25.05.2015

Nie wieder Angst vorm Arzt: HappyMed-Brille lenkt Patienten vor Schmerzen ab

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Das Team von HappyMed, das von Philipp Albrecht und Florian Fischer gegründet wurde.

Ein Indianer kennt keinen Schmerz. Ein altes Sprichwort, dessen Ursprung nicht gänzlich geklärt ist. Wahrscheinlich geht es auf Karl Mays Abenteuerroman “Der Schatz im Silbersee” zurück und soll dazu ermutigen, Schmerzen auszublenden. Denn, wer geht schon gerne zum Arzt? Oft quält man sich lieber mit Fieber oder geschwollener Wange ins Büro, als dass man sich behandeln lässt. Viele Menschen haben sogar große Angst, zum Arzt zu gehen – vor allem Zahnärzte kennen das Problem. Bohrer und Co rufen bei vielen Patienten automatisch ein Angstgefühl hervor. Ganz zu schweigen von den Schmerzen, wenn die Behandlung eines befallenen Zahns erst beginnt.

Philipp Albrecht hat vor rund zwei Jahren selbst erfahren müssen, wie schmerzhaft eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt ist. Er hätte sich damals gewünscht, sich irgendwie von den Schmerzen ablenken zu können. Doch es gab nichts. Kurze Zeit später, hat er HappyMed gegründet. Eine spezielle Brille, die man aufsetzt und vielleicht tatsächlich einen Indianer sieht. Dem Brutkasten beantwortet er, wie HappyMed funktioniert und was er aus den Erfahrungen bis jetzt mitgenommen hat.

Was genau ist HappyMed und wie funktioniert es?

Wir machen für dich den Besuch beim Arzt wieder angenehmer, indem wir dich auf andere Gedanken bringen. Wenn du beim Zahnarzt bist, vor der OP stehst oder auch bei unangenehmen Therapien: Wir lassen den Menschen die negative Umgebung vergessen. Das tun wir, indem wir ihm eine Videobrille aufsetzen über die er Filme ansehen kann. In unserem Programm finden sich auch Dokumentationen, Serien oder beruhigende Naturspaziergänge wieder – alles mögliche. Wir haben ein Videocenter gebaut, dass speziell dem medizinischen Markt angepasst ist, das heißt, es lässt sich innerhalb weniger Sekunden vom Arzt starten. Er muss seine Infrastruktur nicht adaptieren.

Wie funktioniert die Ablenkung vom Schmerz?

Wenn man den Fokus der Aufmerksamkeit verlagert, wird das Schmerzempfinden reduziert. Ein Beispiel: wenn man beim Zahnarzt ist und man sich voll auf die Behandlung des Zahnes konzentriert, ist man viel angespannter, als wenn man quasi in einen Zustand der Meditation oder Hypnose versetzt wird und die eigenen Sensoren woanders hingeschickt werden.

Hast du einen medizinischer Background?

Nein, vielmehr hatte ich vor zwei Jahren eine schmerzhafte Wurzelbehandlung beim Zahnarzt und habe mir damals gewünscht, mich irgendwie ablenken zu können. Die Situation war mir unangenehm: Der Kopf des Arztes war nahe, die Geräusche des Bohrers dröhnten im Ohr, die Behandlung dauerte lange. Dann habe ich die Ärztin gefragt, wieso sie keinen Monitor hat und sie meinte, das sei viel zu aufwändig für sie. Die Installation der Kabel, Computer, die gesamte Infrastruktur, dann das Organisieren der Inhalte, die korrekt lizensiert sein müssen, weil es doch eine kommerzielle Nutzung ist. Kurz: viel zu viel Probleme für den Arzt, aber die Idee sei gut.

Wir haben all diese Probleme mit HappyMed gelöst.

Stichwort! Wer ist das Team dahinter?

Mein Geschäftspartner ist der Florian Fischer. Kennengelernt haben wir uns auf einer Konferenz im deutschen Münster. Damals lebte die Idee bloß in meinem Kopf. Außerdem habe ich damals noch eine andere Firma im Internetdienstleistungsbereich, websafari, gehabt – ich war immer schon selbstständig. Diese habe ich dann Ende 2013 verkauft und mich voll auf HappyMed konzentriert. Unser Startschuss liegt anderthalb Jahre zurück. Seitdem haben wir vom Markt immer wieder die Signale bekommen, dass das Produkt gut ankommt und dass wir dran bleiben müssen. Inzwischen sind wir übrigens 10 Personen, die an HappyMed arbeiten und voll dahinter stehen.

Woran verdient ihr? Eure Marketingstrategie?

Wir verkaufen die Hardware plus eine monatliche Content-Gebühr. Wir haben einige Pilotkunden mit denen wir starten. Wir machen viel über Direktmarketing und Cold Calling. Außerdem setzen wir auf Mundpropaganda und dass Leute uns ihren Ärzten empfehlen.

Welchen Background hast Du? Und welche Learnings hast Du bis jetzt mitgenommen?

Ich habe mit 14 angefangen zu programmieren, bin also irgendwo Technologe -gleichzeitig aber auch Unternehmer.

Ich habe gelernt, dass Hardware extrem schwierig ist: es dauert alles immer viel länger, als man glaubt. Auch das Thema Finanzierung ist langwierig. Man braucht wirklich einen langen Atem und muss ständig bereit sein, zu improvisieren.

Hast du einen Tipp für andere Gründer?

Ja! Arbeite nur an etwas, wenn du wirklich mit Leidenschaft dabei bist und nicht einfach nur wegen der Kohle. Die Leidenschaft gibt dir jeden Tag die nötige Energie daran zu arbeiten. Eine intrinsische Motivation. Das wichtigste, was wir haben, ist unsere Lebenszeit, man sollte sich daher gut überlegen, wo man sie investiert. Sie ist wohl das einzige, was man nicht kaufen kann.

Bist du glücklich?

Ja, sehr. Ich mache genau das, was ich mir wünsche.

Die Vision für HappyMed?

Momentan sind wir noch sehr im Entertainment-Bereich, wollen aber auch in Richtung Therapie gehen. Das heißt, du bekommst eine “Augmented Reality”-Brille aufgsetzt. Wir machen dir dann die Physiotherapie angenehmer, indem wir Game-Elemente integrieren. Wir wollen Leuten nach einem Schlaganfall helfen, wieder sprechen zu lernen – durch unser interaktives Programm, das wir auf die Brille spielen. Unser Ziel ist, dass wir für Wohlbefinden beim Arzt stehen. Dementsprechend auch unser Slogan: “Rethinking Healthcare”

Habt ihr Investoren?

Wir haben uns anderthalb Jahre selbst finanziert, wurden dann auch von INiTS ein wenig gefördert. Das war nicht viel, aber wichtig. Zum Thema Investoren gibt es bald mehr 😉

Danke. 

HappyMed

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Dass man sensible Firmeninformationen besser nicht mit den großen bekannten KI-Sprachmodellen, ChatGPT und Co, verarbeiten sollte, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Und es hat mehrere Anbieter auf den Plan gerufen, die Lösungen mit entsprechendem Datenschutz versprechen – etwa weil das Sprachmodell auf lokalen Servern betrieben wird. Das Linzer Unternehmen schorn.io reiht sich in die Liste dieser Anbieter ein und bietet mit “AI in a box” dennoch eine ungewöhnliche Lösung.

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Das Sprachmodell wird im Angebot des Unternehmens nämlich tatsächlich in einer Box geliefert. Die KI läuft auf einem kleinen Hardware-Device, das sich ins bestehende Netzwerk integrieren lässt, und kann dort komplett offline und lokal, also ausschließlich innerhalb des Intranets, genutzt werden. “Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen, der für eine definierte Anzahl von Benutzer:innen verfügbar ist”, sagt schorn.io-CEO Thomas Schorn. Es sei wortwörtlich “eine KI zum Angreifen”.

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Besonders in Branchen, die sensible Daten verarbeiten, wie Recht, Finanzen und Personalwesen, sei der Offline-Betrieb entscheidend für die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien, argumentiert man bei schorn.io. Zudem sei die Lösung im Vergleich zu umfangreichen Cloud-Lizenzen kostengünstig. Genutzt werden könne sie etwa in den Bereichen Softwareentwicklung, Assistenz und Buchhaltung, Marketing und Kundensupport, Personalmanagement, Projektmanagement, Rechtsberatung und Vertrieb.

“Meeting in der Box” als konkreter Anwendungsfall

Schorn.io nennt dazu einen konkreten Anwendungsfall von “AI in a box”. “Besonderes Beispiel ist die Nutzung als ‘Meeting in der Box’: Die Transkription von vertraulichen Gesprächen in Echtzeit generiert automatische Protokolle und To-Do-Listen, die direkt in bestehende Workflows integriert werden können”, heißt es vom Unternehmen.

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