29.11.2024
INTERNET-FÖRDERUNG

netidee vergab 870.000 Euro Förderung für Open-Source-Projekte

Aus 119 Anträgen wurden vom netidee-Förderbeirat dieses Jahr 18 Projekte und zehn Stipendiat:innen ausgewählt.
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Aws netidee
(c) AdobeStock

“Die Förderung und Weiterentwicklung des Internets in Österreich mit Open-Source-Projekten, das ist der Grundgedanke der Förderaktion netidee”, erklärt Andreas Koman, Leiter der Förderaktion und Vorstandsvorsitzender der Internet Stiftung. Seit 2006 werden die Förderungen vergeben. Dieses Jahr wählte der Förderbeirat aus 119 Anträgen 18 Projekte und zehn Stipendiat:innen aus, die insgesamt eine Fördersumme von 870.000 Euro erhielten.

Geförderte Projekte von Hate Speech bis Programmieren für Gehörlose

“Alle Ergebnisse werden auch diesmal der Allgemeinheit kostenfrei als Open-Source zur Verfügung gestellt, damit sie von allen genutzt und weiterentwickelt werden können”, erklärt Koman. Die geförderten Projekte befassen sich u.a. mit Hate Speech und der automatisierten Moderation von Online-Plattformen, dem Einsatz von telefonischen KI-Assistenten für Senior:innen, benutzerfreundlichem Videopublishing, der Bekämpfung von SMS-Betrug, der barrierefreien Jobsuche für Menschen mit Behinderungen und der niederschwelligen Vermittlung von Programmier-Grundkenntnissen für Gehörlose.

netidee-Stipendiat:innen von Cyber-Security bis Pädagogik

Die Themen der geförderten Stipendiat:innen sind u.a. die Entwicklung algorithmischer Problemlösungskompetenzen, die Erkennung und Abwehr von sog. Side-Channel Attacks, auf Computersysteme, die Messungen in Mobil-Funknetzen zur Erhöhung der Sicherheit und der Transparenz, die Sichtbarmachung der Umsetzung von Internetstandards beim Provider, der Einsatz von KI zur automatisierten Erstellung von Lehrmaterialien für Schüler:innen und die Integration von Cloud Computing und Quantum Computing.

Sonderpreise für “AdGuardians” und “Leichte Sprache KI”

Daneben vergab netidee mit je 3.000 Euro dotierte Sonderpreise. Zum Thema “Digitale Entscheidungsfindung” vergab der Förderbeirat einen solchen Preis an das Projekt “AdGuardians” des ÖIAT, das sich mit betrügerischer Werbung im Internet beschäftigt. Der “Martin-Prager-Integrationspreis” für digitale Inklusion ging an das Projekt “Leichte Sprache KI” von Acolono. Dabei wird eine KI-Applikation entwickelt, mit der komplexe Texte in eine “leicht lesbare” Sprache übersetzt werden können, um so die digitale Inklusion zu fördern.

netidee Science-Förderung über 400.000 Euro für WU-Projekt

Zur oben genannten Summe hinzu kommt die netidee Science-Förderung über 400.000 Euro, die von der Internet Stiftung dotiert und vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) vergeben wird. Den Zuschlag erhielt heuer Jan Maly von der WU Wien für ein Forschungsprojekt zur Entwicklung von beweisbar fairen online Entscheidungsmechanismen.

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Der KastlGreissler in Tulbing im Tullnerfeld
Der KastlGreissler in Tulbing im Tullnerfeld | Foto: KastlGreissler

Der Alpenländische Kreditorenverband (akv) gab bekannt, dass über KastlGreissler ein Konkursverfahren beim Landesgericht Krems an der Donau eröffnet wurde. Als Ursache wurde laut akv ein zu langsames Wachstum genannt und dass zu wenig Franchiseverträge abgeschlossen wurden. Vor allem sei es 2022 durch steigende Energiekosten zu einem Umsatzeinbruch gekommen.

Das 2020 gegründete Nahversorgungskonzept mit Nachhaltigkeits-Fokus KastlGreissler hatte den bis 2023 den ehemaligen “2 Minuten 2 Millionen”-Investor Martin Rohla an Board und kündigte 2021 die Expansion auf den deutschen Markt an. (brutkasten berichtete). Laut eigenen Angaben lief das Konzept von KastlGreissler unter dem Namen KistenKrämern an vier Standorten in Deutschland.

Das Versorgungskonzept war, dass in den sogenannten “Kastln” auf 15 Quadratmetern Fläche rund 450 unterschiedliche Produkte untergebracht werden. Mindestens 50 Prozent der Waren müssen dabei aus höchstens 30 Kilometer Entfernung kommen. Nach Angaben des Startups lag der reale Anteil an manchen Standorten sogar bei 70 bis 80 Prozent.

Standorte bleiben erhalten

Laut eigener Aussage hat die Insolvenz der KastlGreissler GmbH jedoch keine unmittelbaren Auswirkungen auf die einzelnen KastlGreissler Standorte. Sie bleiben weiterhin bestehen. Am Ende war jedoch das Wachstum des Franchising nicht ausreichend schnell.

“Das Expansionstempo war deutlich unter Plan und somit nicht mehr kostendeckend. Daher kann sie ihre vielfältigen Beratungs- und Dienstleistungen für die KastlGreissler:innen nicht mehr anbieten”, so Lena Harml, Kommunikation & Franchinse-Betreuung KastlGreissler.

Offen bleibt die Frage bezüglich der Verwendung des Markennamens, diese wird das eröffnete Insolvenzverfahren entscheiden.

Keine Fortführung geplant

Nach Angaben des akv sind vom Insolvenzverfahren 26 Standorte in Österreich und zehn Franchisenehmer betroffen. Eine Fortführung des Unternehmens ist keine geplant.

Laut Firmenbuchauszug hielt Martin Rohla mit seiner Goodshares Beteiligungs- und Beratungs GmbH rund 38 Prozent Anteil am Unternehmen, bis er im August 2023 ausstieg. Im Anschluss daran hielt Geschäftsführer Christoph Mayer mit seiner Gutta GmbH mit 75 Prozent den Großteil der Anteile. Die Alpex Beteiligungs GmbH hielt weitere 19 Prozent und Gerald Gross die verbleibenden knappen sechs Prozent.

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