08.09.2023

Nach Kritik: WKO wird Kammerumlagen senken

Ab 2024 werden die Kammerbeiträge der Wirtschaftskammern gesenkt. Dieser Schritt soll die Unternehmen entlasten.
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Harald Mahrer, Präsident Wirtschaftskammer Österreich - Vier-Tage-Woche
Harald Mahrer, Präsident Wirtschaftskammer Österreich | (c) Marek Knopp

Wie der Standard im Juli berichtete, sitzen die Wirtschaftskammern und Fachorganisationen in den Ländern sowie deren Dachorganisation auf 1,924 Milliarden Euro Rücklagen – ein Rekordhoch. Viele fragten sich, wieso die Interessenvertretung in Zeiten der Pandemie und Inflation den österreichischen Unternehmen nicht mehr entgegenkam. Unter anderem wurde bemängelt, dass die Kammerumlagen auch zu Corona-Zeiten nicht reduziert, sondern gestundet wurden.

Zwar geht WKO-Präsident Harald Mahrer nicht auf diese Kritik ein, kündigt aber nun im Wirtschaftsmagazin trend an, die Kammerbeiträge ab dem kommenden Jahr zu senken. Konkret werden die Mitgliedsbeiträge ab dem 1. Jänner 2024 um zwölf Prozent reduziert.

Kammerumlagen: 35 Millionen Euro weniger

“Das entspricht rund 35 Millionen Euro. Ein ordentlicher Brocken, aber es ist möglich”, wird Mahrer zitiert. Damit reagiere er auf die inflationsbedingte Erhöhung der Gebühren und die “Effizienzsteigerungen” der Organisation, welche “finanzielle Spielräume geschaffen” habe.

Erste Reaktionen gibt es aus den Reihen der NEOS und der Freiheitlichen. Laut dem UNOS-Bundessprecher Michael Bernhard sei es eine “Alibi-Aktion”, die zeige, “dass die Kammer ein schlechtes Gewissen hat”. Man fordere seit langem eine komplette Streichung der Kammerumlage 2 und ein Ende der Zwangsmitgliedschaft. Auch die FPÖ bewertet es als “lächerliche Almosen” und sieht ebenfalls eine freiwillige Mitgliedschaft als Lösung.

Weiters deutet Mahrer im trend-Interview an, dass auch andere öffentliche Institutionen die österreichischen Unternehmen entlasten sollen. Wie schon mehrmals zuvor, fordert er die Senkung der Lohnnebenkosten. “Würden diese zum Beispiel in Summe um zehn Prozent sinken, wären das 4,2 bis 4,5 Milliarden Euro”, so der Wirtschaftskammer-Präsident.

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GemeinsamErleben-CEO Alexander Lendl
GemeinsamErleben-CEO Alexander Lendl | (c) GemeinsamErleben

200 Millionen Seitenaufrufe pro Monat, mehr als 1.000 Neuregistrierungen pro Tag, 20.000 monatlich organisierte Aktivitäten und nun insgesamt mehr als eine Million Mitglieder – diese Zahlen veröffentlichte das 2019 gegründete Wiener Scaleup Synexit nun über seine Freizeit- und Sport-Plattform GemeinsamErleben.

“Kampf gegen die Einsamkeit” im Zentrum

Über die Plattform werden in 70 “Themen-Communities” gemeinsame Aktivitäten organisiert, wobei die Teilnehmer:innen sich dazu nicht vorher kennen müssen. In der Kommunikation von GemeinsamErleben ist klar: Im Zentrum steht der “Kampf gegen die Einsamkeit”. Damit schaffe man auch gesellschaftlichen Mehrwert. Und das Angebot sei gerade in den anstehenden Feiertagen wichtig. “Niemand sollte die Festtage alleine verbringen müssen”, wird CEO Alexander Lendl in einer Aussendung zitiert. “Es ist an der Zeit, das Thema Einsamkeit zu enttabuisieren und offen darüber zu sprechen.”

Übernahme des größten Mitbewerbers im DACH-Raum 2021

Das Konzept scheint – folgt man den Zahlen – aufzugehen. Man zeige, “dass auch Startups im Bereich des sozialen Miteinanders skalieren können”, heißt es vom Unternehmen. Synexit hat 2021 den größten deutschen Mitbewerber Spontacts vom Medienkonzern ProSiebenSat.1 für einen nicht genannten Betrag übernommen – brutkasten berichtete und Lendl war damals in Video-Talk zu Gast.

GemeinsamErleben “stellt Weichen” für weitere Internationalisierung

Seitdem baute GemeinsamErleben seine Kund:innenbasis im DACH-Raum deutlich aus – die Zahl der monatlichen Neuregistrierungen habe sich in der Zeit um mehr als 1.000 Prozent gesteigert, heißt es vom Scaleup. Mittlerweile würde man auch bereits “die Weichen für eine Internationalisierung in neue Sprachregionen” über den DACH-Raum hinaus stellen. Zudem stehe ein großes Plattform-Update bevor.

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