15.03.2023

Neuer “2 Minuten 2 Millionen”-Investor brachte Trainings-Startup ins All

Einst Schulabbrecher, dann Gründer einer Unternehmensgruppe und "Startup ins All"-Bringer: Christian Jäger bereichert künftig die "2m2m"-Jury.
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(c) Puls 4/Gerry Frank - Christian Jäger wird neuer "2m2m"-Juror.

Nach der Rückkehr von Heinrich Prokop auf die “2m2m”-Bühne steht nun ein weiterer Investoren-Zugang fest. Christian Jäger hat als Jüngling nach dem Schulabbruch seine Matura nachgeholt, lieh sich Kapital aus und gründete die Unternehmens-Gruppe Jäger, zu der heute 20 Unternehmen gehören. Ab April ist er im TV zu sehen.

Seine Tätigkeitsbereiche erstrecken sich vom Verlagsservice über Immobiliengeschäfte, Unternehmensbeteiligungen bis hin zum Management von Spitzensportlern und technologischen Unternehmen wie EasyMotionSkin – einem EMS (Elektromuskelstimulation)-Trainingssystem. Zuerst startete Jäger mit einem kleinen Investment, bevor er die Firma gänzlich übernahm. Er hat sich mittlerweile aus dem Management des Unternehmens zurückgezogen, blieb aber Hauptaktionär.

Jäger und “kosmische Küsse”

Das Startup ging 2021 an die Börse und setzte seinen Weg bis ins Weltall fort: Im Rahmen der ESA-Raumfahrtmission “Cosmic Kiss” trainierte der deutsche Astronaut Matthias Maurer auf der Internationalen Weltraumstation ISS mit EasyMotionSkin gegen Muskelschwund und Knochenabbau – wissenschaftlich geleitet wurde dieses Projekt von der Charité Berlin.

Christian Jäger verdingte sich auch als Manager in die Box-Branche. Ohne viel Ahnung vom Box-Business förderte er seinen Schützling, den syrischen Boxer Manuel Charr, der durch eine Verletzung weit weg vom Champion-Titel war. 2017 wurde sein Protegé dann doch “WBA-Schwergewichtsweltmeister”, wie zuvor Muhamed Ali, Mike Tyson und Wladimir Klitschko. Um Sportler:innen, wie Boxerin Christina Hammer und weiteren MMA- Kämpfern noch besser zu helfen, hat Jäger am Firmensitz und im Alpenchalet Trainingsmöglichkeiten eingerichtet.

Healthcare ist Jägers Metier

Als Unternehmer und Investor wollte Jäger stets nach seinem Motto “Gesund zum Erfolg” inspirieren, das Leben positiv zu verändern. So auch nun in seiner Rolle als neuer TV-Investor.

“Natürlich hofft man, gute Investments zu tätigen, die einen Mehrwert für alle Beteiligten bringen werden. Mich interessieren vor allem Angebote im Bereich Healthcare”, verrät er. “Ein Startup ist wie ein Blind Date – immer für eine Überraschung gut, es kann sehr teuer werden, kann aber auch das Leben verändern.”

Für die bereits abgedrehte zehnte Staffel, die am 18. April startet, verspricht der Neuzugang “frischen Wind” für die Sendung, ehrliche Kritik und offenes Feedback – auch seinen Kolleg:innen gegenüber.

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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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