02.03.2021

Naturefloor: Holzschnipsel-Startup entzieht Schädlingen die Lebensgrundlage

Das Startup Naturefloor von Roman Erler widmet sich Fußbodenaufbauten und greift dabei auf 100-prozentig ökologische Trockenschüttung aus Holzschnipseln und Lehm zurück.
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(c) Naturefloor/FB - Das Startup von Roman Erler Naturefloor setzt bei Trockenschüttung auf Lehm und Holzschnipsel.

Roman Erler beschäftigt sich mit Estrich. Und er weiß, dass in Österreich bisher für den Innenraum des Fußbodens auf Styroporgranulat zurückgegriffen wird. Seine Idee der ökologischen Trockenschüttung aus Holzschnipseln und Lehm soll im Vergleich umweltschonend sein und noch weitere Vorteile bieten. Dank der Natürlichkeit des Materials sei der gesamte Prozess von der Herstellung bis zur Entsorgung nachhaltiger, meint der Gründer etwa. Der Name seines Unternehmens: Naturefloor.

Naturefloor: Schädlinge ohne Chance

Die Hackschnitzel des Startups werden vorgetrocknet und somit bereits schädlingsfrei in die Produktion eingeführt. “Sorgfältig mit Lehm ummantelt, im Nassverfahren gemischt und getrocknet, haben Schädlinge bei uns keine Chance”, schreibt der Gründer auf der Website. “Da pflanzliche und tierische Schädlinge einen Wassergehalt von acht bis 16 Prozent benötigen, wird ihnen durch das vortrocknen, den Lehm und den endgültigen Trocknungsprozess die Lebensgrundlage entzogen.”

Der Allstar: Lehm

Bei der Produktion von Lehm seien vergleichsweise nur geringe Energiemengen erforderlich. Alles recyclebar und schadstofffrei. Ein weiterer Lehm-Vorteil: Das Bodenmaterial wird beinahe überall auf der Erde abgebaut – ein Umstand, der die Anlieferungswege sehr gering hält, so die Argumentation von Erler. Lehm besitzt zudem die Fähigkeit, Rauch, Ausdünstungen und Schadstoffe zu absorbieren.


Ein weiteres Argument pro Lehm und der ökologischen Trockenschüttung ist, laut Erler, dass auch manche Tierarten ihn fressen, um gezielt Schadstoffe im Körper zu binden und auszuscheiden. Lehm konserviert nämlich Holz, zeige sich hautfreundlich und antibakteriell.

Naturefloor bei “2 Minuten 2 Millionen”

Lehm reguliere zu guter Letzt auch die relative Luftfeuchte auf einen Wert zwischen 45 und 55 Prozent. Dies sorgt laut Naturefloor für ein Raumklima, in dem die Schleimhäute nicht austrocknen, und dass darüber hinaus die Feinstaubbildung reduziert.

Das Startup ist heute Abend zu Gast bei “2 Minuten 2 Millionen” und möchte seine ökologische Variante der Fußbodenaufschüttung den Investoren schmackhaft machen. Zudem dabei: Wood Fashion, Bitterschön, TwistOut und Pura Gum.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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