12.02.2016

Learning Lounge: Neukurs probiert es offline und trifft ins Schwarze

Das Wiener Microlearning-Startup Neukurs hat mit der "Learning Lounge" einen ersten Offline-Kurs angeboten. Die Veranstaltung im Cocoquadrat war so erfolgreich, dass daraus nun ein regelmäßiges Format werden soll.
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(c) Neukurs. Die erste Learning Lounge war gut besucht.
(c) Neukurs. Die erste Learning Lounge war gut besucht.

Das Wiener Startup Neukurs hat den US-Trend des Microlearnings nach Österreich gebracht: Online-Kurse, die aus leicht verdaulichen Videos zu maximal zwei bis drei Minuten bestehen vermitteln praktisches Betriebswirtschafts-Wissen. Mit der “learning lounge” hat es Neukurs am gestrigen Donnerstag im Coworking-Space Cocoquadrat erstmals auch offline versucht. “Ziel war es, noch näher an die Kunden zu kommen”, sagt Neukurs-Gründer Felix Dibelka im Gespräch mit dem Brutkasten. Dem Neukurs-Prinzip blieb man dabei treu: Inhalte sollen in möglichst einfacher Form Menschen vermittelt werden, die wenig Zeit haben. Angesetzt war die Veranstaltung zum Thema Storytelling deshalb nur für eine Stunde – gedauert hat der Abend dann aber doch drei Stunden.

“Eigentlich zu viele” Learning-Lounge-Tickets verkauft

“Ursprünglich waren wir unsicher, ob der Preis von 15 Euro nicht zu hoch ist”, meint Dibelka. Verkauft wurden schließlich 34 Tickets, “eigentlich zu viele”, wie Dibelka betont. Mit einigen Partnern und “Promi-Gästen” wie dem Chef des Gründerservices der Erste Bank, Roland Gehbauer, war die Veranstaltung mit 50 Teilnehmern gut besucht: “Gerechnet hatten wir mit 10 bis 15”, sagt Dibelka sichtlich zufrieden. Karten wurden vor allem von Einpersonen-Unternehmern und Startup-Gründern wie etwa Reinhold Baudisch von durchblicker.at gelöst – ganz genau die Zielgruppe von Neukurs, freut sich Dibelka.

Die Story des eigenen Unternehmens schreiben

Der Kurz-Kurs selbst orientiert sich an einem Online-Kurs zum selben Thema, Storytelling. Kursleiterin Ines Häufler hat die Teilnehmer dabei sehr praxisorientiert mit wenigen Lehrmaterialien in das Thema geführt und die jeweils zum Unternehmen passende Story entwickeln lassen. “Die Story kann dann einfach daheim fertig geschrieben werden und ist zum Beispiel gut für einen Pitch oder das ‘about us’ auf der Website”, erklärt Dibelka.

“Learning Lounge” alle zwei Monate

Weil die erste “learning lounge” so gut gelaufen ist, will Dibelka nun ein regelmäßiges Format machen. Etwa alle zwei Monate soll es nun einen solchen Offline-Kurs geben der immer mit einem vertiefenden Online-Kurs korrespondiert. Das nächste Thema soll sich um Unternehmenskultur drehen: “Das Thema ist langweilig, aber sehr wichtig”, meint Dibelka und lacht. Durch die “learning lounges” hofft Dibelka auch auf ein stärkeres Online-Wachstum – in einigen Wochen wird dazu auch die Neukurs-Website in neuem Glanze erstrahlen.

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Christopher Helf und Constantin Dißelkamp | Bild: pagent.ai

Christopher Helf war CTO und CO-Founder beim Wiener Krypto-Trading-Startup Trality. Im August des Vorjahres musste dieses Konkurs anmelden. Bereits ein Monat zuvor musste die Trading-Plattform ihren Service einstellen. Damals sei es dem Startup “aufgrund des aktuellen Marktumfelds nicht möglich gewesen, die Plattform und Dienstleistungen weiterhin anzubieten” – brutkasten berichtete.

Mit Januar 2024 startete Helf eine neue Challenge als CTO und Co-Founder des in Bonn sitzenden AI-Startups pagent.ai – gemeinsam mit CEO und Co-Founder Constantin Dißelkamp. Am gestrigen Montag vermeldete das Startup positive Nachrichten: Nämlich den Abschluss einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 900.000 US-Dollar – umgerechnet etwa 857.000 Euro.

AI-basierte Hyperpersonalisierung

Pagent.ai befasst sich mit der “AI-basierten Hyperpersonalisierung von Websites”. Das nun frische Kapital stammt vom teilstaatlichen High-Tech Gründerfonds (HTGF) – einem der größten deutschen Seed-Investoren, ebenfalls mit Sitz in Bonn.

Mit der generativen KI von pagent.ai können personalisierte Webinhalte erstellt und damit eine bessere Nutzeransprache ermöglicht werden. Wie das deutsche Medium startbase.de berichtet, soll pagent.ai “Webseiten automatisch auf die Bedürfnisse und Vorlieben bestimmter Zielgruppen abstimmen”, wodurch diese Marketingziele effizienter erreichen können.

Die Lösung von pagent.ai eigne sich insofern für Unternehmen, als dass diese keine A/B-Testungen mehr durchführen bräuchten, so das Startup. Das AI-System des Startups soll “automatisch die effektivste Variante der Website” identifizieren und “sie den Nutzern ausspielen, was zu einer verbesserten Nutzererfahrung führt”, heißt es auf starbase.de. Die Lösung soll überdies auf die “Verbesserung von Text- und Bildelementen” setzen.

Telekom und E-Commerce im Fokus

Für das kommende Geschäftsjahr plane das Startup, die Funktionalitäten seiner Technologie auf Struktur, Design und Video-Inhalte auszudehnen. Aktuell würden Testungen mit Pilotkunden durchgeführt, wobei sie die sogenannten “pagents” von pagent.ai testen. Diese “pagents” ermöglichen es, Website-Elemente automatisiert zu optimieren und die beste Version für Nutzer:innen auszuspielen, heißt es.

“Unser langfristiges Ziel ist es, das führende AI-Modell für personalisierte Kommunikation zu entwickeln und Online-Erfahrungen völlig neu zu gestalten”, wird Co-Founder Dißelkamp von startbase.de zitiert.

Die Lösung zeige sich bislang – nach Angaben des Startups – besonders für Unternehmen aus den Bereichen der Telekom und des Mode-Online-Handels interessant. Co-Founder Helf bestätigt: “Besonders Telekommunikations- und Fashion-E-Commerce-Unternehmen zeigen großes Interesse für die Automatisierungslösung. Für jede Organisation mit Onlinepräsenz liegt großes Potenzial in der Marketingautomatisierung mit AI, um ihre Ziele besser zu erreichen.”

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