15.06.2021

neoom: Atmosphärischer Wassergenerator kann 10.000 Liter Wasser am Tag aus Luft „ernten“

Der "Phantor" der oberösterreichischen Unternehmensgruppe neoom rund um Walter Kreisel ist ein mobiler atmosphärischer Wassergenerator (AWG) in Containergröße, der täglich bis zu 10.000 Liter Trinkwasser aus der Umluft gewinnen kann. Dafür wurde das Produkt mit dem Energy Globe World Award im Bereich Wasser ausgezeichnet.
/artikel/neoom-group-atmosphaerischer-wassergenerator
Phantor
CEO & Founder Walter Kreisel und CTO & Co-Founder Manfred Ledermüller

Die Atmosphäre ist dank ihrer Luftfeuchtigkeit eine riesige Süßwasserquelle, die sich mit sogenannten atmosphärischen Wassergeneratoren (AWGs) für die Wassergewinnung anzapfen lässt. Ein führendes Unternehmen in diesem Bereich ist Imhotep.Industries, das zur neoom group rund um den erfolgreichen österreichischen Unternehmer und Erfindergeist Walter Kreisel gehört. Die Unternehmensgruppe beschäftigt sich bereits seit mehreren Jahren mit technologischen Zukunftstrends – angefangen von der Dekarbonisierung bis hin zur E-Mobilität.

Phantor eignet sich für halbstationären Einsatz

Der „Phantor“ des oberösterreichischen Unternehmens filtert Wasser aus der Umluft. Im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen AWGs ist er aber sowohl für den stationären als auch den halbstationären Einsatz konzipiert. Denn atmosphärische Wassergeneratoren werden laut Kreisel vor allem dort gebraucht, wo Wasserknappheit herrscht.

„An abgelegene Orte, in trockene Regionen oder bei Peacekeeping-Einsätzen und in Katastrophenfällen ist es besonders wichtig, Trinkwasser in höchster Qualität zur Verfügung zu stellen. Aktuelle AWG sind oft zu klein, um ausreichend Wasser zu erzeugen und / oder sie sind nicht mobil genug. Der Phantor ist hier der Missing-Link“, so Walter Kreisel, Gründer und CEO der neoom group.

(c) neoom group

Bis zu 10.000 Liter Trinkwasser pro Tag

Der AWG aus Freistadt erzeugt täglich bis zu 10.000 Liter Trinkwasser, während er die entfeuchtete und kühle Luft dem Rückkühler zuführt, anstatt sie auszublasen. Der Strom für die Grundversorgung kommt aus der Photovoltaikanlage auf dem Dach. In Kombination mit einem Stromspeicher stellen so auch Stromausfälle kein Problem dar. Das macht ihn laut Kreisel besonders für den halbstationären Einsatz interessant.

Das erzeugte Trinkwasser entspricht österreichischen Standards. Dazu durchquert das „geerntete Wasser“ unter anderem Aktivkohlefilter, UV-Entkeimung, Mineralisierung und Bakterienfilter. „Der Phantor erzeugt genügend Wasser, um ein komplettes Wohngebäude, Hotel oder Krankenhaus mit Frischwasser zu versorgen. In vielen Gebieten der Erde ist das wirtschaftlicher als eine Wasserleitung zu errichten“, sagt Walter Kreisel.

Mit dem Energy Globe Award ausgezeichnet

Für die Erfindung aus Oberösterreich, die insbesondere in abgelegenen Regionen zum Einsatz kommen kann, wurde Kreisel gemeinsam mit seinem CTO & Co-Founder Manfred Ledermüller nun mit dem Energy Globe World Award im Bereich Wasser ausgezeichnet. Der Award zählt zu den renommiertesten Umweltpreisen weltweit. Jährlich werden 180 Projekte aus aller Welt mit Fokus auf Ressourcenschonung, Energieeffizienz und Einsatz erneuerbarer Energien eingereicht. Ziel des Awards ist es, innovative und nachhaltige Projekte zu präsentieren, die für aktuelle und kommende Umweltprobleme umsetzbare Lösungen anbieten.


Auf dem Weg zum Gigacorn – Gründer von neoom Walter Kreisel im Live-Talk

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vlnr. Michael Hurnaus, Markus Lang und Martin Murray | (c) Tractive / brutkasten/Pacher / waterdrop

34 Prozent für China – mit Aussicht auf mehr, ganze 46 Prozent für Vietnam, 20 Prozent für die EU – die – für jedes Land individuellen – neuen Zölle der USA unter Donald Trump beschäftigen derzeit die ganze Welt. Neben Auswirkungen durch den Börsencrash und Ängsten vor einem neuerlichen starken Anstieg der Inflation, sind viele Unternehmen auch direkt von den Maßnahmen betroffen – auch einige österreichische Startups und Scaleups.

Tractive: Litauen statt Vietnam

Aktuell gelten die Zollsätze auf physische Waren. Hier ist die entscheidende Frage nicht, wo das jeweilige Unternehmen seinen Sitz hat, sondern wo es produziert. Für das oberösterreichische Scaleup Tractive, das seine Haustier-Tracker weltweit verkauft, sind die USA der größte Markt. „Dadurch sind wir natürlich auch gewissermaßen betroffen“, sagt Gründer und CEO Michael Hurnaus gegenüber brutkasten.

Dem Scaleup komme aber eine frühere strategische Entscheidung entgegen, wie der Gründer ausführt: „Wir haben vor zwei Jahren den Großteil der Produktion aus China nach Malaysia und Vietnam verlegt, um den US-Zöllen zu entgehen. Glücklicherweise haben wir aber vor einem Jahr gestartet, eine teilautomatisierte Produktion in Litauen aufzusetzen, was uns jetzt – sofern sich Trump nicht in den nächsten Tagen etwas anderes einfallen lässt – zugutekommt.“ Vietnam hat von den USA, wie oben erwähnt, mit 46 Prozent einen der höchsten Zollsätze überhaupt verpasst bekommen. Malaysia liegt aktuell mit 24 Prozent nicht ganz so hoch über dem EU-Land Litauen mit 20 Prozent.

Waterdrop-Gründer: „Da wir eine USA-Entity haben, ist es nicht so schlimm“

Anders geht es dem Vernehmen nach dem Wiener Brause-Scaleup Waterdrop, für das die USA ebenfalls ein wichtiger Markt sind. „Da wir eine USA-Entity haben, ist es nicht so schlimm“, sagt Co-Founder Martin Murray auf brutkasten-Anfrage kurz und knapp. Generell konzentriere man sich im Moment sehr auf Europa, wo man „enormes Potenzial“ sehe, und müsse abwarten, wie sich die Lage entwickelt.

Auch Tractive-Gründer Hurnaus bezeichnet den Einfluss auf das Scaleup – trotz USA als größtem Markt und der oben beschriebenen Situation – gesamt gesehen als „überschaubar“. Der Grund: „Unser Business-Modell basiert zum größten Teil auf digitalen Abos.“

Markus Lang von Speedinvest als warnende Stimme

Darauf, dass es bei Zöllen auf physische Güter bleibt, sollten Startups und Scaleups sich jedoch nicht unbedingt verlassen, legt Speedinvest-General-Partner Markus Lang in einem Blog-Beitrag nahe. Europäischen Startups empfiehlt er unter anderem: „Stellt eure Abhängigkeit von US-Infrastruktur und -Kunden auf den Prüfstand – vor allem wenn zukünftige Zölle über Waren hinaus gehen.“ Das gelte im speziellen auch für AI-Startups, die oftmals ihre Modelle auf US-Hyperscalers aufbauen – „das ist nicht mehr nur eine Anbieter-Entscheidung, sondern ein geopolitisches Risiko“, so Lang.

Und er gibt noch mehr zu bedenken, das auch für Software-Startups gilt, auf die Speedinvest in seinem Portfolio fokussiert. So sollte man etwa eruieren, ob die eigenen Kunden oder Zulieferer von den Zöllen betroffen sind und dadurch ihre Strategie ändern könnten. Weil die Lage auf den Finanzmärkten zu neuer Unsicherheit führe, müsse auch einmal mehr die Risikokapital-Strategie geprüft werden – vor allem wenn man mit Geld von US-VCs kalkuliere, die nun wohl noch zurückhaltender bei Investments in Europa seien.

„Überdenkt euren Expansionsfahrplan“

Generell empfiehlt der Speedinvest-General-Partner: „Überdenkt euren Expansionsfahrplan. Sind die USA immer noch der beste nächste Schritt – oder gibt es eine überzeugendere Wachstumsstory näher an der Heimat?“ Schließlich könne der Return on Investment einer US-Expansion anlässlich der Lage auch im Vergleich zu einer Intensivierung am europäischen Markt oder einer Asien-Expansion „verblassen“. Jedenfalls gelte es, die Resilienz zu verstärken.

Für Tractive-Gründer Hurnaus ist eine mögliche Konsequenz der Zollpolitik jedenfalls klar: „Am Ende des Tages werden wir die Extrakosten, wenn nötig, auf die Endkunden in den USA abwälzen müssen.“ Davor könnte freilich noch einiges passieren – und sich die Situation, wie schon öfters zuvor bei Donald Trump, auch komplett drehen.

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