2019 wurden 32.386 Unternehmen neu gegründet. Das entspricht einem Plus von 4,8 Prozent im Vergleich zu 2018. Damit handelt es sich um den höchsten Anstieg in den vergangen zehn Jahren. Diese aktuellen Gründugnszahlen wurden am Donnerstagvormittag von WKÖ-Präsident Harald Mahrer und Bundesvorsitzenden der Jungen Wirtschaft (JW) Christiane Holzinger in Wien präsentiert. Laut Mahrer hält somit der Gründerboom trotz abflauender Konjunktur an.

+++ JW: „Jungunternehmer bleiben trotz abflauender Konjunktur optimistisch“ +++

Rekord bei Frauenanteil

Ein genauer Blick auf die Zahlen liefert ein erfreuliches Detail: Der Frauenanteil an den Gründungen kletterte letztes Jahr mit 45,5 Prozent auf einen neuen Rekordwert. Diese Zahl muss allerdings für die heimische Startup-Szene relativiert werden. Laut des letzten Austrian Startup Monitors wurden 2018 lediglich sechs Prozent der österreichischen Startups ausschließlich von Frauen, hingegen 71 Prozent ausschließlich von Männern gegründet. Bei 29 Prozent ist zumindest eine Frau Mitglied im Gründungsteam.

EPU sind Spitzenreiter

In den aktuellen Gründungszahlen wurde zudem erhoben, wie sich die Neugründungen in Bezug auf die Rechtsform aufteilen. Dabei zeigt sich, dass weiterhin die nicht eingetragenen Einzelunternehmen (EPU) mit einem Anteil von 76,1 Prozent eindeutig dominieren. An zweiter Stelle liegen die GmbHs mit 13,3 Prozent aller Neugründungen. Dies entspricht einem Plus von lediglich 0,3 Prozentpunkte.

Motive für Neugründungen

Eine nicht unerhebliche Frage: Warum wählen Menschen die Selbstständigkeit? 71 Prozent der Gründer gaben an, dass sie „ihr eigener Chef sein wollen“, fast ebenso viele (70 Prozent) wollen eine flexiblere Zeit- und Lebensgestaltung erreichen, für rund 65 Prozent steht die Verantwortung im eigenen Unternehmen im Vordergrund.

Sparten und “Überlebensdauer”

Bei den Neugründungen nach Sparten dominiert eindeutig das Gewerbe und Handwerk mit einem Anteil von 39,3 Prozent, gefolgt vom Handel mit 27,7 Prozent und Information und Consulting mit 19,2 Prozent. Weitere 8,3 Prozent entfielen auf die Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft.

Mahrer und Holzinger präsentierten zudem auf ein weiteres erfreuliches Ergebnis: Knapp zwei Drittel der Neugründungen sind nach fünf Jahren immer noch erfolgreich am Markt tätig.

In diesem Zusammenhang verwiesen sie auf das Gründerservice der Wirtschaftskammern, das 2019 fast 45.000 Beratungen durchführte. Weiters sollen sich laut Mahrer und Holzinger die im Regierungsprogramm vorgesehenen Maßnahmen für die Bereitstellung von “Risikokapital” in den nächsten Jahren positiv auf Neugründungen auswirken.


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