Nasa: Bemannte Mondlandung dürfte wegen SpaceX platzen
Mit der Artemis 3-Mission will die Nasa 2025 wieder Menschen auf den Mond bringen. Doch ein zentraler Zulieferer könnte für eine Verzögerung sorgen: Elon Musks SpaceX.
Man kann es “fake it till you make it” nennen oder auch “visionäre Planung”. In der Tech-Szene, vor allem in den USA, gehört es jedenfalls einfach dazu, Produkte schon zu verkaufen, bevor man weiß, wie man sie tatsächlich umsetzen kann. Ein Großmeister dieser Disziplin ist der reichste Mensch der Welt, Elon Musk. Und er hat immer wieder gezeigt: Es funktioniert – wenn auch nicht ohne Opfer. Ein herausragendes Beispiel dafür ist sein Weltraumunternehmen SpaceX. Nun dürfte dieses seinem wichtigsten Kunden, der US-Raumfahrtbehörde Nasa, aber etwas zu viel versprochen haben.
Nasa-Vize-Chef zweifelt Zeitplan für Mondlandung an
Mehr als 50 Jahre nach der letzten bemannten Mondlandung will die Nasa 2025 im Rahmen der Artemis 3-Mission wieder Menschen auf den Mond schicken. Essenziell für das Projekt ist die Technologie von SpaceX, das bereits seit 2020 als externer Auftragnehmer die Nasa-Astronaut:innen ins All und zurück befördert.
Bei der geplanten Mondmission steuert das SpaceTech-Unternehmen unter anderem das Landungssystem bei. Und an diesem könnte die Artemis 3-Mission vorerst scheitern. Das teilte der für die Mondmission hauptverantwortliche stellvertretende Nasa-Chef Jim Free nun vor Journalisten mit. Ein Besuch von Mitarbeiter:innen der Raumfahrtbehörde bei SpaceX in Texas habe gezeigt, dass die Entwicklung langsamer als geplant voranschreite. Man habe die Ergebnisse des Lokalaugenscheins erst einmal “verdauen” müssen.
Mond-Landungssystem basiert auf “Starship” von SpaceX
Das besagte Landungssystem basiert auf dem “Starship” von SpaceX. Als dieses vor einigen Monaten erstmals getestet wurde, explodierte es – gezielt, wie man bei Elon Musks Unternehmen betonte. Von einem erfolgreichen ersten Test kann aber wohl dennoch nicht gesprochen werden. Seitdem gab es auch keine weiteren. Das sieht Jim Free problematisch, denn ein solches System müsse mehrmals erfolgreich getestet werden, bevor man es als fertig erachten könne. Die Verzögerung bei SpaceX betreffe zudem andere Zulieferer für die Nasa-Mission, die auf konkrete Spezifikationen des Unternehmens warten. Man werde der Öffentlichkeit bald mitteilen, wie es weitergeht und ob der Zeitplan 2025 gehalten werden kann, so Free.
“Werden Menschen wirklich freiwillig über ihre größten Misserfolge sprechen? Und noch wichtiger: Werden andere zuhören wollen?” – die Fragen habe er sich gestellt, bevor er vor zehn Jahren in Österreich mit dem Format Fuckup Nights startete, sagt Dejan Stojanovic. Zum Jubiläum ist klar: Ja, es funktioniert. Schon eine ganze Dekade.
64 Fuckup Nights seit 2014
“Die letzten zehn Jahre haben mir gezeigt, dass echte Veränderung dort beginnt, wo wir uns trauen, unsere Fehler anzunehmen und darüber zu sprechen – egal ob als Einzelperson, in einem Team oder in einer Organisation”, sagt der Fuckup-Nights-Initiator. “Es war erstaunlich zu sehen, wie das Teilen von Misserfolgen Brücken zwischen Menschen baut und eine Gemeinschaft schafft, die auf Vertrauen basiert.”
64 Fuckup Nights hat es seit dem Start gegeben. “Über 360 mutige Menschen, die ihre tiefsten Fehler und größten Erkenntnisse mit uns geteilt haben. Mehr als 25.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die bereit waren, zuzuhören, zu lernen, zu lachen – und manchmal auch ein bisschen zu weinen”, resümiert Stojanovic.
“Was mich wirklich erfüllt, ist nicht in Zahlen zu fassen”
Doch diese Zahlen seien nicht alles. “Was mich wirklich erfüllt, ist nicht in Zahlen zu fassen”, meint der Fuckup-Nights-Initiator. “Es ist das Gefühl, wenn jemand nach einer Fuckup Night auf mich zukommt und sagt: ‘Danke. Diese Geschichte hat mich inspiriert, es noch einmal zu versuchen.’ Es ist das Lächeln der Speaker, die die Bühne verlassen und zum ersten Mal merken, dass ihre größten Fehler vielleicht ihr größtes Geschenk waren. Es ist die unbändige Energie, die in einem Raum spürbar wird, wenn Menschen erkennen, dass sie mit ihren Ängsten und ihrem Scheitern nicht allein sind.”
Denn das Scheitern sei ein unverzichtbarer Bestandteil von Wachstum und Innovation. “Viele unserer Speaker:innen haben das bestätigt, indem sie erzählt haben, wie ihre größten Rückschläge letztlich zu ihren größten Erfolgen geführt haben. Diese Erkenntnis, dass Fehler ein Sprungbrett und keine Sackgasse sind, treibt mich heute mehr an, als je zuvor”, so der Initiator.
Zu viele Highlights
Und was waren seine größten Highlights in der Zeit? “Es gab unzählige bewegende Momente, sodass es schwerfällt, einzelne auszuwählen, ohne den vielen großartigen Speaker:innen nicht gerecht zu werden. Was ich jedoch über die Jahre deutlich gemerkt habe: Die Auswahl der Speaker hat immer mehr an Tiefe gewonnen, und meine Speaker-Coachings sind heute persönlicher, noch authentischer und intensiver”, so Stojanovic. Ein bewegender Moment sei es gewesen, die “Wall der Champions”, eine Fotowand mit über 180 Speaker:innen der Fuckup Nights, aufzustellen.
Herausforderungen auf für Stojanovic und Fuckup-Nights-Team
Herausforderungen zu bewältigen hatten übrigens nicht nur die Auftretenden, sondern auch Stojanovic und sein Team selbst, wie er erzählt: “Die letzten zehn Jahre haben uns auch auf die Probe gestellt. Es gab schwierige Momente, in denen wir gegen unfaire Attacken ankämpfen mussten – Angriffe von außen, die uns auf die Probe gestellt haben, und Enttäuschungen von Menschen, die wir einst Partner nannten.” Manchmal habe es sich angefühlt, als würde man “gegen ignorante Windmühlen kämpfen”.
Letztlich sei das Wichtigste: “All das funktioniert nur, wenn man mit Integrität handelt und konsequent seiner Mission treu bleibt – auch wenn es schwierig wird. Die Herausforderungen, denen ich begegnet bin, haben mir gezeigt, dass es sich lohnt, für das einzustehen, woran man glaubt.”
Pläne für die kommenden 10 Jahre
Auch für die nächsten zehn Jahre hat Stojanovic Pläne. “Die nächsten Jahre werden mutiger, größer und – hoffentlich – noch wirkungsvoller”, meint er. “Ich möchte und werde eine Welt mitgestalten, in der Scheitern als notwendiger Teil des Wachstums angesehen wird, nicht als etwas, das vermieden werden muss”, so der Fuckup Nights-Initiator. Die Mission bleibe dieselbe: “Scheitern enttabuisieren, Lernen zelebrieren und gemeinsam wachsen”.
Zu diesem Ziel soll es neue Formate geben, man wolle ein engagiertes Team aufbauen und man wolle noch stärker in Unternehmen und Organisationen “eine echte Kultur des Lernens und Wachsens verankern”. Der “Anker” soll dabei das Failure Institute als “zentrale Plattform für Austausch, Weiterbildung und Forschung” bleiben. “Langfristig möchte ich auch ein starkes Team hinter den Fuckup Nights aufbauen und ein Advisory Board aus Vordenker:innen und Innovator:innen etablieren, die uns dabei helfen, unsere Vision strategisch zu verwirklichen.”, so Stojanovic, “Für mich ist klar: Wir stehen erst am Anfang.”
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