17.11.2022

Neue Allianz: Die Startup-Szene und Wirtschaftsorganisationen starten Initiative

Die Austrian Angels Investors Association (aaia), Austrian Venture Capital Organization (AVCO), Junge Wirtschaft, Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Junge Industrie, Austrian Startups und der Handelsverband bündeln ihre Kräfte und bilden eine gemeinsame Allianz mit der Vision "Nachhaltigkeit durch Innovation".
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Innovation, Nachhaltigkeit, Avco, austrian startups, Wöss, raunig, holzinger
(c) Avco, austrian startups, JW, WKÖ - Eine neue Allianz fördert Lösungen aus der Innovations-Szene für die Energiewende.

Das Ziel dieser Vereinigung der großen Player der österreichischen Startup- und Wirtschaftslandschaft lautet, Lösungen aus der Innovations-Szene für die Energiewende zu fördern. Dazu brauche es jedoch schnellstmöglich ausreichend Finanzierung und den Zugang zu den besten Arbeitskräften.

Innovation und Digitalisierung

“Die Preise für Strom und Gas explodieren, die Inflationsrate hat mit elf Prozent den höchsten Wert seit 1952 erreicht und die Kaufkraft der Bevölkerung nimmt ab. Während das Insolvenzrisiko für Handelsbetriebe heuer um 115 Prozent gestiegen ist, bangen die Bürger:innen vor der nächsten Stromrechnung”, sagt Gerald Kühberger vom Handelsverband.

Aus diesen Gründen fordert Kambis Kohansal, WKÖ Head of Startup Services, schnelle Lösungen, die Österreich auch langfristig in der Krise entlasten und betont: “Eines hat die Corona-Pandemie gezeigt: Startups bereichern die Gesellschaft mit ihren innovativen Geschäftsmodellen. Digitalisierungsprojekte wurden dank der Lösungen vieler Gründer:innen im Akkord in unterschiedlichsten Bereichen umgesetzt.”

Hierbei gelte es laut Kohansal nun, Synergien zwischen Startups, KMU, der Industrie und der öffentlichen Hand zu nutzen.

Rahmenbedingungen anpassen

Die aktuellen Herausforderungen, würden auch junge, innovative Unternehmen mit voller Kraft treffen. Damit neuartige Technologien die Gesellschaft aus der Krise bringen sollen, müssen die Rahmenbedingungen angepasst werden, bevor Startups im Insolvenzsumpf ertrinken. Umso wichtiger seien Eigenkapital und Investments in Startups für die wirtschaftliche Zukunft und müssten daher auch von staatlicher Seite unterstützt werden, betont die Initiative.

Denn es gebe zwar genügend Liquidität auf dem Markt, um die Innovationskraft in Österreich durch private Kapitalinvestitionen zu stärken, jedoch hielten viele private Investor:innen (Business Angels) Gelder zurück. Konkret würden, Stand heute, über 300 Milliarden Euro des Privatvermögens in Österreich auf Sparkonten liegen.

Beteiligungsfreibetrag

“Der Beteiligungsfreibetrag wäre ein finanzieller Anreiz für Business Angels, ihr Kapital in heimische Unternehmen zu investieren; die steuerliche Begünstigung würde das Risiko minimieren. Eine Maßnahme, die in anderen europäischen Ländern wie UK, Deutschland, Frankreich rasch gegriffen hat und sich nach sieben Jahren selbst trägt”, sagt Christiane Holzinger von der Jungen Wirtschaft in der WKÖ.

Auch Niki Futter, Präsident der aaia, ist davon überzeugt, dass weitere staatliche Maßnahmen notwendig sind: “In Österreich ist der vorbörsliche Kapitalmarkt immer noch unterentwickelt. Das volle Potential kann erst ausgeschöpft werden, wenn privates Kapital durch die passenden Rahmenbedingungen von staatlicher Seite mobilisiert wird. Statt Steuergelder für den nächsten Energiebonus auszugeben, kann das Land mit Maßnahmen in der Privatwirtschaft sogar Steuern einnehmen.”

Institutionelle Investoren unter Niveau

Im Zuge dieses Diskurses wurde erfreulicherweise, wie die Initiative betont, die Weiterführung des “aws Gründer- und Mittelstandsfonds” bestätigt. Dies sei zwar ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, jedoch bleibe das Engagement der institutionellen Investor:innen nach wie vor unbefriedigend und liege weit unter den durchschnittlichen Niveaus in Europa, meint Nina Wöss, Vorstandsvorsitzende der AVCO.

“Zusätzlich zu den bereits genannten Maßnahmen schlagen wir außerdem die Gründung eines Dachfonds vor, der durch die Einbeziehung des Staates Vertrauen bei Private-Equity- und Venture Capital-Fonds schaffen wird. Dies wird somit den nötigen Impuls geben, um ‚schlafende‘ Liquidität zugunsten lokaler Innovationen freizusetzen”, manifestiert Wöss.

Raunig: “Österreich muss auch für Arbeitnehmer attraktiv werden”

Auch Markus Raunig von Austrian Startups zeigt sich überzeugt, dass für echte Veränderung Österreich nicht nur für Investor:innen, sondern auch für Arbeitnehmer:innen ein attraktiverer Wirtschaftsstandort werden muss.

Wer Talente locken wolle, brauche Anreize und genau das sei der Knackpunkt bei innovativen Unternehmen: Die Lohnnebenkosten sind hoch, die Besteuerung von Unternehmensanteilen ist nach wie vor problematisch.

Steuern erst bei Exit

“Wenn wir wollen, dass unsere klügsten Köpfe an radikalen Innovationen für die Zukunft arbeiten, dann müssen wir sicherstellen, dass Steuern für Anteile erst dann fällig werden, wenn auch tatsächlich Geld bei den Mitarbeiter:innen ankommt – also im Falle eines Exits”, sagt er.

Innovation als Problemlöser

In diesem Sinne: Nächste Woche startet die Umfrage für den “Investing Report 2022. Durch die detailgetreue Betrachtung des Investitionsgeschehens am vorbörslichen Kapitalmarkt in Österreich und der aktuellen Sachlage, sollen dabei ein Ausblick auf künftige Entwicklungen und wirtschaftlich relevante Kennzahlen erarbeitet werden.

Zu den Schwerpunkten werden dabei die enormen wirtschaftlichen Herausforderungen und die Wichtigkeit von innovativen Unternehmen als Problemlöser in Krisen zählen.

“Uns muss allen klar sein: Aus der akuten Energie- und Klimakrise kommen wir nur durch aktives Tun und gemeinsam mit der Wirtschaft”, sagt Valentin Falb von der Jungen Industrie. “Gerade junge Unternehmer:innen sind wesentliche Treiber von Innovation und brauchen daher die nötigen Rahmenbedingungen, um möglichst barrierefreien Marktzugang zu erhalten. Und zwar jetzt.”

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Eine junge Frau sitzt an einem Schreibtisch vor einem Laptop und hält eine Wasserflasche in der Hand. Sie wirkt erschöpft und wischt sich den Schweiß von der Stirn. Vor ihr steht ein Ventilator, der offensichtlich läuft. Im Hintergrund sind Pflanzen und helle Vorhänge zu sehen, die für eine sommerliche Atmosphäre sorgen.
Ein Sommer in der Stadt heißt für viele auch stickige Luft im Büro. (c) Adobe Stock / StockPhotoPro

Monatelang freut man sich auf den Sommer, sehnt sich nach Tagen im Schwimmbad und im Gastgarten. In Städten bedeutet der Sommer für viele aber auch stickige Luft im Büro, schweißgebadete Menschen in der U-Bahn und die Sehnsucht aufs Land zu flüchten. Für einige dieser Probleme an Hitzetagen haben Startups Lösungen gesucht und gefunden. Eine Rundumschau österreichischer (und eines deutschen) Startups – von Dachbegrünungsanlagen bis zu Antitranspirant.


Kühlere Häuser mit Plantika

Ein Weg, Städte zu kühlen, ist Begrünung – nicht nur am Boden. Auch begrünte Dächer und Fassaden können einen großen Unterschied machen. Dort kann gezielt Wasser zurückgehalten werden, das Gebäude darunter wird gekühlt und Bewohner:innen profitieren von einem angenehmeren Klima.

Das Wiener Startup Plantika hat sich daher der Dachbegrünung verschrieben. Ein Großteil der städtischen Häuser haben Blech- und Ziegeldächer, für die es bislang keine Möglichkeiten zur Begrünung gab. Plantika hat dafür eine modulare Unterkonstruktion aus Mineralwolle entwickelt.

Ein Blick über die Dächer einer Stadt zeigt moderne Gebäude mit schwarzen, metallenen Dächern. Im Vordergrund ist ein Gebäude mit begrüntem Dach zu sehen, auf dem verschiedene Pflanzen wachsen. Der Balkon des Gebäudes ist mit einem kleinen Tisch und Pflanzen dekoriert. Im Hintergrund sind weitere Gebäude mit ähnlichen Dächern zu sehen, die eine urbane Landschaft bilden. Der Himmel ist klar und blau, was auf schönes Wetter hinweist.
(c) Plantika

Je nachdem, wie zugänglich das jeweilige Dach ist, können verschiedene Gewächse gepflanzt werden. Sehr widerstandsfähige Hartlaubgewächse kommen mehrere Wochen ohne Wasser aus, auf leicht zugänglichen Dächern können hingegen Blumenwiesen gepflanzt werden.

Für sein Konzept erhielt Plantika 2021 den Titel “Greenstar” vom Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Klimaschutzministerium (BMK) – brutkasten berichtete.

Routen planen mit Bikemap

Wer mit dem Rad aus der Stadt flüchten will, aber die richtige Strecke noch nicht gefunden hat, findet bei Bikemap Hilfe: 2014 gegründet, hat sich das Wiener Startup mittlerweile zum größten Anbieter vom Community-basierten Routen für Radfahrer:innen entwickelt.

Praktisch überall weltweit findet man Radrouten, die User:innen erstellt haben. Das kann besonders im Urlaub nützlich sein. Eine Übersichtseite klärt auch über Verkehrsregeln in dem jeweiligen Land auf, in dem man eine Tour plant.

Das Bild zeigt drei Smartphone-Bildschirme mit einer Kartenanwendungs-App.
Der erste Bildschirm auf der linken Seite zeigt eine Karte mit einem blauen Positionsmarker, der sich in einem Parkbereich befindet. Oben ist eine orangefarbene Schaltfläche mit der Aufschrift
(c) Bikemap

Die ausgewählten Strecken lassen sich auch nach Schwierigkeit oder Dauer an die eigenen Vorlieben anpassen. Auf der Strecke können nützliche Stops wie E-Bike-Ladestationen oder Werkstätten angezeigt werden. Offline-Karten sind allerdings nur in der Premium-Version der App verfügbar.

Don’t Call it Deo: Hilfe gegen Schweiß

Nicht nur beim Radfahren, auch im Alltag sorgen Hitzetage vor allem für eines: Schweiß. Das Salzburger Startup Don’t Call it Deo möchte jenen helfen, die übermäßiges Schwitzen und den Geruch als Problem empfinden. Founder Stefan Steiner ist ehemaliger Diplom-Gesundheits- und Krankenpfleger und selbst Betroffener.

Founder Stefan Steiner (c) Don’t Call It Deo

Mit dem Antritranspirant Fluid will man Menschen unterstützen, sich wieder “wohl und selbstbewusst zu fühlen”, sagt Steiner. Seit März ist das klinisch und dermatologisch getestete Produkt auch im stationären Handel bei dm erhältlich.

Erfrischung mit Wonderful Drinks

Gekühlte Getränke sind wohl der schnellste Weg, gefühlte Hitze zu mildern. Am besten ist dafür immer Wasser geeignet, ab und zu sehnt man sich aber nach einer Alternative. Das Startup Wonderful Drinks bietet für diese Situationen Bio-Getränke ohne Zuckerzusatz an.

Wonderful Biodrinks - Pona - Anna Abermann | (c) Griselda Photography
Founderin Anna Abermann (c) Griselda Photography

Gründerin Anna Abermann konnte mit ihren Pona-Fruchtsäften knapp neun Jahre lang Erfolge feiern, im Sommer 2023 schlitterte das Unternehmen aber in die Insolvenz. Ende 2023 erhielt sie eine neue Chance, wie sie im brutkasten-Gespräch erzählte. Unter dem neuen Namen Wonderful Drinks und mit einem neuen Geschäftspartner an Bord vertreibt das Unternehmen weiter Bio-Getränke mit Namen wie “Ich bin Was?er” und Pona.

Raus aus der Stadt

Wenn gar nichts mehr hilft, gibt es nur eine Lösung: Raus. Raus aus der Stadt, raus aus der Hitze und hinaus aufs Land. Diesem Wunsch von Stadtbewohner:innen hat sich das deutsche Startup mit dem simplen Namen Raus verschrieben. 2024 hat das Unternehmen nach Österreich expandiert – brutkasten berichtete – und bietet nun auch hierzulande Cabins auf Bauernhöfen und Weiden an.

Auf dem Bild sieht man eine modern eingerichtete Hütte. In der Mitte steht ein kleiner Tisch mit einer Kanne und zwei Kaffeetassen. Dahinter sieht man ein Bett mit weißer und beiger Bettwäsche. Hinter dem Bett ist ein großes Fenster, das auf eine Weide dahinter schaut. Rechts im Bild sind zwei weitere Fensterfronten, die auf eine Terrasse hinausführen, auf der zwei schwarze Stühle stehen.
(c) Raus

Von Hütten sind die Unterkünfte allerdings weit entfernt: Modern ausgestattet bieten sie den Comfort eines Hotels. Große Fenster sorgen dafür, dass die Gäste das Treiben auf der Weide oder im Wald entspannt aus dem Bett beobachten können. Entschleunigung pur verspricht zum Beispiel eine Cabin auf einer Alpakafarm in der Steiermark.

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