20.11.2017

Nächster ICÖ: Crypto Future will mit Rotharium Apps auf die Blockchain bringen

Das nächste Initial Coin Offering nach österreichischem Recht hat gestartet. Die Rechtsberatung für "Rotharium" übernehmen Stadler Völkel Rechtsanwälte.
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(c) crypto future: Das Team mit Founder Tomislav Matic in der Mitte.

Das im Wiener DC Tower ansässige Startup Crypto Future baut eine Plattform auf, mit der B2C-Apps die Blockchain-Technologie nutzen können. Konkret richtet man sich momentan an Marktplatz-Startups, deren Transaktionen zwischen Kunden und Anbietern künftig mit der Technologie gesichert werden sollen. Der Name der Plattform ist “Rotharium”. Das nötige Kapital dafür soll über einen ICO hereinkommen. Akzeptiert werden nur Ether. Während des Pre-ICO, der noch bis 12. Dezember dauert, gibt es 40 Prozent Discount. Dafür werden Investitionen erst ab 100 Ether, also rund 30.000 Euro, angenommen.

+++ ICOs: Die Rechtslage von Initial Coin Offerings in Österreich +++

Blockchain-Technologie für Nicht-Spezialisten

Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren mit Krypto-Mining Geschäft gemacht. Bereits seit 2014 laufen Rigs, mit denen zunächst Bitcoin und Litecoin und ab 2015 Ether “geschürft” wurden. Daneben arbeitete Founder Tomislav Matic bereits seit längerer Zeit als IT-Dienstleister in verschiedenen Bereichen. Mit Crypto Future widmet er sich nun voll und ganz dem Blockchain-Bereich. Diesen will er über sein Angebot einer größeren Gruppe an nicht spezialisierten Unternehmen zugänglich machen.

“Mischform aus Ökosystem-Modell und Gutschein-Modell”

Der nun gestartete ICO ist der dritte, der nach österreichischem Recht durchgeführt wird. Auch dieser wird, wie die zwei ersten (Herosphere und Hydrominer), von der Kanzlei Stadler Völkel Rechtsanwälte betreut. Rechtlich handle es sich um eine Mischform aus Ökosystem-Modell und Gutschein-Modell, sagt Oliver Völkel, Partner bei der Kanzlei. “Der Token ist notwendig, um bestimmte Funktionen der Rotharium-Plattform nutzen zu können, die auf der Blockchain eigenständig laufen, andererseits wird er vom Unternehmen als Gutschein für die eigenen Dienstleistungen entgegengenommen”, erklärt Völkel weiter.

ICOs: Hype und wachsende Kritik

In den kommenden Monate sind noch mehr ICOs in Österreich zu erwarten. Erst kürzlich startete die Plattform coinvest300, an der unter anderem Conda und startup300 beteiligt sind. Sie soll Startups bei der Durchführung eines eigenen Initial Coin Offerings unterstützen. Indessen kommt auch immer stärkere Kritik an der Finanzierungsform auf. Hintergrund dafür sind weltweit mehrere bestätigte Betrugsfälle. Auch sonst gibt es eine Vielzahl an Anschuldigungen. Gegenseitige Vorwürfe im Krypto-Bereich sind inzwischen innerhalb Österreichs an der Tagesordnung. Das Krypto-Unternehmen Cointed etwa, das seine Wurzeln in Kufstein und Wien hat, sieht sich nach wie vor mit heftigen Vorwürfen zu seinem ICO konfrontiert. Dieser wird von einer Holding in Hong Kong aus und damit nicht nach österreichischem Recht betrieben. Zuletzt gab es auch medial transportierte Anschuldigungen bezüglich des zweiten ICOs nach österreichischem Recht, jenem von Hydrominer, der über zwei Millionen US-Dollar eingebracht hatte. Dieser wurde ebenfalls von Stadler Völkel betreut und wurde nun unter anderem für seine Social Media-Aktivitäten kritisiert.

+++ Initial Coin Offering in Österreich: Die Rechtsanwälte von Stadler Völkel klären auf +++

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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