10.03.2025
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

„Nicht skalierbar“: Erste Reaktionen österreichischer KI-Expert:innen auf Manus AI

Manus AI verspricht, der weltweit erste General AI Agent zu sein. In den vergangenen Tagen hat das Modell einen regelrechten Hype ausgelöst. Was Österreichs Expert:innen zu den Versprechungen sagen.
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Ki-Expert:innen Mic Hirschbrich, Ana Simic und Florian Hasibar | Foto: Mic Hirschbrich, Yvonne Fetz, Gloria Krenn

Seit vergangenem Donnerstag ist eine Beta-Version von Manus AI online. Dahinter steckt das chinesische Unternehmen The Butterfly Effect. International hat es in der Branche bereits jetzt einen Hype ausgelöst, einige Medien sehen Chinas nächsten „DeepSeek-Moment“ gekommen. Immerhin versprechen die Entwickler:innen den weltweit ersten General AI Agent. Die KI soll vollkommen autonom arbeiten können.

Testen konnten das bis jetzt nur einige wenige, das Modell ist aktuell nur mit Invite zugänglich. Aber was können wir uns von Manus AI tatsächlich erwarten? Brutkasten hat österreichische Expert:innen nach einer ersten Einschätzung gefragt. Testen konnte Manus AI bis jetzt niemand von ihnen.

Bei Manus AI „erstmal abwarten“

„Solange ich es noch nicht getestet habe, würde ich mich noch zurückhalten“, sagt Florian Hasibar, Co-Founder von mytalents.ai. Im KI-Bereich gebe es immer wieder Ankündigungen, die ihren Versprechungen am Ende nicht standhalten könnten. „Aber wenn sie wirklich liefern, wird es sehr spannend.“

Doch für revolutionär hält Hasibar Manus AI nicht: „Es ist eine Mischung aus OpenAI Operator, Deep Research und den bekannten Coding Tools.“ Dass nur ein paar Leute mit Einladungen Zugriff auf das Modell haben, sieht Hasibar skeptisch. „Es zeigt mir, dass das nicht skalierbar ist.“

Ethische Fragen offen

Auch für Ana Simic, Gründerin von Propeller, ist es noch zu früh, um sich dem Hype anzuschließen. „Außerdem ist gar nicht wirklich klar, was dahintersteckt. Es scheint sich Claude Sonnet dahinter zu verbergen“, sagt Simic. Sie ortet einen ähnlichen Effekt wie bei DeepSeek: „Sie haben eine Innovation aus dem amerikanischen KI-Markt hergenommen und sie schlauer und effizienter verpackt.“ Spannend finde sie hier hingegen, dass die Betreiber angekündigt haben, Teile als Open Source zur Verfügung zu stellen.

Für Simic stellt sich bei Manus AI aber vor allem eine zentrale Frage: „Wer braucht diese Technik? Wollen wir die Arbeit wirklich komplett von Menschen wegnehmen? Wenn wir in Richtung Vollautomatisierung gehen, ist die Frage, ob die Wertschöpfung tatsächlich so ist, dass man es komplett auslagern möchte“, sagt Simic. Nichtsdestotrotz geht die Propeller-Gründerin davon aus, „dass sich die amerikanischen Unternehmen schon sehr warm anziehen werden“. Sie sei sehr gespannt, wie die Börsen jetzt reagieren.

Wettrennen um KI-Funding

Mic Hirschbrich, Co-Founder von Apollo.ai, sieht wiederum einen Zusammenhang zwischen dem Funding und den Versprechungen von Manus AI: „Mein Eindruck ist, dass das globale Wettrennen beim KI-Funding einen derart kompetitiven Druck erreicht hat, dass der Anreiz, sehr rasch sehr hohe vermeintliche Ziele auszugeben, ein sehr großer ist.“

Die ersten Testwerte seien allerdings sehr positiv – wenn auch mit Vorsicht zu genießen. „Was meine Aufmerksamkeit erreicht hat, ist die Gaia-Testung. Das ist das Agenten-Testsystem, das aus der Meta-Ecke kommt. Und das ist schon anerkannt im Benchmarking von wirklich guten KI-Leistungen. Da scheinen sie in allen Bereichen gute Ergebnisse erzielt zu haben. Allerdings haben sie das selbst publiziert. Spannend wird es, wenn das von dritter Seite bestätigt wird“, sagt Hirschbrich.

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Der European Venture Sentiment Index deutet eine positive Entwicklung für das nächste Quartal an (c) Adobe Stock
(c) Adobe Stock

Das Tal der Tränen in der Stimmung europäischer Investor:innen ist vorerst überwunden – das legt der European Venture Sentiment Index (EVSI) für das erste Quartal 2025 nahe. Nachdem sich die Stimmung bereits mehrere Quartale lang stetig verbesserte, landete der Index zuletzt auf dem Höchstwert seit dem Boom-Jahr 2021.

Grundlage für die von der Wiener Venionaire Capital umgesetzte Erhebung bildet eine Umfrage unter Investor:innen von Business Angels über regulierte Risikokapitalfonds bis hin zu Family Offices, die den gesamten europäischen Raum sowie alle Startup-Sektoren abdecken soll.

Höchster Index-Wert seit Boom-Jahr 2021

Mit einem Index-Wert von 6,0 liegt der European Venture Sentiment Index im ersten Quartal nicht nur klar im positiven Bereich – der Wert 5,0 ist neutral, alles darunter negativ – er übertrifft auch die im Vorquartal ermittelte Erwartung von 5,9. Zuletzt waren im Boom-Jahr 2021 Werte von 6,0 oder höher erreicht worden. Danach war es relativ steil bergab gegangen mit einem recht konstanten Tal mit Werten knapp über vier von Ende 2022 bis Ende 2023. Seit Anfang 2024 ging es wieder aufwärts.

European Venture Sentiment Index Q1 2025
(c) Venionaire Capital

„Robuste Arbeitsmarktbedingungen, niedrigere Zinsen bei Krediten sowie verbesserte makroökonomische Bedingungen halfen dabei, den Index zum vierten Mal in Folge über der neutralen Linie zu halten“, analysiert man bei Venionaire.

Leichter Rückgang des European Venture Sentiment Index für zweites Quartal erwartet

Doch der zuletzt konstante Anstieg des Indexwerts könnte schon im aktuellen zweiten Quartal ein Ende finden. Die Erwartung der Befragten ergibt einen prognostizierten Wert von 5,9 und damit einen leichten Rückgang auf weiterhin hohem Niveau. Investor:innen würden ein günstiges, aber risikobewusstes Investitionsklima erwarten, heißt es von Venionaire.

Konkret gehen die Befragten von einem Anstieg der Investitionen um 7,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal aus. Auch die Mittelbeschaffungsaktivitäten sollen laut Befragung um ganze 12 Prozent gegenüber dem Vorquartal zunehmen. Allerdings wird zugleich erwartet, dass die Bewertung von Startups um 8,1 Prozent im Quartalsvergleich zurückgehen wird, begleitet von einem Rückgang der Dealflow-Qualität um 6,8 Prozent und einem Rückgang des Wettbewerbs um Deals um 2,6 Prozent.

„Für Verunsicherung sorgen hier vor allem die anhaltenden geopolitischen Spannungen, aber auch die aktuelle Zoll-Politik der USA“, analysiert Venionaire-Chef Berthold Baurek-Karlic. Weitere Bedenken hätten die Befragten bei der Mittelbeschaffung, der Entwicklung der Inflation, aber auch bei der Überlebensquote von Startups, sollte eine Serie-A-Finanzierungsrunde ausbleiben.

Investitionsvolumen stieg zuletzt an

Neben der Stimmung und den Erwartungen der Investor:innen wurden für den aktuellen European Venture Sentiment Index auch die Investment-Deals im ersten Quartal europaweit erfasst: Gegenüber dem Vorquartal stieg das Gesamtinvestitionsvolumen im europäischen Risikokapital-Ökosystem um 6,7 Prozent auf 17,6 Mrd. US-Dollar – ein Anstieg von 26,6 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2024. Die Anzahl der Deals ging gegenüber dem Vorquartal um 6,9 Prozent leicht auf 1.016 zurück, stieg aber ebenfalls gegenüber dem ersten Quartal 2024 leicht an (plus 1,1 Prozent).

(c) Venionaire Capital

„Diese Zahlen zeigen, dass sich das Vertrauen der Investor:innen erholt hat und die Dynamik im Jahr 2025 wieder zunimmt. Es deutet darauf hin, dass der Kapitaleinsatz trotz der anhaltenden geopolitischen und makroökonomischen Unsicherheiten wieder zunimmt“, meint Baurek-Karlic.

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„Für Verunsicherung sorgen hier vor allem die anhaltenden geopolitischen Spannungen, aber auch die aktuelle Zoll-Politik der USA“, analysiert Venionaire-Chef Berthold Baurek-Karlic. Weitere Bedenken hätten die Befragten bei der Mittelbeschaffung, der Entwicklung der Inflation, aber auch bei der Überlebensquote von Startups, sollte eine Serie-A-Finanzierungsrunde ausbleiben.

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