08.02.2024

NetCero: Uni Graz-Spinoff hilft Unternehmen bei der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)

Ein Spin-off der Uni Graz namens NetCero möchte Unternehmen und Institutionen auf dem Weg zur Klimaneutralität begleiten.
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NetCero, ESRS, CSRD
(c) Uni Graz/Tzivanopoulos - Gottfried Kirchengast, Leiter des ICM-Teams am Wegener Center der Uni Graz, Lukas Windisch, CEO NetCero GmbH, und Peter Riedler, Rektor der Uni Graz (v.l.).

Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verpflichtet die EU Betriebe dazu, Nachhaltigkeitsberichterstattung nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) durchzuführen. Unternehmen von öffentlichem Interesse mit mehr als 500 Mitarbeiter:innen müssen das erstmals für das Geschäftsjahr 2024 tun. Bis spätestens 2028, gestaffelt nach verschiedenen Kategorien, gilt diese Vorschrift für alle, ausgenommen Kleinstunternehmen. Bei der Frage, wie Unternehmen und Organisation ihre CO2-Emissionen senken können, kommt NetCero ins Spiel.

NetCero mit Software-Lösung

Durch die Partnerschaft des neuen Startups soll das am Wegener Center der Uni Graz entwickelte “Institutional Carbon Management” (ICM) nun auch von Unternehmen und Institutionen in allen gesellschaftlichen Bereichen genutzt werden können. NetCero bietet dabei interessierten Betrieben und Einrichtungen individuelle Beratung sowie ein Softwaretool mit Schwerpunkt Carbon-Management an.

Das Startup verfügt über eine Software-Lösung für Nachhaltigkeitsmanagement mit CSRD-Berichterstattung, die sich durch die Aufbereitung komplizierter Richtlinien-Inhalte, besondere Benutzerfreundlichkeit sowie durch ihr wissenschaftliches Fundament auszeichnen soll, wie es heißt.

“Emissionen bis 2030 um über zwei Drittel reduzieren”

Zur Erklärung: Carbon Management ist eine Lösung für wirksamen Klimaschutz, die beim Abbau von Treibhausgasemissionen im Einklang mit den Pariser Klimazielen unterstützt. Angewendet wird es bereits von der Universität Graz im eigenen Haus.

“Mithilfe des ICM wollen wir unsere Emissionen bis 2030 um über zwei Drittel reduzieren und bis 2040 echte Klimaneutralität erreichen”, sagt Rektor Peter Riedler. “Die Partnerschaft der Uni Graz mit der NetCero GmbH ist eine effektive Form des Wissenstransfers, durch den Ergebnisse unserer Forschung der gesamten Gesellschaft zugutekommen.”

Mehrstufiges Programm

ICM umfasst ein mehrstufiges Programm. Für klar definierte Akteur:innen und Aktionsbereiche in der Organisation wird zunächst eine Referenz-Treibhausgasbilanz erstellt, um auf dieser Basis Klimazielpfade für Einsparungen in allen wichtigen Emissionsbereichen festzulegen. Dazu gehören unter anderem der Verbrauch von Strom, Wärme und weiteren Ressourcen sowie das Mobilitätsverhalten.

“Für diese Felder werden dann konkrete Maßnahmen festgelegt, ihre Wirksamkeit eingeschätzt und ein Emissions-Monitoring aufgesetzt. Ein Steuerungsprozess begleitet die Umsetzung, um früh genug eingreifen zu können, wenn sich ein Teilbereich nicht wie gewünscht entwickelt, oder um erfolgreiche Maßnahmen weiter zu stärken”, erklärt Kirchengast.

NetCero aus Sankt Martin

Dieses Konzept sowie laufend aktualisierte Forschungsergebnisse lieferten die Basis für die Entwicklungen der NetCero GmbH. Heute ist das Startup wirtschaftlicher Kooperationspartner des Carbon-Management-Teams und wurde von Marc Kornberger, Lukas Windisch, Michael Jauk (dectria GmbH), David Kirchengast (AuMieux GmbH) und Sepp Kirchengast gegründet. Ihren Sitz hat die Firma südlich von Graz in Sankt Martin im Sulmtal.

“Uns ist es ein vorrangiges Anliegen, Nachhaltigkeitsmanagement ganzheitlich und für Unternehmen so pragmatisch wie möglich umzusetzen und sie mit maßgeschneiderten Lösungen zu unterstützen“, betont das Gründer-Team.

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Alexander Schmitz | (c) XELA

Japan gilt seit Jahrzehnten als Vorreiter in der Robotik und Automatisierung, ein Land, in dem Roboter nicht nur in der Industrie, sondern zunehmend auch im Alltag eine zentrale Rolle spielen. Inmitten dieser technologischen Hochburg hat sich der österreichische Gründer Alexander Schmitz mit seinem Unternehmen XELA Robotics erfolgreich etabliert. Seit mittlerweile mehr als einem Jahrzehnt entwickelt und erforscht der Österreicher taktile Sensoren für menschlich-kollaborative Roboter. Vor der Unternehmensgründung im August 2018 war Schmitz auch als Associate Professor an der Waseda University in Japan tätig, bevor er sich vollständig auf sein Unternehmen konzentrierte.

Technologie ermöglicht menschenähnlichen Tastsinn

XELA Robotics setzt auf eine KI-Technologie, die taktile Sensoren integriert und damit neue Möglichkeiten für personalisierte Servicerobotik, Montage, Verpackung und Landwirtschaft schafft. Die Sensor- und Software-as-a-Service (SaaS)-Lösungen von XELA unterstützen Unternehmen weltweit bei der Digitalisierung und Automatisierung.

XELA Robotics hat uSkin entwickelt, einen Drei-Achsen-Tastsensor, der in einem weichen, langlebigen Gehäuse untergebracht ist und sich nahtlos in neue und bestehende Roboter integrieren lässt. uSkin verleiht Robotern einen menschenähnlichen Tastsinn und verbessert ihre Fähigkeit, Objekte präzise zu manipulieren. Jeder Sensorstreifen enthält mehrere Sensoren, und jeder Sensor misst 3-Achsen-Kräfte , die an spezifische Anwendungen angepasst werden können. Zu den Kunden von XELA zählen internationale Konzerne wie Honda, Hitachi oder Samsung.

Millionen-Investment und Expansion nach Europa

Wie XELA nun bekanntgab, konnte man für das weitere Wachstum ein Millionen-Investment an Land ziehen. Investor ist die Investoren-Gruppe FSR mit Sitz in Tokio.

„Die Partnerschaft mit unserem neuen Investor wird unsere Fähigkeit beschleunigen, sowohl unsere Sensortechnologie als auch unsere KI- Software zu skalieren. Dadurch können wir komplette Lösungen anbieten und die Produktion ausweiten, um der wachsenden globalen Nachfrage gerecht zu werden”, so Schmitz.

In Europa bedient XELA ebenfalls namhafte Kunden. Zudem hat XELA die Möglichkeit genutzt, sich über das Global Incubator Network (GIN) strategisch in Europa zu positionieren. “Durch das erstklassige Programm des Global Incubator Networks konnten wir unsere Marktchancen in Europa evaluieren, einen klaren Go-to-Europe-Plan mit Österreich als Basis entwickeln und einen erfahrenen Mentor gewinnen. Dieser Mentor hat uns nicht nur in der Umsetzung unserer Europastrategie begleitet, sondern auch wesentlich zur Finanzierungssicherung in Japan beigetragen“, sagt Schmitz.


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