08.12.2023

neoom: Energy-Scaleup aus Oberösterreich baut Stellen ab

Von insgesamt 308 Stellen bei neoom sind 27 Stellen betroffen. neoom-Gründer und Geschäftsführer Walter Kreisel erläutert gegenüber brutkasten die Gründe für den Stellenabbau.
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Team neoom: Walter Kreisel CEO, Gründer & GF, Philipp Lobnig CFO & GF © neoom
Team neoom: Walter Kreisel CEO, Gründer & GF, Philipp Lobnig CFO & GF © neoom

Erst im Feber dieses Jahres gab das in Freistadt ansässige Energy-Scaleup neoom rund um Gründer und CEO Walter Kreisel den Abschluss einer Series-B-Finanzierungsrunde in Höhe von 25 Millionen Euro bekannt. Die Runde wurde damals von der bekannten deutschen Investmentgesellschaft Summiteer angeführt. Im Sommer folgte die Erweiterung der Series-B-Runde um weitere 16 Millionen Euro. Als Lead-Investor beteiligte sich damals B&C Innovation Investments.

Die frischen Eigenkapitalmittel in Millionenhöhe erleichterten dem Scaleup den Markteintritt in Deutschland. Mit seinen Lösungen für Solarspeicherkraftwerke wurde neoom auch als Herausforderer des deutschen Energy-Unicorns Enpal und 1Komma5 gehandelt.

27 Stellen sind betroffen

Der zuletzt rasant vorangetriebene Wachstumskurs – so steigerte das Unternehmen im Coronajahr 2020 seinen Umsatz um 250 Prozent – verlangsamt sich nun allerdings. Wie brutkasten aus einer anonymen Quelle erfahren hat, baut das oberösterreichische Scaleup Stellen ab. Auf Anfrage bestätigt Gründer und Geschäftsführer Walter Kreisel den Stellenabbau. Von den derzeit 308 Mitarbeiter:innen müssen laut Kreisel 27 Stellen abgebaut werden.

“Bei drei Stellen handelt es sich um eine Probezeit, die nicht verlängert wird. Die restlichen 24 Leute wurden beim AMS-Frühwarnsystem gemeldet“, so Kreisel. “Mit den meisten der Betroffenen wird eine einvernehmliche Lösung gefunden”, so Kreisel gegenüber brutkasten.

Die Gründe für den Stellenabbau

Doch warum muss das noch vor kurzem so auf Wachstumskurs befindliche Scaleup Stellen abbauen? Kreisel nennt dafür die makroökonomischen Rahmenbedingungen. “Das Marktumfeld sowie der Ausblick in das erste Halbjahr 2024 sind für den Markt und viele Unternehmen sowie auch in unserer Branche sehr herausfordernd”. Konkret macht der Gründer es an steigenden Zinsen sowie Löhnen fest. Weiters nennt er einen “Rückgang von dreistelligen auf zweistelligen Wachstumszahlen im Markt” und sowie eine “Preisreduktion der Produkte”.

„Es ist uns wirklich nicht leicht gefallen. Dennoch werden wir den Wachstumskurs mit der Profitabilität ausbalancieren. Dazu gehört auch ein effektives Kostenmanagement. In diesem Rahmen haben wir uns nach langer Überlegung dazu entschlossen, knapp neun Prozent abzubauen”, so Kreisel weiter. Nur so könne das Preis-Leistungsversprechen gegenüber den Installations- und Systempartnern bis hin zu den Kund:innen gewährleistet werden.

Kernbereiche profitabel, keine Finanzierungsrunde für 2024 geplant

Derzeit würden die Kernbereiche des Scaleups profitabel sein. Dazu zählt unter anderem der Verkauf von Hardwareprodukten, wie die Sparte der Stromspeicher. Zudem konnte die Betriebsleistung innerhalb der neoom ag von 54,5 Millionen im Jahr 2022 auf knapp 90 Millionen Euro ausgebaut werden. “Wir sind auch kein Startup mehr. Wir haben unser Geschäftsmodell gefunden und die meisten Prozesse gut strukturiert, digitalisiert und automatisiert. Aktuell ist auch nächstes Jahr keine Finanzierungsrunde geplant“, so Kreisel abschließend.


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Lympik
Teamfoto: Links: Tom Schwartz, rechts Thomas Peroutka | (c) Lympik

Bereits im Oktober 2022 hat die ESA in Hinblick auf die olympischen Spiele 2024 in Paris und 2026 in Milano-Cortina Förderungen unter dem Motto “Space for Olympic Games” ausgeschrieben. Europäische Startups und KMUs sollten und sollen weiterhin dabei unterstützt werden, erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Weltraumtechnologie nutzen und den olympischen Spielen damit Nutzen bringen.

Das niederösterreichische Startup Lympik hat aus dem Topf eine Förderung im unteren sechsstelligen-Bereich erhalten. Damit möchte man seine Produkte weiterentwickeln und Geschäftsfelder ausweiten. Auch eine Folgeförderung stehe im Raum.

Lympik: Angebot ausbauen

“Meine Idee war von Beginn an, Weltraumtechnologie wie Satellitennavigation und -kommunikation, für den Sport zu nutzen”, erklärt der Gründer von Lympik, Thomas Peroutka, der selbst viele Jahre als Leistungssportler aktiv war. “Begonnen haben wir mit einer neuen Art der digitalen Zeitmessung, dann kamen GPS-Tracking und Videoanalyse dazu. Diese Kombination können wir nun dank der ESA-Förderung schneller und umfangreicher ausbauen.” Aktuell ist das ÖSV-Biathlon-Team der erste Testanwender der neuen Lösung.

“In sechs bis neun Monaten wollen wir so weit sein, dass unsere Lösung für digitale Zeitmessung, GPS-Tracking und Videoanalyse für unterschiedliche Sportarten einsatzbereit ist”, so Peroutka weiter.

Bisher konnten in Sportarten wie Ski Alpin oder Langlauf im Training lediglich die Endzeiten sowie drei bis vier Zwischenzeiten verglichen werden. Mit der Technik von Lympik – brutkasten berichtete – sei eine minutiöse Detailanalyse möglich: Etwa, wer an welcher Stelle auf welcher Linie wie viele Millisekunden gewonnen oder verloren hat oder welche Ausrüstung zum Einsatz kam.

Sensoren

“Durch unsere Lösung stehen nicht nur viel mehr Informationen zur Verfügung, die Teams ersparen sich auch viel Zeit- und Personalaufwand bei der Analyse und noch mehr bei der Auswertung. Während bisher immer eine Person während des Trainings alle Eckpunkte manuell in ein Tablet eingeben musste, geht jetzt alles automatisch”, erklärt Peroutka.

Die Athletinnen und Athleten werden vom Startup dazu mit Sensoren ausgestattet und das Training wird gefilmt. Nach dem Training werden die Videos in eine App geladen und automatisch mit den Daten aus der Zeitmessung und dem GPS-Tracking synchronisiert. Nach wenigen Sekunden stehen die Daten aufgegliedert bereit.

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