03.01.2018

Nationalbank-Chef Nowotny fordert Mehrwertsteuer auf Bitcoin

Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny wärmt bei der Süddeutschen Zeitung ein bereits 2015 vom EuGH abgehandeltes Thema wieder auf.
/artikel/nationalbank-chef-nowotny-fordert-bitcoin-mehrwertsteuer
(c) Franz Johann Morgenbesser: Ewald Nowotny

“Wir brauchen eine Mehrwertsteuer auf Bitcoin, weil es keine Währung ist”, sagt der österreichische Nationalbank-Chef Ewald Nowotny im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung. Abermals bringt er Bitcoin in Zusammenhang mit Geldwäsche. Und Nowotny vertritt eine gewagte These: “Alle Beteiligten an einem Geschäft müssen ihre Identität offenlegen. Damit würde Bitcoin zusammenbrechen”, sagt er. Wenig überraschend sorgt er mit den Aussagen zur Bitcoin-Mehrwertsteuer (wie schon mehrmals zuvor) für Kopfschütteln in der österreichischen Krypto-Community.

+++ Bitcoin: 8 Probleme der bekanntesten Kryptowährung +++

Demuth: “So langsam wird es peinlich”

Eric Demuth, Co-Founder des Wiener Startups Bitpanda, der Nowotny schon mehrmals scharf kritisiert hatte, twittert etwa: “So langsam wird es peinlich. Da können wir uns in Österreich nur wünschen, dass bald die Wachablösung für ihn kommt. Wie kann man in 2018 noch immer an den Grundlagen scheitern und sich dennoch ständig über Bitcoin äußern?”

EuGH-Urteil zur Bitcoin-Mehrwertsteuer aus 2015

Deutlich sachlicher geht es Bitcoin Austria-Vorstandsmitglied Andreas Petersson im Gespräch mit dem Brutkasten an: “Das Thema Bitcoin-Mehrwertsteuer wurde bereits 2015 ausgiebig vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) abgehandelt.” Beim sogenannten “Hedquist-Urteil” wurde damals ausjudiziert, dass bei Bitcoin-Käufen keine Mehrwertsteuer zu entrichten ist. “Das würde dem Sinn Bitcoins als Zahlungsmittel und der Realität der Zahlungsströme widersprechen”, sagt Petersson.

Mehrwertsteuer, wenn mit Bitcoin gezahlt wird

Denn Bitcoin sei eben keine Leistung, sondern ein Mittel, um eine Leistung zu beziehen. Und damit sei klar, wann die Steuer zu entrichten sei. “Wenn Bitcoin zum Kauf von Waren oder Dienstleistungen verwendet wird, ist natürlich ganz normal die Mehrwertsteuer abzuführen. Und das wird in der Praxis auch so gemacht”, erklärt Petersson. Andernfalls wäre es, als würde man einzelne Buchungszeilen auf der Kreditkartenabrechnung nochmal besteuern.

Zahlungsmittel? Auch Gold von der Mehrwertsteuer befreit

Das Argument, dass Bitcoin sich in der Praxis nicht als Zahlungsmittel qualifiziert, ist freilich nicht ganz aus der Luft gegriffen. Denn mehrere Gründe sprechen dagegen. Vor allem die hohe Volatilität wird immer wieder ins Treffen geführt, doch auch die lange Dauer von Transaktionen und die hohen Transaktionsgebühren werden zusehends zum Problem. Da Bitcoin in der Praxis tatsächlich hauptsächlich als Spekulationsobjekt bzw. Wertanlage genutzt wird, wird es häufig mit Gold verglichen. Das Edelmetall ist (als Geldanlage) seit 1998 EU-weit von der Mehrwertsteuer befreit. Dahinter steckt jedoch ein politisches Ziel: Gold sollte als Finanzinstrument gefördert werden.

+++ Umfrage: 31 Prozent der Österreicher für Bitcoin-Verbot +++

⇒ Zur Page von Bitcoin Austria

Deine ungelesenen Artikel:
16.10.2024

Tiroler MedTech occyo in Konkurs

Das MedTech Startup occyo wollte die Augenheilkunde revolutionieren. Mit einer neuen Finanzierungsrunde rechnete man Ende 2024 - nun musste Konkurs angemeldet werden.
/artikel/tiroler-medtech-occyo-in-konkurs
16.10.2024

Tiroler MedTech occyo in Konkurs

Das MedTech Startup occyo wollte die Augenheilkunde revolutionieren. Mit einer neuen Finanzierungsrunde rechnete man Ende 2024 - nun musste Konkurs angemeldet werden.
/artikel/tiroler-medtech-occyo-in-konkurs
Das Team von occyo (c) occyo

Das in Innsbruck gegründete MedTech-Startup occyo spezialisiert sich auf Digital Health in der Augenheilkunde: Im Jahr 2022 schloss es seine erste Finanzierungsrunde in Millionenhöhe ab – brutkasten berichtete. Zuvor wurde das MedTech von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws), der FFG und dem Land Tirol gefördert. Im Juli 2022 kam schließlich der Münchener Neuinvestor Floris Capital rund um Peter Blumenwitz hinzu. Die Pläne waren groß: Im Frühjahr 2024 Zulassung und Markteintritt des Produktes, neue Finanzierungsrunde gegen Ende des Jahres. Nun kommt es aber anders.

Produkt zur Telemedizin in der Augenheilkunde

Heute wie damals fokussierte sich das Digital Health Unternehmen auf Telemedizin-Anwendungen, die die dezentrale Kommunikation in der Augenheilkunde vereinfachen. Konkret: Das von occyo entwickelte Gerät namens Occyo One sollte es “zum ersten Mal möglich” machen, “den gesamten Augenvordergrund standardisiert und hochauflösend aufzunehmen”.

Damit wollte man die medizinische Diagnostik für die breite Masse zugänglicher gestalten. Volkskrankheiten wie trockene oder gerötete Augen könnten damit von Fachmediziner:innen und -personal “einfacher diagnostiziert und behandelt” werden, hieß es. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2019 von Vito Romano, Bernhard Steger, Ulrich Hausmann und Giulia Angi.

Neue Finanzierungsrunde für Ende 2024 geplant

Für seine Lösung und kontinuierliche Fortentwicklung des Modells erhielt occyo schließlich auch im Jänner diesen Jahres sein letztes Investment. Der Neuinvestor Paolo Belloco übernahm nämlich 15 Prozent der Firmenanteile für einen sechsstelligen Betrag. Damals plante man den Markstart des Produktes Occyo One im diesjährigen März. Eine Zulassung wurde für den Vormonat Feber erwartet. Für Ende dieses Jahres plante man mit einer weiteren Finanzierungsrunde. Damals umfasste das Team knapp 20 Personen, wie brutkasten berichtete.

190.000 Euro Passiva

Zumindest aus der angedachten Finanzierungsrunde wird allerdings vorerst nichts. Denn mit dem heutigen Mittwoch vermeldet der Kreditschutzverband KSV1870 das Konkursverfahren des Innsbrucker MedTechs. Der Antrag ist vonseiten des Schuldners, also von der occyo GmbH selbst, eingereicht worden.

Wie der KSV1870 weiter vermeldet, liegen aktuell noch keine geprüften Informationen zur Insolvenz vor. Die Verbindlichkeiten belaufen sich laut Schuldnerangaben auf etwa 190.000 Euro. Anfragen vonseiten der brutkasten-Redaktion blieben bislang unbeantwortet. Informationen werden laufend ergänzt. Ob das Produkt des MedTech-Startups in einer anderen Gesellschaft weitergeführt wird, ist somit noch unklar.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Nationalbank-Chef Nowotny fordert Mehrwertsteuer auf Bitcoin

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nationalbank-Chef Nowotny fordert Mehrwertsteuer auf Bitcoin

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nationalbank-Chef Nowotny fordert Mehrwertsteuer auf Bitcoin

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nationalbank-Chef Nowotny fordert Mehrwertsteuer auf Bitcoin

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nationalbank-Chef Nowotny fordert Mehrwertsteuer auf Bitcoin

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nationalbank-Chef Nowotny fordert Mehrwertsteuer auf Bitcoin

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nationalbank-Chef Nowotny fordert Mehrwertsteuer auf Bitcoin

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nationalbank-Chef Nowotny fordert Mehrwertsteuer auf Bitcoin

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nationalbank-Chef Nowotny fordert Mehrwertsteuer auf Bitcoin