Die Infektionszahlen steigen wieder stärker an und kaum ein Experte würde nun noch leugnen, dass wir demnächst noch eine Coronavirus-Welle durchmachen werden. Dennoch überlegen immer mehr Unternehmen, wie man Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder ins Büro zurückbringen kann. Digital kann es leicht passieren, dass der Umgang mit anderen Menschen ein wenig verroht. Diese Annahme hat auch die Österreichische Knigge Gesellschaft zum Handeln veranlasst: Mit der Rückkehr ins Büro sollte auch wieder die “Höflichkeit der Könige” einziehen. Aber nicht nur Pünktlichkeit, auf die sich diese Phrase bezieht, ist dabei ein wichtiger Punkt.

Anklopfen, eintreten, nicht stehlen

“Nach langen Monaten im ‘Home-Office’ sind eventuell Empfehlungen für ein wertschätzendes Miteinander im Büroalltag angebracht”, finden die Knigge-Experten. Denn derlei könnte man in den Monaten der Isolation völlig verlernt haben. Man möge in der Kaffeepause nicht nur über Berufliches reden, anderen Menschen ab und zu einen Kaffee machen oder anklopfen bevor man ein Büro betritt. Man soll auch nicht stehlen: “Nehmen Sie keine Arbeitsutensilien vom Schreibtisch eines Kollegen”.

Vielen Menschen könnte daheim auch die Grenze zwischen Ess- und Arbeitstisch verschwommen sein, also klärt die Gesellschaft: Bitte nicht am Schreibtisch essen, kein leeres Geschirr darauf abstellen. Und schließlich wird nach Monaten, in denen man in Videocalls vielleicht sowieso nie gut aussah und deshalb weniger auf Äußerlichkeiten geachtet hat, empfohlen, zumindest die Füße zu bedecken: “Laufen Sie nicht mit Strümpfen!” Raucher mögen nach einer Pause zudem “ihre Aura wiederherstellen”, soll wohl heißen: Sich (nicht) riechen zu können, erhält nach der Rückkehr ins Büro wieder eine wörtlichere Bedeutung. Bleibt zu hoffen, dass die ganze Umschulung zum angenehmen Büromenschen nicht bald wieder hinfällig ist.