06.04.2021

Raus aus dem Covid-19-Teufelskreis!

In seiner aktuellen Kolumne beschäftigt sich Mic Hirschbrich mit der NoCovid-Strategie zur Bekämpfung der Pandemie und geht der Frage nach, warum Österreich diese bislang noch nicht verfolgt hat.
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NoCovid
(c) AdobeStock

Wir sind die negativen Nachrichten bezüglich der Pandemie irgendwie schon gewohnt. Aber die letzte Meldung von der Virologin Dorothee von Laer hat die vorangegangenen fast noch getoppt. Sie warnt vor einer Corona-Welle im Herbst, gegen die unsere Impfungen womöglich nicht mehr wirken könnten.

Zweifelsfrei sehen wir aber jetzt mal Licht am Ende des Tunnels. Auch wenn wir in der EU nicht Weltspitze beim Impf-Tempo waren, in den kommenden drei Monaten dürfte sich wegen der höheren Durchimpfungsraten die Situation deutlich entspannen. Wir werden wieder mehr Freiheiten leben, unbeschwerter arbeiten, unsere Liebsten treffen, einkaufen sowie auf Urlaub fahren können. Der Sommer wird obendrein dabei helfen.

Doch wie nachhaltig wird diese Besserung sein und was würde es brauchen, damit wir auch danach nicht wieder zurück müssen in einen landesweiten Lockdown, sollte es diese Mutationen tatsächlich geben?

Internationale Experten warnen vor Mutationen, vor denen die heutigen Impfungen nicht mehr schützen werden

Meine Hoffnung war, dass von Laer mit ihrer Einschätzung falsch läge und die Impfungen uns eine deutlich längere Verschnaufpause verschaffen würden.

Führende Forscher und Epidemiologen aus 28 Ländern haben aber zumindest eine ähnlich klingende, zeitlich aber nicht ganz so pessimistische, Warnung publiziert. Zwei Drittel der befragten 77 Top-Virologen vertreten demnach die Ansicht, die jetzige Impf-Generation wäre in spätestens einem Jahr oder darunter, mehrheitlich nicht mehr ausreichend geschützt. Je mehr nämlich das Virus (aufgrund der dann vorherrschenden Bewegungsfreiheiten, Anm. Autor) zirkuliere, desto wahrscheinlicher würden Virus-Mutationen und -Varianten, gegen die die bisherigen Impfungen wirkungslos seien, so die Experten von John Hopkins, Yale, Cambridge und anderen Top-Universitäten. Die Allianz macht zudem darauf aufmerksam, dass es kurzsichtig sei, die reichen Länder besonders rasch zu impfen und die Entwicklungsländer außen vor zu lassen, denn Viren würden sich dort wie da mutieren und verbreiten und nicht an Grenzen halt machen. Eine flächendeckende Impf-Strategie sei deutlich effektiver.
Aber wie könnte, abseits der dann ohnehin laufend nötigen Impf-Auffrischungen, eine nachhaltige Strategie gegen diese Pandemie aussehen, eine die uns nie wieder flächendeckend derart einschränken muss?

NoCovid als Ausweg?

Die Politikwissenschaftlerin und Journalistin Corinna Milborn rief kürzlich dazu auf, über eine NoCovid-Strategie nachzudenken. Es sei zu kurzsichtig, nur den Kollaps des Gesundheitssystems im Auge zu haben. Neuseeland, Südkorea, Vietnam u.a. würden heute bereits zeigen, dass Länder mit sehr harten und zielgerichteten Lockdowns (sobald Fälle auftreten) ihrer Bevölkerung sehr viel mehr Freiheit gewähren können, als wir. Sie beschreibt zudem einen 3-Punkte-Plan, wie eine solche Strategie aussehen könnte.

ZeroCovid, NoCovid. Worin besteht der Unterschied?
Weil diese ähnlich klingenden Begriffe manchmal vertauscht werden, anbei eine kurze Einordnung.

ZeroCovid“ ist laut Wikipedia eine „kapitalismuskritische Kampagne“, die versucht, durch einen „solidarischen Shutdown“ die 7-Tages Inzidenz in europäischen Ländern auf null zu drücken. Die Kampagne wird von Wissenschaftlern, Ärzten und Pflegekräften, Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen, Künstlern, Journalisten und anderen Einzelpersonen unterstützt. Der mit dem Thema befasste Journalist der Süddeutschen Zeitung, Nikolaus Piper, sieht darin aber reines Wunschdenken und zieht, auch aufgrund der geforderten Radikalität der Strategie, Parallelen zum autoritären Venezuela.

NoCovid“ gilt wiederum als „interdisziplinäre“ Strategie, mit einem durchaus vergleichbaren Ziel, jedoch weniger harten und realistischeren Maßnahmen. Die Strategie sieht vor, zunächst sehr rasch mit den Infektionen ganz runter zu kommen. Die Gegenden, in denen das gelungen ist, werden dann zu „Grünen Zonen“ erklärt, in denen die Menschen nach einer Beobachtungsphase zur Normalität zurückkehren können. Dort gibt es keine Masken mehr sowie offene Geschäfte, Restaurants, Kinos usw. Die Idee ist, dass sich die grünen Zonen immer weiter ausdehnen und zunehmen, bis überall wieder völlige Normalität herrscht.
Die renommierte Ärztezeitung zum Beispiel bezeichnet sie als legitimen „Ausweg aus dem Stotter-Lockdown“ und zitiert eine Umfrage, die sogar eine Bevölkerungsmehrheit hinter dieser Idee sieht. Zusätzlich zeigen die Länder, die diese Strategie erfolgreich einsetzen, dass diese ein gutes „Tracking und Tracing“ braucht und dafür digitale Tools am besten geeignet sind.

Welche Optionen haben wir?

Wenn wir die obigen Befunde zusammenfassen, scheinen unsere Alternativen begrenzt zu sein. Entweder wir hoffen darauf, dass die Impfhersteller gewaltig an Tempo, Adaptionsfähigkeit und Produktionsressourcen zulegen und uns erlauben, die jetzige Strategie fortzusetzen. Sollten die oben beschriebenen Mutationen ausbleiben oder sich gut kontrollieren lassen, wäre dies ein gangbarer Weg.

Oder die zitierten Forscher behalten recht und die Mutationen zwingen uns früher in die Knie. Der Lockdown-Teufelskreis würde dann von vorne beginnen. In dem Fall wäre die NoCovid-Strategie der deutlich bessere Weg (gewesen). Denn spätestens dann könnte niemand mehr argumentieren, dass NoCovid schädlicher für die Wirtschaft sei als die jetzige Strategie.

Würden die ÖsterreicherInnen bei „NoCovid“ mitmachen?

Wieso wir NoCovid bisher in der EU und Österreich nicht verfolgt haben, dürfte neben geographischen und ökonomischen Gründen auch am Stimmungsparameter liegen. Die Menschen sind Corona- und (verständlicherweise) Maßnahmen-müde. Und wie wir vor einigen Monaten in dieser Kolumne analysierten (lesen Sie hier: „Corona auch digital bezwingen“, haben sie wenig Vertrauen in digitale (staatliche) Technologie. Das unterscheidet uns von asiatischen Gesellschaften. Das breit eingesetzte digitale „Tracking und Tracing“ ist aber ein fester Bestandteil einer funktionierenden NoCovid-Strategie.

Dennoch, zusammen mit einer hohen Durchimpfungsrate – wäre NoCovid einfacher und schonender zu implementieren und ein Garant für nachhaltige Freiheit, jedenfalls für die Mehrheit der Menschen. Und notfalls regional kurz und hart reagieren, wenn wir alle die Freiheit wieder gewohnt sein werden und die Wirtschaft wieder brummt, erscheint einfacher als dann erneut nationale Lockdowns durchzusetzen. Auch kostenseitig und psychisch wäre NoCovid um vieles besser.

Am Ende hätten wir mit NoCovid auch ein Jahrhundertbeispiel dafür, wie „europäische Technologie den Menschen den Weg in die Freiheit ebnet“. Und das wäre doch mal eine Headline ganz nach unserem Geschmack!


Zum Autor

Mic Hirschbrich ist CEO des KI-Unternehmens Apollo.AI, beriet führende Politiker in digitalen Fragen und leitete den digitalen Think-Tank von Sebastian Kurz. Seine beruflichen Aufenthalte in Südostasien, Indien und den USA haben ihn nachhaltig geprägt und dazu gebracht, die eigene Sichtweise stets erweitern zu wollen. Im Jahr 2018 veröffentlichte Hirschbrich das Buch „Schöne Neue Welt 4.0 – Chancen und Risiken der Vierten Industriellen Revolution“, in dem er sich unter anderem mit den gesellschaftspolitischen Implikationen durch künstliche Intelligenz auseinandersetzt.

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© Wirtschaftsagentur Wien | Karin Hackl

Wien hat sich längst einen Namen als pulsierende Kulturmetropole gemacht. Doch die Stadt kann mehr als historische Pracht und erstklassige Lebensqualität bieten: Mit der ViennaUP hat die Wirtschaftsagentur Wien über die letzten Jahre ein dynamisches, dezentrales Startup-Festival geschaffen, das junge Unternehmen aus aller Welt zusammenbringt und ihnen die Chance eröffnet, wertvolle Kontakte zu knüpfen. Letztes Jahr besuchten über 15.000 Teilnehmer:innen aus 90 Nationen das Startup-Festival (brutkasten berichtete).

ViennaUP setzt wieder auf Vielfalt

Die ViennaUP versteht sich als dezentrales Startup-Festival, das über mehrere Tage hinweg in ganz Wien stattfindet. Statt sich auf eine einzige Location zu beschränken, verteilen sich Pitches, Konferenzen, Workshops, Networking-Sessions und Panel-Diskussionen über unterschiedliche Veranstaltungsorte in der gesamten Stadt. Wer durch das bunte Programm streift, merkt schnell: Die Eventvielfalt ist groß – und genau darin liegt die besondere Stärke. Jede und jeder kann sich individuell das Passende aussuchen, um Kontakte zu knüpfen, sich inspirieren zu lassen oder schlicht neue Perspektiven zu gewinnen.

So unterschiedlich die Formate sind, so einheitlich ist das Ziel: Gründungsinteressierte, Startups, Investorinnen und Investoren, Talente sowie Kooperationspartner sollen zielgenau zusammenfinden und voneinander profitieren. Wien beweist damit einmal mehr, dass hier nicht nur Tradition, sondern vor allem ein kreatives, modernes Zukunftsdenken zu Hause ist.

„Minimist“ – KI-gestützte Effizienz für Secondhand-Shops

Ein Paradebeispiel für die internationale Anziehungskraft der ViennaUP ist Stephan Hofmann, Gründer des Wiener Startups Minimist. Geboren mit Wiener Wurzeln in Neuseeland, hat er bereits in Schweden und den USA gelebt, bevor er sich in Wien niederließ, um seine Geschäftsidee voranzutreiben. „Von Anfang an wollten wir nicht nur in Österreich präsent sein“, betont Hofmann im Gespräch mit brutkasten. „Wir haben internationale Kundinnen und Kunden im Blick und bauen ein global skalierbares Software-as-a-Service-Produkt auf.“

(c) Minimist

Doch was genau macht Minimist? Das Startup entwickelt eine KI-basierte Plattform, die besonders den Secondhand-Sektor revolutionieren will. Mithilfe intelligenter Bilderkennungstechnologie lassen sich Kleidungsstücke und andere Produkte automatisiert erkennen, kategorisieren und sogar textlich beschreiben. Dadurch sparen Verkäufer:innen – egal ob in Secondhand-Shops, Wohltätigkeitsorganisationen oder private Nutzer:innen auf Vinted & Co. – enorm viel Zeit (brutkasten berichtete).

Dass Wien hierfür eine solide Basis bietet, zeigten nicht zuletzt die Erfolge während seiner ersten Teilnahme an der ViennaUP. Gleich bei einem der Programmpunkte lernte Hofmann seinen ersten Business Angel, Sebastian Sessler, kennen, der gemeinsam mit weiteren Investor:innen in Minimist investierte. „Ich habe gepitcht, Leute waren interessiert, und plötzlich standen wir mitten in konkreten Gesprächen über eine Investition“, erinnert er sich.

Rückblick: Vom Entdecken zum Durchstarten

Der Grundstein dieser Erfolgsgeschichte wurde 2024 bei Events wie dem Inside-Out-Summit gelegt – einem der vielen Programmpunkte im Rahmen der ViennaUP. Dort hatte Minimist die Gelegenheit, sich zu präsentieren, während Investor:innen und Branchenexpert:innen gezielt nach vielversprechenden Ideen Ausschau hielten. Die „immer offene Tür“ ist laut Hofmann das größte Plus der ViennaUP. „Wenn man mit einer guten Geschichte anreist und bereit ist, mit möglichst vielen Menschen zu sprechen, entstehen fast immer spannende Gelegenheiten“, erklärt er.

Inzwischen ist Minimists Plattform live und verzeichnet erste Kund:innen, die damit ihre Artikel effizient online stellen. „Wir sind zwar ein österreichisches Unternehmen, aber wir denken von Tag eins global“, fasst Stephan zusammen. Erst Anfang April schloss sich zudem Uptraded-Founderin Anna Greil dem Startup als Co-Founderin an (brutkasten berichtete).

„Fermentful“ aus Lettland nutzte ViennaUP

Dass das Wiener Startup-Ökosystem längst nicht nur Wiener Startups begeistert, zeigt auch Anda Penka aus Riga, Co-Founderin von Fermentful. Das Unternehmen hat sich auf fermentierte Buchweizen-Drinks spezialisiert – eine gesunde, vegane und glutenfreie Alternative, die zugleich umweltfreundlich produziert wird. Ziel ist, das volle Potenzial der Buchweizenpflanze auszuschöpfen und ein nährstoffreiches Getränk zu kreieren, das in Lettland bereits sehr erfolgreich vertrieben wird. Mittlerweile ist Fermentful sogar in Billa-Plus-Filialen in ganz Österreich erhältlich – ein wichtiger Schritt, um den österreichischen Markt zu erschließen.

(c) Fermentful

Penka war Teil des Vienna Startup Package 2024 und nutzte diesen Aufenthalt, um das riesige Ökosystem kennenzulernen. „Letztes Jahr habe ich bei Impact Days in der Hofburg, den Coffee House Sessions, dem Connect Day sowie bei Lead Today. Shape Tomorrow mitgemacht. Es war toll, gleich an mehreren Orten und Formaten teilzunehmen.“ Dieses Jahr legt sie noch eine Schippe drauf: „Wir planen, beim INSIDE OUT Summit, dem CEE Innovation Forum und ‚Venture Built by HiQ Connect‘ dabei zu sein.

(c) Fermentful

Außerdem gibt es am Karlsplatz, der ViennaUP-Homebase, eine Fermentful-Präsentation und Verkostung. Diese findet am 12. Mai von 18 bis 20 Uhr statt. „Wir freuen uns, unsere Produkte diesmal in Wien vorzustellen und die großartige FoodTech-Community kennenzulernen“, erklärt Penka.


Tipp der Redaktion:

Die Homebase am Karlsplatz ist der zentrale Meeting-Spot von ViennaUP und bietet dir inmitten des pulsierenden Stadtlebens eine entspannte Networking-Oase. Unter schattigen Bäumen mit Blick auf die imposante Karlskirche kannst du hier neue Kontakte knüpfen und die Wiener Lebensart hautnah erleben. Zudem wird es in diesem Jahr auch wieder die beliebten Coffee House Session geben. Mehr darüber könnt ihr hier erfahren.

© Wirtschaftsagentur Wien | Philipp Lipiarski

Der Vienna Planet Fund Brunch

Nach dem erfolgreichen Debüt 2024 ist Minimist bei der ViennaUP 2025 nun als Role Model mit an Bord. Insbesondere beim Vienna Planet Fund Brunch – einem Programmteil, der von der Wirtschaftsagentur Wien initiiert wird – soll gezeigt werden, wie Startups mit Nachhaltigkeitsfokus erfolgreich agieren können. „Wir sprechen auf Panels darüber, wie sich Impact-Initiativen finanzieren lassen und welche Hürden es bei zirkulären Geschäftsmodellen gibt“, so Hofmann. „Wien ist dafür ideal: Die Stadt hat ein klares Bekenntnis zu nachhaltiger Innovation.“

Netzwerken leicht gemacht: So kann man die ViennaUP für sich nutzen

Sowohl Hofmann als auch Penka heben das dezentrale Konzept der ViennaUP als großen Vorteil hervor. „Man entdeckt dabei nicht nur die verschiedenen Schauplätze, sondern vor allem eine beeindruckende Vielfalt an Formaten“, sagt Penka. „Von Pitches über Workshops bis hin zu abendlichen Get-togethers ist für jede Phase eines jungen Unternehmens etwas dabei. Wer offen ist, sich einzubringen und mit möglichst vielen Leuten ins Gespräch zu kommen, kann enorm profitieren.“

Hofmann empfiehlt insbesondere, sich einen gut strukturierten Event-Kalender zu erstellen: „Vorab planen, wo man pitchen oder ausstellen will, und gezielt auf potenzielle Investor:innen oder Kooperationspartner:innen zugehen. Und noch ein Tipp vom Gründer: Eine Live-Demo – selbst eine kurze – kann den Unterschied machen. Was man visuell zeigt, bleibt länger in Erinnerung.“

Internationales Mindset trifft Wiener Charme

Als dezentrales, aber dennoch lockeres Festival bietet die ViennaUP eine Plattform, auf der Hightech- und Impact-Initiativen, AI-Startups, FoodTech-Unternehmen, Investoren und Corporates ohne steife Messestimmung zusammenkommen können. „Das ist nicht vergleichbar mit den riesigen Konferenzen wie Slush“, meint Stephan. „Die ViennaUP ist familärer, verteilt sich über mehrere Tage und mehrere Locations. Das hat den Vorteil, dass man nicht komplett erschöpft wird wie bei einer gigantischen Messe.“

Für Gründer:innen, die mit dem Gedanken spielen, Wien näher kennenzulernen, ist die ViennaUP ein idealer Einstieg. „Man spürt den Tatendrang förmlich in der Luft“, so Penka. „Ich freue mich vor allem darauf, unser Netzwerk zu festigen und neue Impulse für unsere Produktentwicklung einzusammeln.“

Jetzt über ViennaUP informieren und rechtzeitig Teilnahme planen

Egal, ob du gerade auf der Suche nach Investments, Business Angels, KooperationspartnerInnen oder einfach nach inspirierendem Austausch bist – die ViennaUP ist ein absolutes Must-Go-Event im europäischen Startup-Kalender. Plane jetzt rechtzeitig deine Teilnahme. Alle Infos dazu findest du hier.

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