem Spielkartenhersteller Piatnik einen Großhändler, über dessen Vertriebsstrukturen das Produkt europaweit etabliert werden kann.

Nun ist man nach diversen anderen Auszeichnungen auch Träger des Österreichischen Umweltzeichens. Dabei handelt es sich um ein staatlich vergebenes Gütesiegel für ökologische Wirtschaft, das die Öffentlichkeit auf die umweltbelastende Herstellung, Verwendung und Entsorgung von Gebrauchsgütern aufmerksam macht und im Gegenzug umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen kennzeichnet.

Entwicklung in Tulln – Produktion in Kroatien

Von Anfang an zählte Nachhaltigkeit zum Credo von Bioblo. Das Produkt sollte langlebig und ökologisch vertretbar sein, sagt Friedrich: “Wir verwenden bei der Produktion unserer Bausteine keinerlei Schadstoffe, Schwermetalle oder Weichmacher. Nach den jüngsten Erfolgen beim Toy und German Design Award freuen wir uns natürlich ganz besonders über die Auszeichnung aus unserer Heimat. Das Österreichische Umweltzeichen steht wie kein anderes Gütesiegel für Nachhaltigkeit und Qualität – und hat auch international Gewicht”, so der Co-Founder, “Das spannende ist ja, dass es vor ein paar Jahren kein Umweltzeichen für Spielwaren gab, als wir angefragt haben. Später sind sie (Anm.: Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus) an uns herangetreten”, freut sich Friedrich. Das Material, das in den Bausteinen steckt, trägt den Namen Bio-Fasal und wurde am Institut für Naturstofftechnik des IFA Tulln (Department für Agrarbiotechnologie der Universität für Bodenkultur Wien) entwickelt. Die Herstellung erfolgt abfallfrei mit Spritzgussmaschinen in Kroatien.

In alle Kinderzimmer dieser Welt

Was das nächste Ziel des Unternehmens betrifft, so gibt es ein Schlagwort, das im Vordergrund steht: Export. Bioblo ist aktuell auch in Korea erhältlich und soll innerhalb der nächsten fünf Jahre auch in China und den USA vertrieben werden. “Wir haben Bioblo nie als Nischenprodukt geplant. Wir wollen mit den Bausteinen in alle Kinderzimmer weltweit und ‘Mainstream’ werden”, sagt Friedrich.

Bioblo, Spielwaren, Bausteine, Spielzeug, Umwelt, Umweltzeichen, Nachhaltigkeit
(c) Bioblo – Die Bausteine von Bioblo bestehen aus 60 Prozent nachwachsendem Material und 40 Prozent wiederverwerteten Stoffen.

“Schwer darüber zu sprechen”

Was die Marketingstrategie dabei betrifft, herrscht bei Bioblo eine Erleben statt Erzählen-Attitüde. “Es ist schwer darüber zu sprechen, man muss unser Produkt erfahren. Man kann es stapeln, es trainiert die Fingerfertigkeit und das Gefühl in den Händen und zeigt mechanische Vorgänge”, sagt Friedrich, “es ist cooler als Holz und besser als Plastik”. Aus diesem Grund nutzen die Founder zwar auch diverse Social Media Kanäle und arbeiten mit Influencern zusammen, betonen aber, dass man Bioblo auf Spielemessen und Design-Days in die Hände nehmen muss, um ein Gefühl dafür zu bekommen.


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ready2order, Schweiz
(c) ready2order - Markus Bernhart und Arnold Blüml von ready2order.

Das Wiener Fintech ready2order hat sich seit 2015 auf die Entwicklung modularer Point-of-Sale- und Payment-Anwendungen für kleine Unternehmen spezialisiert und zählte im Vorjahr bereits über 10.000 Firmen in Deutschland und Österreich zu seinen Kunden. Nun aber wird die Kassensoftware des Fintechs auch gezielt in der Schweiz angeboten, um den Bedürfnissen von kleinen Unternehmen in Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungssektor gerecht zu werden, wie es heißt.

ready2order: Schweiz als Ausgangspunkt

“Die Schweiz war für uns immer ein interessanter Markt”, erklärt ready2order CEO Markus Bernhart. “Trotz fehlendem Marketing haben wir bereits eine dreistellige Zahl an Kunden gewinnen können. Dies zeigt klar, dass es den Bedarf gibt und es ist für uns auch der richtige Zeitpunkt, unsere Präsenz im Markt auszubauen und unsere Kassenlösung offiziell anzubieten. Zudem sehen wir die Schweiz durch ihre Mehrsprachigkeit als perfekten Ausgangspunkt für eine Expansion in weitere europäische Länder.”

Zuchetti-Exit 2023

Eine wichtige Rolle bei der Expansion spielt die Unterstützung durch die Zucchetti-Gruppe, zu der ready2order seit Juli 2023 gehört – brutkasten berichete.

“Zucchetti ist bereits seit vielen Jahren mit der Kassensoftware TCPOS in der Schweiz vertreten und kennt den Markt sehr gut. Diese Erfahrung und das starke Partnernetzwerk vor Ort sind für uns von großem Vorteil”, so Bernhart weiter. Zudem würden sich durch die Synergien innerhalb der Gruppe zusätzliche Möglichkeiten eröffnen: „Als Zucchetti-Gruppe können wir verschiedene Kassensysteme für unterschiedliche Kundensegmente anbieten, was uns hilft, neue Marktchancen gemeinsam zu nutzen.”

ready2order: Zunächst nur Deutsch und Englisch

Zu Beginn wird sich ready2order auf die deutschsprachige Schweiz konzentrieren. “Unser Kassensystem unterstützt mehrere Sprachen, aber um den Markteintritt zu vereinfachen, setzen wir zunächst auf Deutsch und Englisch. Diese Region bietet uns operative Synergien, die den Start erleichtern”, erklärt Chief Growth Officer Arnold Blüml.

Die langfristigen Ziele von ready2order in der Schweiz sind für Blüml klar: “Als Innovationsführer möchten wir in den nächsten Jahren einen signifikanten Marktanteil erreichen”, sagt er. “Dabei spielt neben der Kundenzahl vor allem die Kundenzufriedenheit eine zentrale Rolle, die wir kontinuierlich messen werden.”

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