03.01.2023

NEcharge: Neue Investoren steigen bei steirischem E-Mobility-Startup ein

Das im März 2021 gegründete steirische Startup NEcharge hat im Juni 2022 sein erstes Produkt auf den Markt gebracht, mit dem E-Autos an jeder beliebigen Steckdose geladen werden können. Nun kamen zwei neue Investoren an Bord.
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Christian Kranz, Patrick Hierhold und Max Sommer von NEcharge
Max Sommer, Christian Kranz und Patrick Hierhold von NEcharge | Foto: NEcharge

E-Autos laden an jeder Steckdose – das verspricht das steirische Startup NEcharge. Dessen Produkt “NEcharge One” ist seit Juni 2022 auf dem Markt und soll laut dem Unternehmen das modernste, leichteste und bedienungsfreundlichste mobile Ladekabel seiner Klasse sein. Verfügbar ist es aktuell in Österreich und Deutschland im ausgewählten Online-Fachhandel sowie im eigenen Webshop. Zudem haben erste Energievorgungsunternehmen (EVUs) und Autohäuser das Produkt bereits im Sortiment.

Nun holte das Unternehmen zwei Investoren an Bord. Maximilian Seidel mit seiner Situlus Holding und Gabriel Dielacher mit seiner Designed Impact Beratungs- und Vertriebs GmbH sollen dem aktuell 7-köpfigen Jungunternehmen künftig mit Know-How und ihrem Netzwerk, aber auch bei möglichen M&A-Themen zur Seite stehen, wie es in einer Aussendung des Unternehmens heißt. Eine Investmentsumme wurde nicht kommuniziert.

NEcharge will mit neuen Investoren “international durchstarten”

Eine “NEcharge One Wall”

“Mit unseren beiden neuen Investoren können wir den dynamischen Wachstumskurs weiter beschleunigen und schneller neue Märkte erschließen”, sagt NEcharge-Gründer und CEO Christian Kranz. “Der Markt der Ladeinfrastruktur wird sich in den nächsten beiden Jahren konsolidieren. Nun haben wir starke Partner an Board, mit denen wir gemeinsam wachsen und international durchstarten können.”

Die beiden Neuinvestoren wiederum sehen bei NEcharge eine “beeindruckende Technologie”. Für das Unternehmen werde es nun “Zeit für den internationalen Durchbruch, den wir mit unserem steirischen Co-Investment gerne begleiten wollen”, werden Seidel und Dielacher in der Aussendung zitiert.

Maximilian Seidel und Gabriel Dielacher mit NEcharge-CEO Christian Kranz

Maximilian Seidel investiert mit seiner Situlus Holding seit 2015 in technologie-orientierte Startups. Er beteiligte sich unter anderem an dem steirischen Startup sanSirro mit seinem „Smart-Shirt“ QUS oder auch an dem ebenfalls aus der Steiermark stammende Unternehmen micardo, das ursprünglich eine Gebrauchtwagen-Plattform betrieb, dann aber ein eigenes KI-Tool auf den Markt brachte. Insgesamt verzeichnete Seidel bereits fünf erfolgreiche Exits.

Gabriel Dielacher wiederum kommt ursprünglich aus dem Investment Banking und ist mittlerweile seit rund 20 Jahren als unabhängiger Investor tätigt. Er sitzt unter anderem im Advisory Board des auf Deep-Tech-Spin-Offs spezialisierten Fonds Onsight Ventures rund um Hermann Hauser.

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Pro Planche, Schneidbrett aus Papier, Schneidbrett, Schneidebrett
(c) Pro Planche - Die Pro Planche-Gründer Roland Tiefnig und Armin Hofmann.

Schneiden, Zerkleinern und Hacken. Eines der meist genutzten Küchenutensilien im Alltag muss einiges an Klingen-Einwirkung aushalten: Das Schneidbrett. Beide übliche Varianten, jene aus Holz und jene aus Kunststoff, haben Nachteile. Einer Studie zufolge, die im Fachjournal Enviromental Science & Technology im Mai 2023 veröffentlicht wurde, können sich etwa mehrere zehn Millionen Mikropartikel im Laufe eines Jahres beim Bearbeiten von Gemüse und Co. von Kunststoffschneidebrettern lösen und die Gesundheit bedrohen. Konkret sind es jährlich 14 bis 71 Millionen Polyethylen-Mikroplastikteilchen und 79 Millionen Polypropylen-Mikroplastikteilchen, die je nach Nutzungshäufigkeit und Messereinsatz entstehen können.

Beide üblichen Arten von Schneidbrettern bringen jedoch auch jeweilige Vorteile, wie etwa leichtere Reinigung (Plastik) oder dass sie antiseptisch sind (Holz). Das Tiroler Startup Pro Planche hat ein Schneidbrett aus Papier entwickelt, das die positiven Aspekte von Holz- und Kunststoff-Schneidbrettern verbinden soll.

Pro Planche: Kunststofffreie Verpackung kommt aus Hall

In der Herstellung werden laut Startup 66 Lagen Papier bei hoher Hitze unter enormem Druck verpresst. Das macht Pro Planche jedoch nicht selbst, sondern kauft Platten zu und verarbeitet sie dann weiter. Dabei würden auch Nachhaltigkeit und Regionalität eine große Rolle spielen, heißt es vom Unternehmen. So werden die Schneidbretter in Lienz von einem sozialökonomischen Betrieb verarbeitet und die kunststofffreie Verpackung kommt aus Hall in Tirol.

Die Lienzer haben kurz nach ihrer Gründung 2020 den Innovationspreis in Osttirol gewonnen und wurden 2022 mit dem Tiroler Jungunternehmerpreis der Jungen Wirtschaft Tirol in der Kategorie “Moderne Tradition” ausgezeichnet – brutkasten berichtete.

Konkurrenz möchte mitschneiden

Pro Planche hat nach dem Jungunternehmer-Preis allerdings seinen Fokus etwas angepasst, da der Mitbewerb immer größer wurde, wie Co-Founder Armin Hoffmann erklärt.

“Auf der TrendSet in München haben wir heuer mehrere größere Hersteller gesehen, die ähnliche Produkte anbieten, mit ähnlichem Material als Ausgangsbasis”, sagt er. “Daher erweitern wir unser Produktportfolio, um etwa Back- und Nudelbretter sowie Ceranfeld-Abdeckungen. Mittlerweile haben wir um die 14 Produkte rund ums Schneidbrett.”

Pro Planche plant Expansion

Die Tiroler konnten seit Bestehen ihren Umsatz jährlich um 20 bis 25 Prozent steigern und legen nun ihr Augenmerk neben der Produktentwicklung ebenso auf die Weiterentwicklung von Grundmaterialien.

“Momentan wird das Plattenmaterial exklusiv hergestellt und ist auf einen kleinen Kreis an Zulieferern beschränkt”, sagt Hoffmann. “Da gibt es mehrere kleine Firmen, die das können. Wir arbeiten daran, den Prozess zu vereinfachen.”

Langfristiges Ziel ist jedoch, den Vertrieb über den DACH-Raum auf Europa auszuweiten. “Innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre wollen wir Europa als Zielmarkt etablieren”, sagt Hoffmann. “Und neben unserer Portfolioerweiterung als Marke wahrgenommen werden.”

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