13.06.2024
KUNDENZUWACHS

Wiener Startup nista.io gewinnt über 100 Jahre alten Schotter-Riesen als Kunde

Die Energiewende liegt nicht nur in Verbraucherhänden. Gerade Großunternehmen können mit Energiespar- und Effizienzmaßnahmen Einiges für das Klima tun. So auch die 1918 gegründete Hengl Gruppe, die künftig auf die Lösung des Wiener EnergyTech-Startups nista.io setzt.
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Hubert Wimmer (Geschäftsführer Hengl Energy GmbH) und Benjamin Mörzinger (CCO nista)- © nista

Es betreibt Steinbruch- und Granitschotterwerke, es recycelt Baustoffe und erzeugt Mischgüter rund um Asphalt, Kalk, Gipsstein und Frischbeton. Die Rede ist vom Rohstoff-, Bau- und Recyclingunternehmen Hengl mit Hauptsitz im niederösterreichischen Limberg.

Die Hengl Gruppe wurde 1918 als Schotterwerk gegründet und über die Jahre mit weiteren Geschäftsfeldern erweitert. Heute werden in den fünf Werken jährlich über 1,5 Millionen Tonnen Felsgestein zu Wasserbausteinen, Schotter, Edelsplitten, Sanden und Unterbaumaterialien verarbeitet.

Um den Energieverbrauch in allen seiner fünf Werke zu optimieren und damit verbundene Kosten zu senken, nutzt Hengl ab sofort die KI-gestützte Software des Wiener EnergyTechs nista.io.

Energieeinsparung von bis zu 20 Prozent

Die Gründung des Startups erfolgte 2020 von Umwelt-Technologin und Ressourcen-Managerin Anna Pölzl sowie von Maschinenbauer Benjamin Mörzinger und von Informatiker Markus Hoffmann. Das Startup entwickelte eine Software, die Energiedaten regelmäßig in umsetzbare Aufgaben verwandelt. Sie soll die Energiekosten von Kunden – darunter seit Kurzem auch Hengl – um bis zu 20 Prozent pro Jahr verringern.

Wie das EnergyTech selbst schreibt, macht es “Einsparpotenziale sichtbar und hilft so, CO2-Emissionen langfristig zu verringern.” Kurzum: Die Datenanalyse-Software von nista.io optimiert mithilfe von künstlicher Intelligenz und Sensordaten den Energieverbrauch von Betrieben.

Das Projektteam (c) nista.io

Gratisversion für Unternehmen

Im April des Vorjahres folgte der nächste Meilenstein: Die Energiespar-Software gibt es seither auch als Gratisversion – um Kundenunternehmen den Einstieg in das Energiesparen zu erleichtern. Damit wollte man vor allem kleineren und mittleren Unternehmen einen niederschwelligen Zugang zum Energiespar-Tool bieten, hieß es.

Erst vor drei Wochen gewann das Startup den Digital Impuls Award 2024 in der Sonderkategorie Nachhaltigkeit – im Rennen gegen über 100 weitere Digitalisierungsprojekte Österreichs.

Neuer Kunde will Vorreiter in Rohstoffbranche werden

Die B2B-Strategie des Wiener Startups trägt Früchte: nista.io angelte sich nun das Großunternehmen Hengl Mineral. Mit der softwarebasierten Energieanalyse will es zu einem Vorreiter in puncto Dekarbonisierung der Rohstoffbranche werden, heißt es. Im Hinblick auf Energieverbrauch und dessen Optimierung gemanagt werden fortan alle Hengl-Standorte in Österreich.

“Durch die Förderung für die Einführung eines Energiemanagements und die darauffolgenden Einsparungen in den Energiekosten ist diese Entscheidung eine einfache”, begründet Hubert Wimmer von Hengl Energy die Entscheidung für das digitale Energiemanagement.

Daten nutzbar machen

Rund 70 Prozent der bisher über Sensoren generierten Daten würden nicht zu Analyse- und Optimierungszwecken genutzt werden. Dies wolle man nun ändern: “Wir nehmen alle schon vorhandenen Daten, unsere Künstliche Intelligenz analysiert diese und alarmiert, sobald Auffälligkeiten auftreten”, erklärt Co-Founder Mörzinger von nista.io, der vor seiner Startup-Karriere am AIT (Austrian Institute of Technology) und an der TU Wien forschte.

Unternehmensweit will Hengl damit seinenn Energieverbrauch optimieren: “Durch die konkreten Maßnahmen von nista kommen wir direkt in die Umsetzung und schaffen es dadurch, Energieflüsse in den Gesteinsproduktionsanlagen gezielt zu lenken und unsere Kosten zu senken”, sagt Hubert Wimmer von Hengl Energy.

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Das Führungsteam: (v.l.n.r.) Fabian Braun, Morten Lave und Richi Rozas | (c) joyned

Mikrofone, Lautsprecher und Mischpulte müssen bei Veranstaltungen reibungslos zusammenarbeiten. Bei herkömmlichen Setups mit vielen Kabeln gibt es oft Signalprobleme und Verzögerungen. Das Innsbrucker Startup Joyned bietet hierfür eine Lösung: Mit ihrer Echtzeit-Netzwerktechnologie können alle Geräte über ein einziges IT-Netzwerk verbunden werden. Das soll die Einrichtung einfacher machen und für einen synchronen Sound sorgen.

Morten Lave als neuer CTO

Am Montag gab Joyned nun die Ernennung von Morten Lave zum neuen Chief Technology Officer (CTO) bekannt. Er weitert somit das bestehende Führungsteam rund um die beiden Co-Founder und Fabian Braun und Richi Rozas. Morten Lave blickt laut Joyned auf eine “lange Karriere in der Audiobranche” zurück und verfügt über Expertise in den Bereichen digitale Signalverarbeitung, Software-Entwicklung und digitale Hardwaresysteme.

Unter anderem war er CEO des kanadischen Unternehmens TC Applied Technlogies, das sich auf den Verkauf von Halbleitern für digitale Signalverarbeitung und Unterhaltungselektronik spezialisiert hat. Künftig soll sich Lave bei Joyned auf die Entwicklung neuer Audio-Netzwerklösungen konzentrieren. Als Bereiche werden die Musikproduktion, Live-Events oder Rundfunk genannt.

“Der Weg in die Audiozukunft führt über hochwertige vernetzte Systeme – und das in einer Vielzahl von Branchen”, so Morten Lave. Und er merkt an: “Joyned ist ein Vorreiter auf diesem Gebiet und liefert skalierbare, flexible Lösungen, mit denen Audio-Profis überall herausragende Ergebnisse erzielen können – ganz gleich, ob im Studio oder auf einem Live-Event.”

Aufnahme in Soundtech Accelerator

Zudem wurde Joyned als nur eines von fünf Startups weltweit in den Soundtech Accelerator aufgenommen, wie das Unternehmen ebenfalls am Montag bekannt gab. Das Programm wurde von Soundinvest ins Leben gerufen. SoundInvest ist ein Venture-Capital-Unternehmen aus Dänemark, das sich auf SoundTech spezialisiert hat und in Startups investiert, die Lösungen im Bereich Sound und Audio entwickeln.


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