23.12.2021

Wie das Energy-Scaleup neoom 2021 ein Wachstum von 350 Prozent erzielte

In der aktuellen Podcast-Folge von Editor's Choice geben neoom Gründer Walter Kreisel sowie Co-Geschäftsführer & CFO Philipp Lobnig Einblicke in das rasante Wachstum des oberösterreichischen Energy-Scaleups. Zudem werfen sie einen Blick zurück, was sich 2021 am Energiemarkt getan hat.
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2021 war für die heimische Energie-Branche ein bewegendes Jahr. Im Sommer verabschiedete der Nationalrat das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG), das die Rahmenbedingungen dafür schaffen soll, dass Österreich bis 2030 zu 100 Prozent seinen Strom aus erneuerbaren Energiequellen deckt. Erst vor wenigen Tagen gab es dazu grünes Licht aus Brüssel. Konkret hat die Europäische Kommission die österreichische Beihilferegelung zur Förderung der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen nach den EU-Beihilfevorschriften genehmigt.

neoom bietet Lösungen für dezentrale Energiesysteme

Damit wir in Österreich künftig Strom aus erneuerbaren Energiequellen nutzen können, braucht es allerdings nicht nur die rechtlichen Rahmenbedingungen, sondern auch technologischen Lösungen für die Dezentralisierung der Netze. Ein Unternehmen aus Österreich, das sich in diesem Bereich einen Namen gemacht hat, ist das in Freistadt ansässige Scaleup neeom rund um Gründer Walter Kreisel.

Durch den Einsatz von Hard- und Software ermöglicht neoom seinen B2B-Kunden den Wechsel vom zentralen und fossilen zum dezentralen und erneuerbaren Energiesystem. Im Portfolio befinden sich Stromspeicher, Ladeprodukte und ein intelligentes Energie-Management-System.

Brutkasten Earth hat Walter Kreisel und Philipp Lobnig im Wiener neoom Office zum Interview getroffen | (c) neoom

Die Shownotes des Podcasts

Bereits im Coronajahr 2020 konnte das Unternehmen rund zwei Jahre nach Gründung seinen Umsatz um 250 Prozent steigern. 2021 sind es nun 350 Prozent. Im August 2021 folgte zudem eine Finanzierungsrunde in der Höhe von elf Millionen Euro, um die weitere Internationalisierung zu beschleunigen. Neben Österreich stehen Deutschland und die Schweiz im Fokus des Scaleups.

Brutkasten Earth hat die ambitionierten Wachstumspläne zum Anlass genommen, um mit neoom Gründer & Geschäftsführer Walter Kreisel sowie Co-Geschäftsführer & CFO Philipp Lobnig einen Blick auf das Geschäftsjahr 2021 des Scalups zu werfen. Unter anderem sprechen sie über folgende Themen:

  • Herausforderungen am Weg vom Startup zum Scaleup
  • Mitarbeiterwachstum auf 120 Personen & War for Talents
  • Ziel der Dekarbonisierung bis 2025 & Zusammenarbeit mit Climeworks
  • Marktchancen durch EAG & CO2-Bepresiung
  • Leuchtturmprojekt von neoom beim Ikea Wien Westbahnhof
  • Nächste Finanzierungsrunde für 2022 & Produkte in der Pipeline
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Pixelrunner FireStart P4 Therapeutics - Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Schon seit 2022 ist das Jungunternehmen an Bahnhöfen und in ausgewählten Firmen vertreten – darunter etwa im 42 Vienna oder in der Uniqa. Mit seinem 360-Grad-Verpflegungskonzept hat sich das Güssinger Startup Foodie Fridge, hinter dem die Venvie GmbH unter Geschäftsleitung von Alexander Billasch steht, bereits ein Standing in der modernen Nahversorgung erarbeitet.

Bei Foodie Fridge handelt es sich um eine automatisierte Lösung zur Firmenverpflegung und unkomplizierten Versorgung im öffentlichen Raum. Konkret bietet das Startup kleine Automatenrestaurants mit “Gourmet-Anspruch”.

Zu jeder Tages- und Nachtzeit sollen Hungrige per Knopfdruck “hochwertige Mahlzeiten” erwerben können. Im Kühlschrank enthalten sind fertige, hochwertige Gerichte, wie das Startup auf seiner Website preisgibt. Darunter vegetarische, vegane sowie fisch- und fleischhaltige Wochenmenüs. Indes beruft sich das Startup auf regionale Zucht und österreichischen Anbau. Auch Snacks, Drinks und Riegel finden sich im Kühlschranksortiment.

Konkurs statt Angebots-Erweiterung

Erst im vergangenen Juni vermeldete das Startup, sein bestehendes Angebot ausbauen zu wollen und “dieses Jahr durch einen Postversand in Kooperation mit dem Next Day Fresh Service der Österreichischen Post” zu ergänzen.

Finanziell scheint die Rechnung des Startups jedoch nicht aufgegangen zu sein. Wie der Kreditschutzverband KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband AKV am heutigen Dienstag vermelden, musste das Güssinger Startup Konkurs anmelden. Das Verfahren wurde über Eigenantrag eröffnet. Eine Fortführung der GmbH dürfte somit nicht vorgesehen sein (prinzipiell könnte auch im Laufe des Verfahrens noch ein Sanierungsantrag eingebracht werden).

“Engagiert gestartet”, dann “sprichwörtlich untergegangen”

Auf brutkasten-Anfrage äußert sich Geschäftsführer Alexander Billasch zum laufenden Konkursverfahren:

“Wir sind mit Foodie Fridge sehr engagiert und erfolgreich gestartet. Auf der Habenseite stehen Partnerschaften mit renommierten Unternehmen wie Sodexo, Lieferando, Edenred und der ÖBB. Wir konnten einige Firmen von unserem Verpflegungskonzept überzeugen. Was nicht ausreichend funktioniert hat, ist der öffentliche Bereich. Öffentliche Plätze unterliegen strengen Auflagen und sind nur schwer oder mit hohen Investments zu bekommen. In Tullnerfeld sind wir außerdem mit dem Bahnhof sprichwörtlich untergegangen.”

Preissensibilität und Manufakturqualität

Überdies nennt Geschäftsführer Billasch nicht nur ein geringeres Pendleraufkommen als Grund für ausbleibenden Umsatz: “Auf der Firmenseite haben uns hybrides Arbeiten (keine ausreichende Frequenz) und mangelnde Bereitschaft, in Mitarbeiterverpflegung zu investieren (trotz steuerlicher Anreize), zu schaffen gemacht. Zwei Lohnrunden mit überdurchschnittlicher Kollektivvertraglicher Erhöhung sowie die derzeitige wirtschaftliche Lage beeinflusst unser Thema sehr stark. Dazu kommt hohe Preissensibilität auf Endkundenseite. Wir haben lange versucht, Manufakturqualität auf niedrigem Preisniveau zu halten, aber die meisten Kunden sind leider nur bereit, Industriepreise zu bezahlen. Da konnten wir mit unserer Produktionsmenge nicht dagegenhalten.”

Auch über eine mögliche Zukunft von Foodie Fridge schafft Geschäftsführer Billasch Klarheit: “Wir nehmen sehr viel an Erfahrung mit, eine Fortführung des Unternehmens ist in dieser Form aber nicht geplant.”

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