nista.io entwickelt Energiespar-Tool für Privathaushalte & geht bei Finanzierung neue Wege
Mit dem Energy Coach möchte das Wiener Startup nista.io privaten Haushalten künftig helfen, ihren Energieverbrauch transparent zu tracken und regelmäßig zu senken. Für die Entwicklung des Tools greift das Startup nun auf eine neue Finanzierungsform zurück.
Anmerkung der Redaktion (27.02.2025): „nista konzentriert sich mittlerweile vollständig auf den B2B-Sektor und die Industrie. Die B2C-App, der Energy Coach, wird nicht mehr angeboten.“
Die Energiekrise erfordert rasches Handeln, davon ist auch Anna Pölzl, Co-Founderin des Energy-Startups nista.io, überzeugt. Das Startup – zuvor gnista.io – hat eine Datenanalysesoftware entwickelt, die mithilfe von künstlicher Intelligenz und Sensordaten den Energieverbrauch von Betrieben analysiert und stetig optimiert. Bislang ist nista.io schon im B2B-Bereich aktiv und bietet für Unternehmen die Energieeffizienz-Software im Abo-Modell an. Aufgrund der aktuellen Energiekrise erhielt das Startup in den letzten Monaten immer mehr Anfragen, warum das Tool nicht auch für private Haushalte zur Verfügung gestellt wird, wie Pölzl erläutert. Kurzerhand entschloss sich das Startup, den Energy Coach zu entwickeln. Dabei handelt es sich um eine App, die Endverbraucher:innen dabei hilft, ihren Stromverbrauch in den eigenen vier Wänden zu tracken und zu senken.
nista.io startet “Corporate Kickstarter Kampagne”
Für den finalen Rollout des Energy Coaches benötigt das Startup jedoch zusätzliche Ressourcen. Die Gründerin beziffert den Betrag auf rund eine Million Euro. Zwar würde schon das Konzept stehen, für die Finalisierung bedarf es jedoch weiterer Mitarbeiter:innen. Im Zuge der Vorfinanzierung möchte das Startup nun einen neuen Weg einschlagen und setzte dafür eine Art Corporate Kickstarter Kampagne auf. Die Idee dahinter: Größere Unternehmen, wie Energie- oder Mobilfunkanbieter, erwerben Tickets in der Höhe von 70.000, 150.000 oder 500.000 Euro und können das Tool im Gegenzug über ein B2B2C-Modell ihren eigenen Endkund:innen anbieten.
Positionierung im Customer-Engagement
Zudem werden die Unternehmen im Rahmen ihrer Vorfinanzierung an der finalen Entwicklung des Energy Coach beteiligt und erhalten beispielsweise einen Sitz im Product-Advisory-Board. Darüber hinaus können sich die teilnehmenden Unternehmen im Bereich des Customer-Engagement positionieren. Dabei handelt es sich um einen Geschäftsbereich, für den größere Unternehmen jährlich bis zu sieben Prozent ihres Umsatzes ausgeben, wie Pölzl betont.
Mit der neuen Form der Finanzierung wolle man zudem auch einen neuen Weg einschlagen, den es hierzulande noch nicht gibt – nämlich die Vorfinanzierung von Projekten durch Unternehmen. “Um unser B2B-Geschäft am Laufen zu halten, aber trotzdem den Energy Coach einzuführen, suchen wir daher First Mover, die sich uns jetzt anschließen”, so Pölzl. Interessierte Unternehmen können sich melden.
Launch soll noch vor Weihnachten erfolgen
Sofern alles nach Plan verläuft, soll der Energy Coach noch vor Weihnachten gelauncht werden. Das Tool funktioniert laut Pölzl wie ein Health-Tracker, nur halt für den eigenen Energieverbrauch. Über die App sollen Endnutzer:innen beispielsweise einen Überblick über den eigenen Energieverbrauch der angeschlossenen Geräte erhalten – angefangen von der Waschmaschine über den Geschirrspüler bis hin zum Kühlschrank. Zudem soll es auch eine Alarmfunktion geben, die auf Abweichungen und überdurchschnittlichen Energieverbrauch aufmerksam macht. Benchmarks wiederum sollen dabei helfen, den Energieverbrauch mit anderen zu vergleichen.
Zelltherapie als Schlüsseltechnologie: Wie AOP Health Europas Gesundheitszukunft mitgestaltet
Beim „Building Bridges“-Event von AOP Health in Wien stand im Fokus, welche Chancen Zell- und Stammzelltherapien für Patient:innen, Forschung und den Standort Europa bieten. Die Diskussion zeigte, wie neue biomedizinische Ansätze medizinische Versorgung, Innovation und wirtschaftliche Stärke zugleich fördern können.
Zelltherapie als Schlüsseltechnologie: Wie AOP Health Europas Gesundheitszukunft mitgestaltet
Beim „Building Bridges“-Event von AOP Health in Wien stand im Fokus, welche Chancen Zell- und Stammzelltherapien für Patient:innen, Forschung und den Standort Europa bieten. Die Diskussion zeigte, wie neue biomedizinische Ansätze medizinische Versorgung, Innovation und wirtschaftliche Stärke zugleich fördern können.
AOP Health CEO Martin Steinhart im Rahmen des „Building Bridges“-Events in Wien | (c) AOP Health/APA-Fotoservice/Leitner
Europa steht an der Schwelle zu einer neuen Ära der Medizin. Zell- und Stammzelltherapien entwickeln sich rasant weiter und eröffnen neue Optionen für Patient:innen, für die es bislang nur wenige Behandlungsmöglichkeiten gab.
Gleichzeitig gelten sie als Schlüsseltechnologie in einer Zeit, in der Gesundheitsversorgung, Forschung und industrielle Wertschöpfung zunehmend globalen Abhängigkeiten ausgesetzt sind. Mit ihrer konsequenten Weiterentwicklung kann Europa technologische Führungsstärke aufbauen, den Standort sichern und die Versorgung seiner Patient:innen nachhaltig gewährleisten.
Zu den Unternehmen, die diese Entwicklung aktiv vorantreiben, zählt AOP Health. Der Wiener Pharmakonzern hat sich auf seltene und komplexe Krankheiten spezialisiert – und positioniert sich damit als einer der europäischen Pioniere in diesem hochspezialisierten Feld.
Pionierarbeit aus Wien
AOP Health wurde 1996 gegründet und zählt heute zu den wachstumsstärksten Life-Sciences-Unternehmen Österreichs. Rund die Hälfte der über 700 europäischen Mitarbeiter:innen arbeitet in Wien, dem Sitz der internationalen Zentrale. 2024 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von mehr als 300 Millionen Euro und wuchs in den vergangenen Jahren im Schnitt um rund 30 Prozent pro Jahr.
AOP-Health-CEO Dr. Martin Steinhart (links) und das Panel im Rahmen des „Building Bridges“-Events in Wien | (c) AOP Health/APA-Fotoservice/Leitner
Mit dieser Entwicklung verbindet AOP Health eine klare Mission: Erkrankungen adressieren, bei denen die therapeutischen Optionen begrenzt sind. Das Unternehmen entwickelt Therapien für Krankheitsbilder, die zu selten sind, um im Fokus großer Pharmakonzerne zu stehen – und trägt damit unmittelbar zur Sicherung des Forschungs- und Wirtschaftsstandorts Österreich und Europa bei.
Bei einer Diskussionsrunde im Rahmen des „Building Bridges“-Events in Wien machte AOP Health-CEO Dr. Martin Steinhart deutlich, dass Zelltherapien „die Art und Weise verändern, wie wir über Medizin denken“. Es gehe darum, „vom Behandeln von Symptomen zum Wiederherstellen von Gesundheit zu kommen“. Für Europa biete dieses Feld „eine große Chance, Exzellenz in Forschung, Entwicklung und Produktion aufzubauen und diese in zugängliche Behandlungen für Patient:innen zu übersetzen“.
Strategische Allianz mit RHEACELL
Wie diese Vision in der Praxis aussieht, zeigt die strategische Allianz mit dem deutschen biopharmazeutischen Unternehmen RHEACELL, das auf die Erforschung und Entwicklung von Stammzelltherapien spezialisiert ist. Ziel der Partnerschaft ist es, Patient:innen mit Epidermolysis bullosa („Schmetterlingskinder“) und therapieresistenten chronisch venösen Beinwunden (CVU) Zugang zu innovativen Zelltherapien zu ermöglichen – zwei Erkrankungen, für die es bisher kaum Behandlungsoptionen gibt.
RHEACELL nutzt dafür spezielle Stammzellen, die Entzündungen bremsen und die Regeneration von beschädigtem Gewebe anregen können. Diese „lebenden Medikamente“ können die Heilung von inneren und äußeren Wunden anregen und gelten als einer der vielversprechendsten Ansätze in der regenerativen Medizin. Zwei dieser Therapien befinden sich bereits in der klinischen Phase 3, ein erster Zulassungsantrag bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) ist für 2026 geplant.
RHEACELL-CEO Dr. Christoph Ganss |(c) AOP Health/APA-Fotoservice/Leitner
RHEACELL-CEO Dr. Christoph Ganss sprach bei der Veranstaltung von „der nächsten Grenze der Medizin“ und betonte, dass Zelltherapien „das Potenzial haben, Leben grundlegend zu verändern“. Gemeinsam mit AOP Health wolle man dieses neue Feld aus Europa heraus aufbauen „Entscheidend ist, dass wir eine starke europäische Produktionsbasis erhalten – nicht nur, um Patient:innenzugang und Sicherheit zu gewährleisten, sondern auch, um Europas Führungsrolle in Forschung und Innovation zu sichern“, so Dr. Ganss.
Standort Europa im Fokus
Das Thema Standortpolitik zog sich wie ein roter Faden durch die Diskussion. Während globale Lieferketten im Gesundheitswesen zunehmend unter Druck stehen, setzen Unternehmen wie AOP Health bewusst auf Europa. Der Konzern investiert in Forschung, Produktion und Distribution innerhalb der EU – ein Ansatz, der sich nahtlos in die aktuelle Debatte um den „Critical Medicines Act“ (CMA) der Europäischen Kommission einfügt.
Univ.-Prof Dr. Antonia Müller, Expertin für Stamm- und Immunzelltherapien sowie Leiterin der Universitätsklinik für Transfusionsmedizin und Zelltherapie an der Medizinischen Universität Wien betonte, dass Europa bei Zelltherapien nur dann international mithalten könne, wenn Forschung, Produktion und klinische Anwendung enger verzahnt werden. Mit der neuen GMP-Produktionsfacility an der MedUni Wien soll genau diese Lücke geschlossen werden – von der Labormethode bis zur Therapie am Krankenbett. „Wir müssen deutlich schneller werden, sonst wandert die Innovation ab“, sagte Müller. „Zelltherapien dürfen nicht im Labor steckenbleiben, sondern brauchen eine starke industrielle Basis hier in Europa.“
Univ.-Prof Dr. Antonia Müller | (c) AOP Health/APA-Fotoservice/Leitner
Auch Victor Maertens von EUCOPE unterstrich, dass die Zelltherapie-Revolution nur gelingen könne, wenn Europa seine industrielle Basis stärke. „Zelltherapien sind lebende Medikamente, die das Gesundheitswesen revolutionieren können“, sagte er. „Doch ihre Entwicklung und Produktion hängen von einem starken industriellen Fundament ab. Europa muss jetzt handeln – von der Sicherung kritischer Rohstoffe über harmonisierte Zulassungsstandards bis hin zu Investitionen in Fachkräfte und digitalisierte Produktion.“ Innovation müsse, so Maertens weiter, „in Europa bleiben – nicht nur im Labor, sondern auch in der Fertigung, in den Spitälern und letztlich bei den Patient:innen“.
Victor Maertens wurde aus Brüssel zugeschaltet | (c) AOP Health/APA-Fotoservice/Leitner
Damit wird deutlich: Zelltherapien sind nicht nur eine medizinische, sondern auch eine industriepolitische Chance für Europa. Sie schaffen hochqualifizierte Arbeitsplätze, stärken die Versorgungssicherheit und zeigen, wie Standortpolitik und Gesundheitsinnovation Hand in Hand gehen können.
Brücken zwischen Wissenschaft, Politik und Patient:innen
Wie entscheidend dabei das Zusammenspiel aller Akteure ist, betonte Melissa Fellner, Vice President Global Therapeutic Areas bei AOP Health. „Wir konzentrieren uns darauf, hochinnovative Therapien zu Patient:innen mit seltenen und komplexen Erkrankungen zu bringen – dort, wo es bislang keine oder nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten gibt“, sagte sie. Brücken zwischen Patient:innen, Wissenschaft, Politik und Versorgung zu bauen, sei dabei essenziell. „Nur wenn alle zusammenarbeiten, kann das Versprechen der Zelltherapien Realität werden.“
(c) AOP Health/APA-Fotoservice/Leitner
Auch die Patient:innenperspektive war wichtiger Teil der Diskussion. Ernst Leitgeb vom Bundesverband Selbsthilfe Österreich (BVSHOE) erklärte, dass Zelltherapien „neue Chancen und Hoffnung bedeuten, wo es derzeit keine Behandlung gibt.“ Wichtig seien dabei „Transparenz, Einbindung der Betroffenen und klare, einheitliche Standards in ganz Europa“. Nur so könne Vertrauen entstehen, das für die Akzeptanz neuer Therapien unerlässlich sei.
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