06.10.2017

Neues „Highschool Startup Engagement Program“ für Jugendliche

Die neue Initiative des Wiener Schottengymnasiums soll junge Menschen zukunftsfit machen, ihnen die Prinzipien der Digitalisierung näherbringen und sie zu Unternehmertum und „Out-of-the-Box-Thinking" zu ermutigen.
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(c) Schottengymnasium

Das Ende September gestartete „Highschool Startup Engagement Program“ soll Jugendliche auf die digitale Revolution der Arbeitswelt bestmöglich vorbereiten. Bei fortlaufenden Events wollen die Initiatoren erfolgreiche Startup-Unternehmer in die Schule einladen, die den Schülern ihre Geschichte erzählen, Fragen beantworten und auch Praktikumsplätze zur Verfügung stellen – so das Konzept. „Es ist an der Zeit, die jungen Menschen wachzurütteln, ihnen das Selbstvertrauen und die Werkzeuge in die Hand zu geben, neue Wege zu gehen. Ein Unternehmen zu gründen war noch nie so einfach wie heute“, erklärt Martin Steininger, Gründer und CEO von March15, Senior Partner bei bei Venionaire Capital und Initiator des Programms. Mit Ideenwettbewerben und entsprechenden Finanzierungsmöglichkeiten soll die Startup-Kultur an Österreichs Schulen nachhaltig verbessert werden und Jugendliche für das Thema Entrepreneurship interessieren.

+++ Gründerinitiative „Spin-off Austria” gestartet +++

(c) Schottengymnasium

Unternehmer präsentieren ihre Ideen

Schon bei der Kickoff-Veranstaltung am 26. September im Wiener Schottengymnasium, einer katholischen Privatschule, stellten drei Referenten den Schülern der 7. und 8. Klassen ihre Unternehmen und Ideen vor. Durch das Programm führte Dr. Bernd Litzka, selbst ehemaliger High-Tech-Unternehmer und heute aktiver Unterstützer der Szene und Universitätslektor. Im Rahmen der ersten Veranstaltung präsentierte Petra Augustyn ihre Augmented Reality Meta App ktschng, der Coach Jan Philippi bewies, dass Leistung und Lebensqualität Hand in Hand gehen können und Startup-Unternehmer Mike Heininger zeigte, was sein intelligenter Assistent für Business-Telefonie, Yodel, alles kann. Außerdem rief der Startup-Investor und Unternehmer Martin Platzer einen Startup-Ideenwettbewerb für Schüler aus, bei dem es ein Preisgeld von 10.000 Euro zu gewinnen gibt. Weiter Veranstaltungen sind schon im Jänner und März geplant. „Gerade für eine Schule mit besonders langer Tradition ist es wichtig, auch die Zukunft im Auge zu behalten und unsere Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf sie vorzubereiten”, sagt Prof. Josef Harold, der Direktor des Schottengymnasiums, der die Initiative unterstützt.

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Spin-offs: Uni Innsbruck aktuell mit 23 Beteiligungen an Ausgründungen

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Universität Innsbruck, Spin-offs
(c) Universität Innsbruck

Vergleicht man die österreichische Spin-off-Landschaft mit jener anderer Länder, erweist diese sich als mager – wären da nicht diverse heimische Universitäten, die proaktiv Spin-offs fördern, wie brutkasten berichtete. Die Universität Innsbruck gilt als einer dieser Innovationstreiber.

Spin-offs in Deutschland

Eine Studie aus dem Oktober 2023 zur Entrepreneurship Performance deutscher Hochschulen ermittelte die Anzahl an Gründungen aus Hochschulen von 2014 bis 2022 und weist diese Werte für die 20 am höchsten gerankten Universitäten in Deutschland aus. Zusammen waren diese 20 Universitäten Ursprung von knapp 4.800 Startups. Dabei gibt es eine ausgeprägte Spitzengruppe mit der TU München (810 Startups) ganz vorne, gefolgt mit weitem Abstand von der TU Berlin (466) und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT, 321).

Hierzulande hat sich die Universität Innsbruck seit der Gründung ihrer Beteiligungsgesellschaft im Jahr 2008 über die Uni-Holding an 39 Spin-offs beteiligt. Durch die neu gegründeten Unternehmen wurden seither mehr als 200 neue Arbeitsplätze geschaffen.

“Der Ansatz der Universität Innsbruck, akademisch getriebene Spin-offs wirksam zu unterstützen, zeigt Früchte”, sagt Rektorin Veronika Sexl. “Durch die Unternehmen wird spezialisiertes Grundlagenwissen zum Wohle der Gesellschaft transformiert und diesen strategischen Ansatz werden wir auch in Zukunft weiter forcieren.” Neben Studienangeboten im Bereich Entrepreneurship und dem gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Tirol betriebenen Gründungs- und Innovationszentrum InnCubator stellt die 2008 gegründete Beteiligungsgesellschaft Uni-Holding ein Kernelement der Strategie dar.

AQT und ParityQC als Aushängeschilder

Aktuell hält die Uni-Holding 23 Beteiligungen an Ausgründungen aus der Universität Innsbruck. Diese Unternehmen sind in den Bereichen Digitalisierung, Finanzen, Gesundheit, Ökologie und Technologie tätig. Neben den renommierten Ausgründungen im Bereich der Quantentechnologien – AQT und Parity QC – beschäftigt sich etwa das junge Spin-off QND – Quantum Network Design mit der Simulation von Quantennetzwerken, um die wesentlichen Grundsteine für eine industrielle Implementierung zu legen.

Beispiele der Innsbrucker Spin-offs

Innfoliolytix wäre ein weiteres Beispiel der Spin-off-Strategie: Das Startup macht Kapitalmarktanleger:innen aktuelle Forschungsergebnisse in Form von quantitativen Anlagestrategien zugänglich. Die Universitätsprofessoren Matthias Bank und Jochen Lawrenz vom Institut für Banken und Finanzen sind an der gemeinsamen Gründung und Entwicklung des Unternehmens mit der BTV AG und der Universität Innsbruck beteiligt; seit 2024 gilt Innfoliolytix als eine FMA-lizenzierte Wertpapierfirma. Im November 2024 wurde der vom Startup beratene und von der 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft verwaltete Fonds “Quant Global Plus” mit dem Österreichischen Dachfonds Award 2024 des GELD-Magazins in den Kategorien “Aktiendachfonds 1 Jahr” und “Aktiendachfonds 3 Jahre” ausgezeichnet.

KinCon biolabs wiederrum baut seine patentierte Plattformtechnologie weiter aus, um Pharmaunternehmen bei der Lösung medizinischer Herausforderungen, insbesondere bei Krebs und Morbus Parkinson, zu unterstützen. Das von Philipp Tschaikner und Eduard Stefan gegründete Unternehmen entwickelt eine zellbasierte Reportertechnologie, die strukturelle Veränderungen von schwer zu analysierenden Zielproteinen sichtbar macht. Wenn ein Wirkstoffkandidat an einen, spezifisch für das Zielprotein entwickelten Reporter bindet, beginnt der genetisch kodierte Reporter in den Zellen zu leuchten. Damit lasse sich die Wirksamkeit von Medikamentenkandidaten systematisch vorhersagen, sodass die Pharmaunternehmen neuartige Therapien schneller in die klinische Anwendung, d.h. zu den Patient:innen, bringen könnten.

Kartenspiel in USA lizenziert

Das von Physiker:innen an der Universität Innsbruck entwickelte Kartenspiel Seeker Chronicles konnte mittlerweile an den renommierten US-amerikanischen Spieleverlag Wise Wizard Games lizenziert werden. Es verbindet Wissenschaftsvermittlung mit Spielelementen. Dessen Erfinder:innen Hendrik Poulsen Nautrup, Lea Trenkwalder und Fulvio Flamini haben das Spin-off-Unternehmen OneStone Studios gegründet und arbeiten aktuell an Erweiterungen, einer digitalen Version des Spiels und mehreren neuen Spielen, alle mit dem Ziel, Wissenschaft der Gesellschaft näherzubringen.

Arbeitsbedingungen, Arbeitsorganisation und daraus resultierende Beanspruchungen mit dem Ziel zu betrachten, Arbeit “menschenzentriert” zu gestalten und hinsichtlich verschiedener Humankriterien in Unternehmen und Organisationen zum Wohle aller Beteiligten zu verbessern – das ist das Vorhaben von Humane Arbeit. Gegründet von Cornelia Strecker, Christian Seubert und Jürgen Glaser bietet das Spin-off arbeitspsychologische Beratung auf dem aktuellsten Stand wissenschaftlicher Forschung.

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