15.02.2023

Neue Landscape listet 165 GreenTech-Startups aus Österreich

Eine neue Übersicht von "Green Tech Startups Austria" listet ingesamt 165 Startups aus Österreich, die Lösungen für Klimaschutz & Kreislaufwirtschaft anbieten.
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(c) der brutkasten

Österreichs Landschaft mit Startups, die Technologien und Dienstleistungen im Kampf gegen die Klimakrise anbieten, wächst, wie die neue Landscape von “Green Tech Startups Austria” zeigt. Sie wurde von Green Tech Valley und weiteren Partnern erstellt und ist seit heute, Mittwoch, online verfügbar.

Zahlreiche neue GreenTech Startups gelistet

Insgesamt listet die Landschaft 165 Startups in sechs unterschiedlichen Sektoren. Dazu zählen die Bereiche Energie, Mobilität, Lebensmittel & Landwirtschaft, Building, Digital und Kreislaufwirtschaft. Diese auf Technologie fokussierten Startups „jünger“ als zehn Jahre und mit Fokus auf Umwelttechnologien bedeuten eine Steigerung von 30 Prozent im Vergleich zur Vorjahres-Erhebung. Seit Jänner 2022 wurden 27 Green-Tech-Neugründungen registriert.

Zwei Drittel der Startups sind in Wien (40 Prozent) und in der Steiermark (30 Prozent) beheimatet. Gemessen an allen Startups finden sich in der Steiermark, Kärnten und Niederösterreich besonders viele Umwelttechnik-Gründungen. “Das Green Tech Valley, der Süden Österreichs, ist ein besonders guter Boden für innovative, grüne Entrepreneure”, so Bernhard Puttinger, Geschäftsführer des Clusters im Green Tech Valley.

Green Tech Starups
Der Green Tech Valley Cluster hat gemeinsam mit zehn Partnern – aaia, AplusB Zentren, Austrian Startups, aws, Climate Lab, ECN, EY, Glacier, Impact Hub Vienna, Klima- und Energiefonds – die „Green Tech Startups 2023“ vor den Vorhang geholt | (c) Green Tech Startups Austria 2023

Bedarf und Branchen

Die Bedarfe der Startups wurden ebenso erhoben: “Für nahezu alle befragten Startups wird externe Unterstützung bei der Finanzierung des Unternehmensaufbaus, für 85 Prozent wird die Vernetzung mit Industriepartnern sowie für 70 Prozent Projektvermittlung benötigt“, so Projektleiterin Greta Ziegler vom Green Tech Valley Cluster.

22 Prozent der Entrepreneure sind im Bereich Lebensmittel/Landwirtschaft tätig, gefolgt von Energie (20 Prozent), Mobilität (17 Prozent), Kreislaufwirtschaft (16 Prozent), „Digital“ (13 Prozent) und Gebäude/Bau (11 Prozent).

EY-Startup-Barometer & Austrian Startup Monitor

Neben “Green Tech Startups Austria” liefert auch EY in regelmäßigen Abständen mit seinem EY-Startup-Barometer Daten zu Startup-Finanzierungen im Bereich Nachhaltigkeit. Demnach wurden 2022 in Österreich ingesamt 17 Finanzierungsrunden verzeichnet, die einen Sustainability-Bezug aufweisen. Damit hatte rund jede achte Finanzierungsrunde einen Bezug zum Querschnittsthema Sustainability. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 31 Millionen Euro in österreichische Startups mit Sustainability-Fokus investiert, das entspricht einem Anteil von rund drei Prozent an der insgesamt investierten Summe von einer Milliarde Euro.

Auch der Austrian-Startup-Monitor liefert Daten zu nachhaltigen Startups. In einem speziellen Sonderschwerpunkt widmete sich 2021 der Austrian-Startup-Monitor (ASM) dem Thema “Green Startups”. Laut Austrian Startups, WU Gründerzentrum und dem AIT waren 63 Prozent aller im ASM befragten Startups sogenannte “Green Startups”. Für sie stellt laut Definition das Erreichen von ökologischen Zielen ein wichtiges oder sogar übergeordnetes Unternehmensziel dar.


Tipp der Redaktion

Mit Jänner 2023 startete die brutkasten-Redaktion einen neuen thematischen Schwerpunkt zum Thema Kreislaufwirtschaft. Im Zentrum stehen Innovationen von Startups, Corporates und Mittelstand, die eine ressourceneffiziente und schadstoffarmen Produktion ermöglichen. Zudem berichten wir über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe rund um eine kreislauforientierte Wirtschaft.

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20.12.2024

Syncraft: Tiroler GreenTech wandelt Restholz in Energie

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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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