02.02.2022

Nach Rücktritt: NFL-Star Tom Brady gründet NFT-Startup

Der legendäre Quarterback beendet nach 22 Jahren NFL und sieben Super Bowl-Ringen seine Sportkarriere. Nun hat er ein Startup namens Autograph gegründet, das gleich 170 Millionen US-Dollar "raisen" konnte.
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Tom Brady, NFT, NFL, Autograph
(c) Flickr/Keith Allison/ Wikimedia Commons - Tom Brady erhielt 170 Millionen US-Dollar für sein NFT-Startup Autograph.

Der Star-Quarterback der National Football League (NFL) und Gründer des NFT-Startups Autograph Tom Brady gab letzten Dienstag offiziell seinen Rücktritt bekannt und erklärte, er wolle mehr Zeit mit seiner Familie verbringen und an seinen Unternehmen arbeiten.

Tom Brady spielte 20 Jahre lang für die New England Patriots und gewann dort sechsmal die Super Bowl, bevor er zu den Tampa Bay Buccaneers wechselte und sich auch dort zum Champion krönte. Nun hat die Football-Ikone etwas anderes gefunden.

Brady will Erstellung von Sammlerstücken erleichtern

“Die Zukunft ist aufregend”, schrieb Brady in einem Instagram-Post. “Ich habe das Glück, unglaubliche Unternehmen wie Autograph, BRADY und TB12 Sports mitbegründet zu haben, bei deren Aufbau und Wachstum ich gerne weiter mithelfen möchte, aber wie genau meine Tage aussehen werden, wird sich erst noch zeigen.”

Der US-Amerikaner hat konkret eine Plattform für NFTs gegründet, das Sportlern und anderen berühmten Persönlichkeiten dabei helfen soll, ihre eigenen digitalen Sammlerstücke zu erstellen und zu vermarkten. Auf Autograph finden sich mittlerweile NFTs von Brady selbst, aber auch von Wayne Gretzky, Tony Hawk oder Olympiasiegerin Simon Biles.

Andreessen Horowitz bei Finanzierungsrunde dabei

Autograph ging dafür eine Partnerschaft mit DraftKings und Lionsgate ein, um NFTs zu erstellen, die auf Filmfranchises und Sportstars basieren und hat Anfang dieses Monats mit Unterstützung von Andreessen Horowitz, Katie Haun und Kleiner Perkins 170 Millionen US-Dollar lukrieren können.

Brady selbst interessiert sich schon länger für den Kryptobereich. Auf der Consensus-Konferenz von CoinDesk erklärte er bereits im Mai seine Absichten. “Je mehr ich über Krypto- und Blockchain-Technologien gelernt habe, desto mehr wollte ich wirklich ein Teil des Aufbaus einer großartigen Plattform sein, die Möglichkeiten für mich, Künstler und andere Unterhaltungsmarken schaffen kann, um großartige Sammlerstücke zu erstellen.”

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Das femble-Founderteam Lina Graf und Daniel Steiner (c) Michael Engele

Sie überfluten soziale Medien: Falsch-Informationen rund um Gesundheit und Medizin. Was sich als Gefahr für uninformierte User:innen entpuppt, bietet Chancen für neue Geschäftsfelder. Gegen Fake-News und für mehr verifizierte Information setzen sich immer mehr Mediziner:innen in sozialen Kanälen ein. Ein neues Berufsfeld wurde allmählich geboren: die “Health-Influencer:innen”.

Femble macht Ärzte zum “verifizierten Influencer”

In den vergangenen Monaten entstand damit ein Trend, der eine medizinische Fachausbildung mit der Nahbarkeit des Influencer-Seins kombiniert. Und ein Trend, der leider sowohl Chancen als auch Fehlerquellen beinhaltet.

Diesem Problem nimmt sich das Tiroler FemTech-Startup femble an. Es will die Beziehung zwischen Ärzten und Patient:innen stärken – und generativer KI einen sicheren und verifizierten Platz in der Gesundheitsbranche bieten.

Das in Volders nahe Hall in Tirol gegründete Startup hat sich zum Ziel gesetzt, Mediziner:innen einen vertrauenswürdigen Influencer-Status zu verleihen. Basierend auf der Erkenntnis: Patient:innen wollen Infos über soziale Kanäle, aber am liebsten nur von ihren eigenen Ärzten. Mit einer neuen Idee transformierte Femble sein ursprüngliches Geschäftsmodell – und holte sich dafür ein sechsstelliges Investment.

Zyklus-App wird zu Info-Plattform

Femble wurde im November 2020 gegründet. Ursprünglich wollte das Startup eine B2C-App für Zyklusbeschwerden aufbauen – basierend auf der persönlichen Gesundheitsgeschichte von Co-Founderin Graf. Der Plan ging auf: Nach kurzer Zeit entstand eine Community von über 40.000 Frauen und Dutzenden Ärzten. Die Intention: Frauen sollten sich schnelle und von Ärzten verifizierte Infos über Schmerzen während und rund um die Monatsblutung holen können.

Schritt für Schritt bauten sich Graf und Steiner vom Inntal aus eine Community aus mehreren Tausend Userinnen auf. Der Content war User-orientiert, aber anonym. Die Infos waren verifiziert, aber unpersönlich.

Patient:innen wollen Infos “nur von ihrem Arzt”

Das damalige Modell stieß an seine Grenzen. Das Founderteam erkannte Lücken – unter anderem dank umfangreichen Feedbacks von involvierten Mediziner:innen:

Man wolle Patientinnen effektiver informieren und begleiten, Behandlungszeiten verkürzen und Wissen über Basisfragen effizienter und sicherer verbreiten. Eine Thematik, die sich nicht nur auf den Sektor Frauengesundheit beschränkt, sondern in der gesamten Health-Branche zu verantworten ist.

Mit diesem Wissen startete femble seine Reise zu einer “Recommender Engine” für personalisierte Gesundheitsinhalte. Das Ziel: Frauen bei individuellen Beschwerden gezielt zu unterstützen.

Pivot soll Fake News bekämpfen

Ende 2024, vor gut zwei Monaten, hat sich das Team dazu entschieden, das Geschäftsmodell von femble zu transformieren. “Wir führen etliche Gespräche mit Nutzerinnen und Ärzten und haben dabei verstanden, dass Gesundheitsinformation nicht von beliebigen Ärzten kommen sollte, sondern von den eigenen”, erzählt Co-Founder Daniel Steiner.

Die Zyklus-App mit anonymisierten Gesundheitstipps war Geschichte. Die neue femble-Version positioniert sich seither als Plattform für Ärzt:innen mit der Intention, deren Beziehung zu Patientinnen “grundlegend neu zu denken und effizienter zu gestalten.”

Mediziner:innen werden zu Influencer:innen

“Mit femble ermöglichen wir es Ärzten, zu vertrauenswürdigen Health-Influencerinnen für ihre eigenen Patientinnen zu werden”, so Co-Founderin Lina Graf. Aktuell beobachte das Founderteam einen Trend “hin zu exklusiven digitalen Communities, und das Aufkommen von generativer KI in Videos wird diesen Wandel beschleunigen”. Umso wichtiger sei es, verifizierte Informationen über vertrauenswürdige Quellen bereitzustellen.

Die Vorteile von medizinischer Fachausbildung und der Nahbarkeit des Influencer-Seins mit gezielter Zielgruppen-Ansprache trugen Früchte: Nur zwei Monate nach dem Pivot berichtet das Startup bereits von positiver Resonanz vonseiten der Community. Insbesondere im Bereich Frauengesundheit stoßen die Lösungen von femble bei Ärzt:innen und Kliniken auf Interesse, heißt es.

Für das laufende Jahr 2025 nimmt man sich einen weiteren Pivot vor: Ein neuer Übersee-Standort ist geplant – die USA sind im Visier. Dazu dient das im letzten Jahr eingeholte Investment im Rahmen einer Angel-Runde. Rund 350.000 Euro soll von mehreren Angels in das Tiroler FemTech geflossen sein. An Bord sind europäische Business Angels, wie das Startup gegenüber brutkasten anmerkt.

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