02.12.2015

Nein, Zuckerberg spendet jetzt nicht sein gesamtes Vermögen

Mark Zuckerberg spendet seine Facebook-Anteile erst nach und nach - eigentlich so, wie bisher. Würden die 45 Milliarden Dollar auf einmal fließen, wäre die Chan Zuckerberg Initiative die größte US-Stiftung.
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(c) Facebook

Facebook-Gründer und -Chef Mark Zuckerberg überraschte am Dienstagabend mit einer Spende in Milliardenhöhe. Fast die gesamten Anteile, die er und seine Frau Priscilla Chan an Facebook halten, sollen anlässlich der Geburt der gemeinsamen Tochter Max für einen guten Zweck gespendet werden. Das sind rund 45 Milliarden Dollar. Kaum ein Facebook-Fan konnte bei Zuckerbergs rührendem Brief an seine Tochter den Daumen flach halten, was aber steckt wirklich hinter der großzügigen Gabe?

Es ist natürlich keineswegs so, dass Mark Zuckerberg in den kommenden Wochen 45 Milliarden Dollar an wohltätige Organisationen überweist. Das Geld fließt in die Chan Zuckerberg Initiative, eine Art Kapitalgesellschaft. Damit folgt der Facebook-Gründer beispielsweise dem Vorbild des Microsoft-Gründers, der vor 15 Jahren die Bill and Melinda Gates Foundation ins Leben rief.

“During our lives” für den Machterhalt

Zuckerberg hat versprochen, 99 Prozent seiner Facebook-Anteile in seine Stiftung einfließen zu lassen. Allerdings nur “during our lives”, also nach und nach. Zumindest in den ersten drei Jahren soll jährlich nicht mehr als eine Milliarde Dollar fließen. Dadurch sichert sich der Chef seine Macht im Unternehmen: Die Aktien, die Zuckerberg hält, sind mit dem Großteil der Stimmrechte in der Firma verbunden.

Millionär bleiben und größte US-Stiftung schaffen

Würde Zuckerberg die Summe von 45 Milliarden Dollar theoretisch auf einmal spenden, würde er damit die größte Stiftung der USA schaffen. Die Bill and Melinda Gates Foundation ist derzeit rund 41 Milliarden Dollar stark. Zuckerbergs Spende kann natürlich je nach Aktienkurs noch steigen. Und auch der Facebook-Chef wird nicht arm dran sein, wenn er die 99 Prozent seine Anteile tatsächlich abgetreten hat. Derzeit wäre ein Prozent an Facebook etwa 450 Millionen Dollar wert.

Zuckerberg gehören 30 Prozent an Facebook

Der Facebook-Gründer hat sich nach dem Börsengang 2012 rund 30 Prozent an Facebook gesichert. Seine Anteile waren von Beginn an mit einer Mehrheit der Stimmrechte ausgestattet. 2013, ein Jahr nach dem Börsengang, waren seine Anteile rund 18 Milliarden Dollar wert.

Die Chan Zuckerberg Stiftung will sich vor allem um Bildung und medizinische Versorgung kümmern, wobei der Fokus bisher auf den USA liegt. Mark Zuckerberg gehörte auch schon bsher zu den großzügigsten US-Spendern führt entsprechende Ranglisten regelmäßig an. Schon in den vergangenen beiden Jahren spendete er jeweils rund eine Milliarde Dollar in Facebook-Aktien.

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Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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