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Laut einer Gfk-Studie werden in Österreich jährlich etwa 224 Millionen Packungen von Haut- und Körperpflege-Produkten gekauft. Wegen der Beschaffenheit der Produkte besteht Kosmetik-Verpackung meist aus Kunststoff. Bei diesem liegt die Recyclingquote hierzulande derzeit aber insgesamt nur bei 25 Prozent. Und das obwohl die Kosument:innen unabhängig vom Alter immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen. Es gibt also eine Reihe von Herausforderungen in Sachen Umweltschutz, derer sich auch die Markenartikelhersteller bewusst sind.
“Das oberste Ziel von Verpackung ist natürlich Funktionalität. Sie muss die Produktqualität wahren und das Produkt schützen. Heute ist es aber auch entscheidend, dass sie nachhaltige Lösungsansätze liefert”, erklärt Expertin Birgit Fritz von Kosmetik transparent. Fritz ist strategische Leiterin im Geschäftsbereich Home, Beauty & Personal Care Österreich bei Unilever. Kosmetik transparent hat es sich als unternehmensübergreifender Verband von Beiersdorf, Burnus, L’Oréal, Procter & Gamble, Schwarzkopf & Henkel und Unilever seit mehr als 30 Jahren zum Ziel gesetzt, Aufklärungsarbeit zu den großen Themen in der Branche zu leisten.
Drei Prämissen für Kunststoff-Kosmetik-Verpackung
“Bei Haut- und Körperpflegeprodukten ist der Einsatz von Plastik in der Verpackung sehr hoch, etwa bei Duschgel. Hier muss es die Strategie sein, drei Prämissen zu folgen: Nämlich weniger, kein oder besseres Plastik”, sagt Fritz. “Weniger Plastik” bedeute etwa, das Produkt zu komprimieren oder zu konzentrieren, wie es bei Deos bereits beispielsweise bei einigen Produkten der Fall ist. “Besseres Plastik” sei in dieser Definition die Nutzung bereits recycelter Kunststoffe (PCR). Ganz vermieden kann Plastik-Verpackung zum Beispiel werden, wenn feste Alternativen zu bislang flüssigen Produkten angeboten werden, etwa bei Seifen, Körpercremes und Deos.
Zudem haben sich Mitglieder von Kosmetik transparent klare Ziele bis 2025 gesteckt. “Wir werden bei Verpackungen die Hälfte des Neuplastiks reduzieren, den Anteil von recyceltem Material auf mindestens 25 Prozent erhöhen und dafür sorgen, dass sie zu 100 Prozent recyclebar, kompostierbar oder wiederverwendbar sind”, erklärt Fritz. Diese müssen also leicht trennbar, sortierbar und wiederaufbereitbar sein. Dazu arbeite man auch in der gesamten Branche zusammen. Der Schlüssel sei letztlich, geschlossene Kreisläufe zu schaffen. Damit könne Plastik auch im Sinne der Nachhaltigkeit das optimale Verpackungsmaterial sein.
Akzeptanz und Partizipation von Konsument:innen entscheidend
Ein großes Thema sei die Konsument:innen-Akzeptanz. “Oft sind etwa recycelte Verpackungen grauer, dunkler oder nicht so transparent, wie neue”, erklärt Fritz. Hier bedürfe es Aufklärungsarbeit. Und nicht nur da. Auch bei der Erhöhung der Recycling-Quote seien, neben der Politik, die entsprechende Systeme aufbauen und fördern müsse, die Konsument:innen am Zug. “Sie müssen ihren Beitrag leisten, damit es funktioniert. Die Aufklärung dazu fängt direkt auf der Verpackung an”, so die Expertin. Hierbei sei man auf einem guten Weg. “Steter Tropfen höhlt den Stein”, sagt Fritz.