07.02.2023

Neuer Vorstand für Grazer Ideentriebwerk

Der Grazer Verein zur Vernetzung der steirischen Gründerszene hat einen vierköpfigen Vorstand gewählt.
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Ideentriebwerk
Der neue Vorstand besteht aus Paul Zwölfer, Maximilian Milenkovics, Anna Micheler-Hofer und Agata Becke (vlnr) (c) Sara del Negro

Jedes Jahr wählt der ehrenamtliche Verein seinen Vorstand neu. 2023 nehmen sich Paul Zwölfer (Präsident), Agata Becke (Head of Finance), Anna Micheler-Hofer (Head of Operations) und Maximilian Milenkovics (stellvertretender Head of Operations) dieser Aufgabe an. Das Ideentriebwerk ist seit 2012 aktiv und gilt als einer der Dreh- und Angelpunkte der steirischen Gründerszene.

Mehr Events und Angebote auch in anderen Bundesländern

In einer Aussendung stellt das Ideentriebwerk seine Pläne für 2023 vor: „Die Vision besteht in erster Linie darin, Startups eine Bühne zu bieten, damit diese sich präsentieren und mit Expert:innen und Investor:innen vernetzen können“, so der neue Vorstandspräsident Zwölfer. Ziel für 2023 sei es, nach der Pandemie wieder verstärkt auf Events zu setzen. Außerdem will das Ideentriebwerk Netzwerk und Angebote für Startups auch in anderen Bundesländern ausbauen.

Neue Gesichter und alte Hasen

Ein persönliches Anliegen Zwölfers ist es, einen Mehrwert für Startups, Sponsor:innen und die gesamte Startup-Szene zu bieten. Bevor er die Rolle des Vorstandspräsidenten übernommen hatte, war er Head of IT & Eventtechnik beim Ideentriebwerk. In dieser Funktion gestaltete er unter anderem die Gründermesse und die monatlich stattfindenden Networking-Events mit. Zwölfer ist beruflich aktuell als Product Owner tätig.

Als Head of Finance kümmert sich Agata Becke um Budgetaufstellung und Kontrolle der Bankbewegungen. Bislang war sie für das Ideentriebwerk als Social Media Managerin im Einsatz. Anna Theresa Micheler-Hofer (Head of Operations) ist durch ihre Tätigkeit im “Unicorn Startup & Innovation Hub” bereits tief in der Grazer Startup-Szene verankert.

Maximilian Milenkovics ist bereits in seiner zweiten Funktionsperiode als Vorstandsmitglied tätig. In diesem Jahr übernimmt er die neu geschaffene Rolle des stellvertretenden Head of Operations.

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Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie
Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie

Der Anteil fossiler Energieträger bei Heizungen liegt im EU-Schnitt nach wie vor über 75 Prozent. Die Umrüstung muss aber in den kommenden 15 bis 20 Jahren erfolgen. Und dabei erfreuen sich Wärmepumpen immer größerer Beliebtheit. So ein System in einem bestehenden Gebäude zu installieren, kann das aber ganz schön aufwändig werden. EnerCube aus dem Salzburger Seekirchen am Wallersee setzt mit seinem Produkt hier an und wird dabei von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.

Gesamte Anlage in einem Modul

“Die Installation, Planung und Koordination eines gängigen Wärmepumpen-Systems für ein Mehrfamilienhaus braucht vor Ort zwischen 200 und 500 Stunden. Mit unserem System sind es nur etwa 100 Stunden”, erklären die beiden EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl. Und wie machen sie und ihr aktuell sechs Personen starke Team das? “Wir bauen die gesamte Anlage inklusive Heizraum in ein einziges, bei uns im Werk vorgefertigtes Modul, das etwa so groß ist, wie ein Autoparklplatz und vor dem Gebäude installiert wird”, erklärt Sutterlüty. Es müsse also kein Platz im Gebäude geschaffen werden und man könne auch im Winter umrüsten.

So sieht das Modul aus | (c) EnerCube

Bis zu 40 Wohneinheiten mit einer EnerCube-Einheit

Je nach Ausführung – EnerCube bietet drei verschiedene – können damit bis zu 40 Wohneinheiten beheizt werden – auch in voneinander getrennten Mehrparteienhäusern. “Durch eine optimierte Anordnung des Hydraulik- und Schichtspeichersystems, sowie den Einsatz hochwertigster Anlagenkomponenten, kommen wir auf 36 Prozent mehr Effizienz als durchschnittliche Systeme. Und mit einem FFG-geförderten und patentierten System haben wir den Schall um die Hälfte reduziert, damit die Anlagen selbst in eng bebauten Wohngebieten eingesetzt werden können”, erklärt Sutterlüty.

“Wir bleiben im B2B-Segment”

Aufgrund der Außeninstallation liegt der Fokus von EnerCube aktuell klar auf Mehrparteienhäusern im suburbanen Bereich. “Wir arbeiten aber auch an einer Lösung für den innerstädtischen Bereich”, verraten die beiden Gründer. Klar ist für sie aber: “Wir bleiben im B2B-Segment mit größeren Wohneinheiten. Dort ist unser System richtig skalierbar. Für Einfamilienhäuser gibt es schon kostengünstige Lösungen am Markt – da wollen wir nicht mitspielen. Bei großen Wohnanlagen tun sich andere Hersteller dagegen schwer mit standardisierten Lösungen.”

Großes Immobilienunternehmen erteilt Großaufträge

Und das Konzept geht wirtschaftlich auf. Im Februar 2023 gegründet, kommt EnerCube dieses Jahr auf zehn Module für insgesamt 200 Wohneinheiten – allesamt für ein bekanntes, großes Immobilienunternehmen. Im kommenden Jahr gibt es bereits Zusagen für Aufträge von über 30 Modulen. “Wir haben ein siebenstelliges Auftragsvolumen und sind Cashflow-positiv”, so Riedl.

Bis zu 80 Module im Jahr im EnerCube-Werk

Doch es gibt natürlich auch klare Wachstumspläne. Das maximale Produktionsvolumen in der Werkshalle in Salzburg liege bei 80 Einheiten pro Jahr, sagt der Gründer: “Wir haben auch schon Überlegungen für eine Produktionserweiterung.” Aktuell fertigt das Team seine Systeme hauptsächlich für Deutschland. Zielmarkt ist aber der gesamte DACH-Raum – und perspektivisch noch mehr.

“Ohne aws Preseed wäre das alles gar nicht möglich gewesen”

In der Finanzierung von all dem verzichtete EnerCube bislang auf klassische Startup-Investments. “Die Überlegung besteht aber für die Zukunft, um noch schneller skalieren zu können”, erklärt Riedl. Kapital von außen holte sich das Startup aber durchaus. “Wir haben das Material für unseren Prototypen über aws Preseed finanziert. Ohne das wäre das alles gar nicht möglich gewesen. So konnten wir schon aus der Garage hinaus das Produkt erfolgreich am Markt platzieren”, erzählen die Gründer.

Auch aws Seedfinancing und hilfreiche Workshops für EnerCube

Mittlerweile hat EnerCube auch eine aws-Seedfinancing-Förderung über die Programmschiene Innovative Solutions in Anspruch genommen, um den Ausbau voranzutreiben. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Und auch sonst half die aws dem Startup in mehreren Bereichen weiter, wie Sutterlüty sagt: “Die Workshops waren für uns sehr hilfreich, etwa beim Thema IP. Das hat uns einen klaren Anreiz gebracht, Patente einzureichen und dieses Thema stärker anzugehen.” Denn auch bei der Weiterentwicklung des Produkts, hat EnerCube noch einiges vor.

*Disclaimer: Das Porträt entstand in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws).

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