24.05.2015

Nach Events suchen ist out, bei Mingel wird man von ihnen gefunden

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Das Mingel-Team von links nach rechts: Stefan Stift, Valentin Scholz, Jakob Zenz und Martin Rauter.

Den Eurovision Song Contest hat die Stadt Wien gerade hinter sich gebracht. Ausgetragen wurde das internationale Event in der Wiener Stadthalle. Rund 10.500 Besucher haben in der größten Halle Platz. 300 Veranstaltungen finden pro Jahr im Gebäude statt. Es liegt nahe, dass alleine in Wien jedes Monat (vor allem, wenn man an die Wochenenden denkt) Über-Millionen Veranstaltungen stattfinden. Im Großen, wie beim ESC, aber auch im kleinen Sinn, in der Bar ums Eck, zum Beispiel. Wie soll man sich in diesem Event-Dschungel bloß zurecht finden? Anders gefragt: Wie sollen Wien-Besucher Bescheid wissen, wo, welche Veranstaltung stattfindet – jene nämlich, die nicht in ESC-Größenordnung stattfinden. Viele Menschen wissen, wie schwierig es ist, im Ausland die richtigen Events zu finden, die auch tatsächlich den Geschmack treffen.

Vier Jungs aus Österreich haben sich letztes Jahr zusammengeschlossen und in Wien die Mingel GmbH gegründet. Die Mingel App ist das erste Produkt des Unternehmens und versteht sich als europaweite Veranstaltungs-App. Hat man sie im itunes oder Google Play Store erst einmal heruntergeladen, liefert sie maßgeschneiderte Veranstaltungs-Empfehlungen, Events aus der unmittelbaren Umgebung oder Vorschläge, die auch den Freundes- und Interessenkreis auf Facebook widerspiegeln. Mit dem Problem, dass sie viele Veranstaltungen verpasst haben, bloß, weil sie nichts von ihnen wussten, hatten die Gründer oft zu kämpfen, weshalb sie auch Mingel ins Leben gerufen haben.

25.000 Events haben sie auf Mingel bisher angelegt. Sie beziehen sich auf Quellen wie Facebook, Ticketmaster, Oeticket oder Eventbrite. User können auf Mingel ihren Lieblingskünstlern oder Diskotheken folgen und wissen dann sofort Bescheid, wenn es dazu eine Veranstaltung gibt.

Der Wiener Valentin Scholz – der Rest der Truppe kommt aus Niederösterreich, Kärnten und Salzburg – beantwortet dem Brutkasten ein paar Fragen.

Euer Elevator Pitch: Was macht ihr und welches Problem löst ihr damit?

Mingel ist eine europaweite Event App, die personalisierte Eventempfehlungen und Benachrichtigungen über neue Events in der Umgebung bietet.

Wie verdient ihr Geld?

Wir haben Partnerschaften mit den größten Ticketanbietern Europa’s, dazu zählen Ticketmaster, Oeticket, Eventbrite und Viagogo. Konkret bedeutet dies, dass wir für jedes über Mingel verkaufte Ticket eine Provision erhalten. Zusätzlich wollen wir noch 2015 ein eigenes, intelligentes und einfaches Ticketing System anbieten, dass speziell für kleinere und mittelgroße Eventveranstalter gedacht ist.

Wer hatte die Idee und wieso?

Die ursprüngliche Idee ist vor circa vier Jahren bei einem Glas Wein mit Jakob und Moritz, der sich auf sein mittlerweile erfolgreiches Veranstaltungsunternehmen Stonebeats konzentriert hat, entstanden.

Wir fanden es schon immer schade, dass man oft großartige Events verpasst weil man einfach nicht davon erfahren hat. Das liegt zum einen daran, weil es keine universelle Platform gibt um tolle Events zu finden – zum anderen aber auch daran, dass man meistens die Ankündigungen von Veranstaltungen nicht mitbekommen hat. Mingel löst beide Probleme: durch personalisierte Eventempfehlungen und Event-Alerts. Das Konzept hat sich dann in den laufenden Jahren durch viel Feedback stetig verbessert und ist zu dem geworden was es heute ist.

Wie kam es zum Gründer-Team? Ihr seid zu viert, das sind doch recht viele Gründer für ein Produkt, gibt es eine klare Aufteilung?

Wir wussten von Anfang an, dass wir eine klare Aufgabenteilung möchten – denn jede Person hat andere Stärken. Jakobs und meine Stärken liegen im Bereich Business Development und Design. Wir waren deswegen auf der Suche nach Co-Foundern die unsere Vision teilen und ihre Stärken in der technischen Umsetzung haben. Mit Stefan und Martin haben wir zwei großartige Co-Founder gefunden, die sowohl menschlich als auch mit ihrem Know-How eine großartige Ergänzung sind. Stefan ist dabei für die gesamte Business Logic verantwortlich und Martin für die Entwicklung der beiden Apps.

Eure Marketingstrategie?

Wir wollen Mingel als junge, dynamische Marke im Eventmarkt etablieren. Wir streben daher Partnerschaften mit Nachtclubs, Universitäten, Studentenverbindungen und Hostels an, um unsere Zielgruppe (junge Menschen zwischen 18-25 Jahren) zu erreichen. Wir sind auch immer wieder auf größeren Veranstaltungen vertreten. Zum Beispiel vom 12. bis 14. Juni veranstalten wir am Royals Cup in Maastricht ein Beer Pong Turnier.

Habt ihr bereits Finanzierung? Wie seid/geht ihr an die Investoren-Suche heran (gegangen), Cold Calling oder übers Netzwerk?

Bisher waren wir selbstfinanziert durch Familie und Freunde, wir sind aber ab jetzt in der Vorbereitung für unsere erste Finanzierungsrunde, um die Entwicklung eines intelligenten Ticketing Systems zu finanzieren. Wir arbeiten im Moment hauptsächlich durch unser Netzwerk, werden in Zukunft aber auch Cold Calling in Betracht ziehen. Speziell im Hinblick auf Accelerator Programme, wie zum Beispiel Seedcamp.

Eure bisherigen Learnings?

Puh, ich glaube da gibt es zu viele um sie hier nieder zuschreiben (lacht). Wir haben, glaub ich, fast jeden Fehler gemacht, den man machen kann.

Im Endeffekt zählt eigentlich nur, dass man aus den Fehlern so schnell wie möglich lernt und sie in Zukunft versucht zu vermeiden. Es hilft auch, sich sehr viel Feedback einzuholen und andere Personen um Hilfe und Rat zu fragen. Vielleicht auch ein kleineres Gründerteam zu haben und eine erste Produkt-Version relativ schnell am Markt zu testen.

Wir haben, glaub ich, fast jeden erdenklichen Fehler gemacht. Am Ende zählt aber, dass man daraus gelernt hat.

Die Vision: Was sind eure nächsten Ziele? Kurzfristig, aber auch Langfristig?

Wir wollen den Menschen dabei helfen, mehr wundervolle Momente zu erleben. Man verbindet viele Emotionen, wie zum Beispiel sein erstes Konzert (bei mir war das übrigens Bryan Adams in Wien, im Jahr 99. Ich hab sein Autogramm noch immer zuhause :-)) mit Veranstaltungen.

Obwohl wir heute Smartphones und Smartwatches haben, ist es noch immer schwer, tolle Events zu finden – und das obwohl täglich tausende Events um uns herum stattfinden.Wir möchten den Menschen einen Zugang zu all diesen Events geben, damit sie unabhängig von ihrem Ort, Interessen oder Uhrzeit immer ein passendes Event finden können. Auch für die Zukunft haben wir haben noch sehr viele großartige Ideen für Mingel – und werden diese der Reihe nach umsetzen.

Wien als Gründerstadt/ Österreich als Gründerland – die richtige Entscheidung?

Ich denke JA. Jede Stadt und jedes Land hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Obwohl Wien zu den größten Städten in Europa zählt, ist es im internationalen Vergleich noch immer sehr günstig und erfreut sich der höchsten Lebensqualität. Wien ist zu dem eine wahre Kulturstadt, was speziell für unseren Fall perfekt ist. Zusätzlich wächst die heimische Startup-Szene enorm, was man unter anderem an Speedinvest, Codeship, Blossom, Chatgrape oder Runtastic gut sehen kann.

Danke.

Die Mingel App

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Aithyra, KI Insitut, Biomedizin
(c) ÖAW/Natascha Unkart - Michael Bronstein, Gründungsdirektor Aithyra und Anita Ender, Geschäftsführerin.

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) baut ihren Schwerpunkt in den Life Sciences weiter aus und eröffnet mit einer Förderung in Höhe von 150 Millionen Euro der Boehringer Ingelheim Stiftung (BIS) ein Institut für Künstliche Intelligenz in der Biomedizin. Das neue Institut mit dem Namen Aithyra soll über die Entwicklung KI-gestützter Forschungsansätze revolutionäre Fortschritte in der Biomedizin erzielen. Und durch die Mithilfe der KI gewonnenen Erkenntnisse zur Förderung der menschlichen Gesundheit beitragen.

Die BIS und die ÖAW konnten Michael Bronstein, DeepMind Professor an der Universität Oxford, als Gründungsdirektor des Instituts gewinnen. Geschäftsführerin wird Anita Ender.

Aithyra am Vienna BioCenter Campus

Die für die Unterbringung notwendigen Mittel werden zu zwei Dritteln aus Mitteln vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie zu einem Drittel durch eine Förderung der Stadt Wien getragen. Die Neuerrichtung eines Gebäudes, in dem auch das Institut final untergebracht wird, übernimmt im Auftrag der Stadt die Wirtschaftsagentur Wien. Aithyra wird in einem neu zu errichtenden Gebäude am Vienna BioCenter Campus (VBC) in Wien-Landstraße angesiedelt.

“AI wird die biologische Revolution des nächsten Jahrzehnts antreiben. Das langfristige Ziel ist es, die menschliche Gesundheit zu verbessern. Aithyra wird dazu beitragen, das Beste aus der Welt der akademischen Forschungslandschaft, der Wirtschaft und der Startups zu verbinden, indem es einen Mix aus Expert:innen aus der KI und den Lebenswissenschaften zusammenbringt. ,We will make Aithyra the place where magic happens'”, sagt Bronstein.

150 Millionen für 12 Jahre

Die Boehringer Ingelheim Stiftung mit Sitz in Mainz fördert die Gründung und den operativen Betrieb des Instituts wie erwähnt mit 150 Millionen Euro für die kommenden zwölf Jahre. Das gilt als die größte, private Forschungsförderung, die es in Österreich je gab.

Gemeinsam mit der ÖAW will sie mit dieser Initiative ein in Europa einmaliges Exzellenz-Institut etablieren, in dem Forschende aus dem Bereich der KI und der biomedizinischen Forschung von Beginn an ihre jeweilige Expertise kombinieren.

Das Aithyra-Institut als “erstes seiner Art in Österreich und in Europa” soll zudem die besten Forschungsansätze aus der Welt der Academia, forschender Unternehmen und Startups vereinen und sich mit universitären und außeruniversitären Wissenschaftseinrichtungen im In- und Ausland eng vernetzen.

Aithyra: Neue Wege der Kooperation

Konkretes Ziel ist es, ein tieferes Verständnis von biomedizinischen Zusammenhängen zu erlangen, um Erkrankungen besser zu verstehen, schnellere und zuverlässigere Diagnosen zu ermöglichen sowie Therapieentwicklungen für derzeit unheilbare Krankheiten zu unterstützen.

“KI- und Life Sciences-Expert:innen wollen im Institut auf eine neue Weise eng zusammenarbeiten: KI-Forschende sind von Anfang an in die biomedizinische Forschung, in Experimente und in die Auswertung der Daten miteinbezogen – und nicht wie bisher üblich erst im Anschluss”, heißt es per Aussendung. Die Ergebnisse und Daten werden künftig für alle Forschenden weltweit nach dem Open-Access Prinzip zugänglich sein.

Name aus der griechischen Mythologie

Gründungsdirektor Michael Bronstein hat Informatik studiert und am Technion – Israel Institute of Technology in Haifa promoviert. Bevor er Professor in Oxford wurde, hatte er eine Professur am Imperial College London sowie Gastprofessuren in Stanford, am MIT und in Harvard inne. Und hat mehrere Startups gegründet. Er erhielt zudem in seiner Laufbahn bisher fünf Grants des European Research Council (ERC).

Um den “zukunftsgewandten Charakter des Instituts zu unterstreichen”, haben die Projektpartner beschlossen, auch für die Namensfindung einen innovativen Ansatz zu wählen. Sie haben den Namen in Zusammenarbeit mit einer KI entwickelt.

Um den Geist von KI und Biomedizin zu verkörpern, wurde die griechische Mythologie als Inspiration herangezogen und mit den Zielen des neuen Instituts verknüpft – und Aithyra war geboren. Laut der von der KI generierten Hintergrundgeschichte ist sie die Tochter von Athene, der Göttin der Weisheit, und Asclepius, dem Gott der Medizin, und ist somit Schutzpatronin und Quelle der Inspiration.

“Aithyra wird neue Impulse für exzellente Wissenschaft setzen und schafft Freiräume sowie beste Bedingungen für herausragende Forschende”, sagt Christoph Boehringer, Vorsitzender der Boehringer Ingelheim Stiftung. “Damit geht die Boehringer Ingelheim Stiftung den nächsten Schritt in ihrem Engagement für exzellente Grundlagenforschung in Medizin, Biologie, Chemie und Pharmazie.”

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